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Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung

Titel: Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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MEDIZINISCHE PRÄZISIONSGERÄTE, FALL RIVER, MASS.
    Was zum Teufel war hier draußen passiert?
    Er vernahm Hirams Stimme hinter seiner Schulter, hoch und nervös. »Vielleicht sollten wir besser zurückfahren.«
    Plötzlich wurde Betterton der Stille gewahr. Im Gegensatz zum Rest des Bayous schwiegen die Vögel und Insekten hier. Die laute Stille verströmte etwas Furchterregendes. Er starrte auf das Durcheinander von Trümmern, die eigenartigen, verbrannten Metallstücke, die verbogenen Apparate unbekannter Funktion. Der Ort kam ihm tot vor.
    Schlimmer noch, er kam ihm vor wie ein Ort, an dem es spukte.
    Urplötzlich erkannte Betterton, dass er nichts dringlicher wollte, als von diesem unheimlichen Platz wegzukommen. Er drehte sich um und begab sich zurück zum Boot. Hiram, offensichtlich vom selben Gedanken besessen, war bereits auf halbem Wege. Sie brausten mit Vollgas aus dem Stillwasser-Bayou und fuhren zurück durch die engen, gewundenen Kanäle, die zum Lake End führten.
    Einmal – nur einmal – blickte Betterton über die Schulter zurück auf die dichte grüne Feste hinter sich, schattenverwebt, geheimnisvoll, von allen Seiten und oben von verschlungenen Baumstämmen und Kudzu-Ranken umgeben. Was für Geheimnisse sie barg, was für grauenhafte Dinge auf Spanish Island passiert waren, konnte er nicht sagen. Aber eins wusste er mit Sicherheit: Dieser zwielichtige Mistkerl Pendergast stand im Zentrum des Geschehens.

[home]
    40
    River Pointe, Ohio
    In dem Mittelschichts-Vorort von Cleveland schlug die Uhr im Turm der St. Paul’s Episcopal Church Mitternacht. Die breiten Straßen lagen verschlafen und ruhig da. Welke Blätter raschelten in den Rinnsteinen, von einer sanften Nachtbrise bewegt, irgendwo in der Ferne bellte ein Hund.
    Nur ein einziges Fenster des mit weißen Holzschindeln verkleideten Hauses, das an der Ecke Church Street und Sycamore Terrace stand, war schwach erleuchtet. Hinter diesem Fenster im ersten Stock – verschlossen, zugenagelt und von zwei Schichten dicker Vorhänge bedeckt – lag ein Zimmer, das bis in die Ecken mit Elektronik vollgestopft war. Auf einem bis zur Decke reichenden Regal standen High-Density-Blade-Server, zahlreiche integrierte 48 -Gigabit-Ethernet-Module und verschiedene NAS -Geräte, als RAID - 2 -Ansammlungen konfiguriert. Ein weiteres Regal enthielt passive und aktive Abhörgeräte, Packetsniffer sowie polizeiliche und zivile Scanner-Interceptors. Jeder freie Fleck war mit Tastaturen, drahtlosen Signalverstärkern, digitalen Infrarot-Thermometern, Netzwerk-Testern und Molex-Extractors übersät. Ein altes Modem mit einem akustischen Koppler stand auf einem hohen Regal, offenbar noch in Betrieb. Die Luft war geschwängert von Staub und Menthol. Das einzige Licht kam von LCD -Schirmen und zahllosen Bedienfeldern auf den Vorderseiten von Peripheriegeräten.
    Mitten im Raum saß eine zusammengesunkene Gestalt im Rollstuhl. Der Mann war mit einem verwaschenen Schlafanzug und Frottee-Bademantel bekleidet. Er bewegte sich langsam von Terminal zu Terminal, überprüfte Ausdrucke, begutachtete Zeilen eines kryptischen Codes und feuerte gelegentlich eine maschinengewehrartige Reihe von Befehlen auf einer der drahtlosen Tastaturen ab. Eine seiner Hände war verkrüppelt, die Finger missgebildet und verschrumpelt, und dennoch tippte der Mann mit erstaunlicher Leichtigkeit.
    Plötzlich hielt er inne. Auf einem kleinen Gerät oberhalb des Hauptmonitors war ein gelbes Licht angegangen.
    Die Gestalt rollte rasch zum Zentralcomputer und gab einen wahren Hagel von Befehlen ein. Augenblicklich erschien auf dem Bildschirm ein schachbrettartiges Gitternetz schwarz-weißer Bilder: hereinkommende Einspeisungen der zwei Dutzend Sicherheitskameras, die im Haus und rundherum installiert waren.
    Rasch überflog er die Bilder der verschiedenen Kameras. Nichts.
    Die Panik, die sofort aufgeflammt war, ließ nach. Sein Sicherheitssystem war erstklassig und mehrfach redundant. Wenn es eine Störung gegeben hätte, dann wäre er von einem halben Dutzend Bewegungssensoren- und -meldern gewarnt worden. Es musste eine Funktionsstörung sein, nichts weiter. Er hatte heute Morgen ein Diagnoseprogramm laufen lassen – dieses Subsystem durfte auf gar keinen Fall …
    Plötzlich leuchtete ein rotes Licht neben dem gelben auf, und ein leiser Alarm begann zu blöken.
    Angst und Ungläubigkeit erfassten ihn wie eine Flutwelle. Ein richtiger Einbruch ohne vorherige

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