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People Always Leave

People Always Leave

Titel: People Always Leave Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alec Cedric Xander
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nicht“, lächelte Dean. „Wie ging es also bei der Suche nach Antworten weiter?“
    Nathan zögerte einen Moment, denn er freute sich tierisch, dass Dean ihm die ganze Zeit über zuhörte, und das ohne ihn zu verurteilen. Zusammenreißen musste er sich, ihm nicht um den Hals zu fallen, und für einen kurzen Augenblick wünschte er sich, dass Dean sein wäre – der Eine. Er begann, über seine eigenen Gedanken zu schmunzeln. „Ähm … Ich bat einen Internisten, mir eine Überweisung für eine Darmspiegelung zu geben.“
    „Fragte er nicht, wieso oder warum?“
    „Ich erzählte ihm einen vom Pferd.“
    „Lieber Herr Doktor“, begann Dean sarkastisch, „die Gurke in mir hat ein Loch hinterlassen.“
    „Ich schiebe mir doch keine Lebensmittel hinten rein“, stellte Nathan klar.
    „War ja auch nicht so gemeint, sorry“, entschuldigte sich Dean kleinlaut.
    „Mach dich nicht lustig“, knurrte Nathan.
    „Mach ich nicht, Nathan. Mach ich wirklich nicht. Er gab dir also tatsächlich einfach so eine Überweisung?“
    „Ja, und ich kann dir sagen, dass eine Darmspiegelung alles andere als angenehm ist.“
    „Ich hatte noch keine, aber wenn ich ehrlich sein soll, dann möchte ich auch keine haben. Wer weiß, was die sonst finden würden.“
    „Angst?“
    „Nun ja …“, zögerte Dean und musste kurz an all seine versauten Sex-Spielchen denken, die er so in seiner wilden Zeit erlebt hatte. „Nein, nun … ist ja auch egal. Was fandest du denn so unangenehm daran?“
    „Nicht die Spiegelung direkt, sondern eher der Scheiß davor.“
    „Im wahrsten Sinne des Wortes, nicht?“
    „Allerdings. Abführmittel sind echt abartig. Und der Schiss danach … herb sage ich dir, einfach nur herb.“
    Dass Nathan so ernst dabei bleiben konnte, war Dean ein Rätsel, denn er konnte es nicht und begann zu lachen. „Okay … Genug von Absonderungen.“
    Jetzt musste auch Nathan kurz kichern, und es machte Dean glücklich, dass er seinen Humor noch nicht ganz verloren hatte.
    „Auf jeden Fall“, erzählte Nathan weiter, „hatten die Ärzte nichts gefunden. Doch der Internist musste noch eins draufsetzen und überwies mich zu einem weiteren Arzt, der dann meinen Bauch röntgen sollte.“
    „Wieder nichts.“
    „Jupp, nichts. Weniger als Nichts. Das pure Nichts. Mit meinem Latein war ich wirklich am Ende.“
    „Kann ich mir vorstellen. Aber du, sag mal?“
    „Ja?“
    „Warst du innerlich nicht froh darüber, dass man nichts fand? Dein Blut war in bester Ordnung und alles andere anscheinend auch.“
    „Natürlich versuchte ich mich zu freuen, doch das Faktum, dass mir ständig schlecht war und mein Herz raste …“
    „Aber du hattest doch die Betablocker genommen?“
    „Ja, sicher. Doch allein die Tatsache, dass mein Herz dauernd tachykard war, verunsicherte mich dermaßen. Du musst verstehen: Ich war achtzehn Jahre und hatte mich zuvor nie mit Krankheiten oder Tabletten beschäftigt.“
    „Klar kann ich das verstehen.“
    „Mein Vater und seine Perle waren nach dem Röntgen natürlich auch der Ansicht, dass es von der Psyche käme, und mir war ja auch nur noch schlecht. Herzrasen hatte ich dank den Tabletten ja nicht mehr. Doch ich ließ mich nicht abwimmeln. Eine Freundin, eine ehemalige Freundin, erzählte mir von einem anderen Krankenhaus. Sie war dermaßen von diesem überzeugt, dass ich darüber nachdachte, mich dort einweisen zu lassen. Tat ich später auch. Zwar war mein Vater dagegen, doch das war mir egal. Hingefahren wurde ich von meiner Freundin. Mein Vater hielt sich da raus. Ihm passte es einfach nicht.“
    „Moment“, unterbrach Dean ihn.
    „Hm, was denn?“
    „Ich muss mal kurz aufs Klo“, sagte er und drückte Nathan sanft von sich.
    „Ist gut.“
    „Bin gleich wieder da, und dann möchte ich alles über deinen zweiten Krankenhausaufenthalt wissen, okay?“
    Nathan lächelte und sah Dean nach. Mit einem Blick zum Fenster stand er auf und ging rüber. Betrübt schaute er hinaus. Wieso habe ich dich nicht schon früher kennengelernt? …
     
    „Hey“, hauchte Dean, als er sich kurze Zeit später hinter Nathan stellte und ihn vorsichtig umarmte. Wohlig schloss Nathan seine Augen.
    „Alles in Ordnung?“
    Ein leises „Ja“ flog Nathan aus dem Mund.
    „Wollen wir zurück auf die Couch?“
    Wortlos drehte sich Nathan um, sah ihn kurz an und herzte ihn dann rasch.
    Dean war positiv überrascht und musste lächeln. „Lass uns zurück unter die Decke gehen“, flüsterte er erneut. „Es

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