erfolgreichen Dribbelns ist ein
oder , das man für eine abgeluchste oder abgeschmierte Klassenarbeit oder vielleicht für ein paar Vokabeln erzielte, für die sich der Meister einmal vorbereitet hat und die ihm zufällig abgefragt wurden. Hat der Meister diesen Teilerfolg errungen, beginnt er planmäßig zu schwänzen, fehlt bei der nächsten Klassenarbeit, bekommt vor der Prüfung Nasenbluten und bei der abschließenden Wiederholung einen schweren Nervenschock. Ohnmächtig vor Wut, schreibt ihm der überlistete Pauker ein oder , wobei er gleichzeitig die Drohung ausstößt, daß er ihn im nächsten Halbjahr scharf im Auge behalten wolle.
Einen glanzvollen Sieg über die Meister im Schwänzen errang ein volkstümlicher Lehrer, der die Schwänzer im Stadtpark oder in der Badeanstalt aufstöberte und sie an Ort und Stelle im Englischen prüfte. Voller Achtung und Bewunderung gedenkt seiner ein junger Prager Rechtsanwalt, der im städtischen Strandbad als Schwänzer gestellt worden war und versucht hatte, schwimmend ans andere Ufer zu kommen. Er wurde jedoch in der Mitte der Moldau von dem eifrigen Anglisten eingeholt, der ihm nun mit ausgeklügelten Fragen zuzusetzen begann. Der Schüler kroch schließlich erschöpft und niedergeschlagen auf ein vorbeischwimmendes Floß, und der Herr Professor, der wie ein Walroß prustete und schnaubte, rief ihm noch höhnisch nach: «Ein schwaches , Freund. Sie haben Glück gehabt, ich wollte Sie schon untertauchen!» Es steht nicht fest, ob er den mißratenen Schüler wirklich unterdükern wollte. Aber wir erwähnen diese Episode als einen Sonderfall, wo sowohl der Prüfling wie der Prüfende beim Prüfen geschwommen sind.
Wir zeigten schon früher einmal an einem drastischen Beispiel, wie wenig rosig das Los der Schwänzer ist. Darum wählt die Mehrzahl der Schüler die männliche Art des Kampfes und stellt sich dem Feind Aug in Aug auf dem Podium.
«Ich verlange ja im Grunde genommen nicht viel von Ihnen», meint der Pauker höhnisch, «bloß das, was im Buch steht.»
Im Buch sind es bloß vierzig eng bedruckte Seiten, auf denen irgendein fleißiger Fachmann die wertvollen Ergebnisse seiner langjährigen Forscherarbeit niedergelegt hat. Die Fachleute, die die Lehrbücher zusammenstellen, haben nämlich noch nicht zur Kenntnis genommen, daß der arme Schüler außer dem wissenschaftlichen Steckenpferd des Betreffenden noch zehn andere Fächer hat. Sie würden sich höchst wundern, Verehrtester, wenn Sie einen flüchtigen Blick in das Englisch-Lesebuch eines Sekundaners würfen. Sie sind sicherlich ein gebildeter Mann und sprechen fließend Englisch. Trotzdem müßten Sie dieses ausgezeichnete Lehrbuch mit dem Wörterbuch lesen. Nicht besser steht es mit den übrigen Lehrfächern. Alle neuen Entdeckungen, Errungenschaften und Triumphe der Wissenschaft werden einfach an den alten Stoff angestückt — früher hundert, jetzt dreihundert Seiten. Statten Sie nur unserem reichhaltigen Lager an Schulweisheiten einen unverbindlichen Besuch ab!
Wo, wie etwa in Latein, der bisherige Umfang dank des Untergangs des alten Römerreiches derselbe geblieben ist, haben die raffinierten Pädagogen eine andere Methode ausgeklügelt. Sie schoben die sprachlichen Anfänge der alten rüden Römer in die Quinta und stopften mit einer ansehnlichen Dosis Genialität den Stoff für die ersten vier Jahre in die Quinta und Quarta. Früher reichten vier, jetzt müssen es zwei Jahre sein. So weist nur die Mathematik ihren ursprünglichen Umfang auf. Aber auch das wird sich mit der Zeit ändern. Es soll ohne Voreingenommenheit anerkannt werden, daß die modernen Pädagogen die Sache viel schlauer anpacken. Die alten Toren verboten den Schülern, Fußball zu spielen, und pirschten sich gewandt an die Zäune der Sportplätze heran, um jene Schüler sicherzustellen, die diesem entarteten Spiel frönten. Die neuzeitlichen Lehrer machen es weit besser. Da habt ihr, Freunde, ein Handbuch des Wissens, lernt es auswendig, und dann spielt, solange ihr Lust habt.
Es scheint aber, als habe das Pennälervolk in der letzten Zeit nicht geringere Fortschritte gemacht als Wissenschaft und Technik. Wir müssen uns vorstellen, daß so eine Generalwiederholung in allen Fächern auf etwa 200 Seiten geschätzt werden muß. Weiß der Himmel, warum man es Wiederholung nennt. Man kann doch nur wiederholen, was man schon einmal gelernt hat, aber man kann nicht