People Always Leave
Blick zum Fenster begann er zu frösteln. Kurz zitterte er.
„Ist dir kalt?“, fragte Dean.
„Ein wenig.“
„Warte.“ Dean rutschte ein Stückchen nach hinten und griff nach einem Kopfkissen. Er legte es hinter sich, lehnte sich zurück und winkte Nathan zu sich. „Vergiss die Decke nicht“, murmelte er, als er seine Beine an Nathan vorbeistreckte.
Schüchtern schnappte Nathan nach der Decke und lehnte sich wieder gegen Deans Brust. Er schluckte, als warme Arme seinen Oberkörper angenehm umschlangen.
„Ist es okay so?“
„Ja“, gab Nathan flüsternd zurück, als er plötzlich etwas ziemlich Langes zwischen seinen Pobacken, die nur mit der dünnen Schlabberhose bedeckt waren, spürte. Dass es definitiv kein Bein war, wusste er, auch wenn es sich fast so anfühlte. Er lief rot an.
Dean registrierte ebenfalls, wie sein kleiner Freund sich direkt zwischen der Ritze platzierte – es machte ihn ein wenig nervös. Jetzt bloß nicht an etwas Geiles denken, hoffte er und brachte sich auf andere Gedanken. „Dein Vater hatte dir also versprochen, die Ursache schon noch herauszufinden?“, plapperte er mit fragendem Unterton.
„Ähm, ja“, grübelte Nathan und schluckte. Deans Gehänge drückte sich noch immer zwischen seine Spalte, und es sah so aus, als ob sich daran auch nichts ändern würde. Dieses Gefühl war ihm zwar nicht fremd, doch irgendwie war es gerade total unangebracht. Oder doch nicht?
„Es war alles, wie soll ich sagen … es war alles so verwirrend.“
„Verwirrend“, wiederholte Dean. „Das kann ich mir vorstellen.“ Unruhig rutschte er hinter Nathan herum, um seinen Bolzen von der Versuchung wegzubekommen – doch mit jeder Bewegung wurde es nur noch schlimmer.
Nathan schluckte noch einmal. Ist er jetzt vielleicht endlich mal fertig? Scheiße Mann, ich werde noch rattig hier! „Liegst du endlich bequem?“
„Ja“, log Dean unsicher. „Du kannst erzählen.“ Ihm wurde ganz warm.
„Okay … Nachdem ich entlassen wurde“, er stockte, als er bemerkte, dass sich nun auch sein kleiner Freund bemerkbar machte. Denk einfach an eine Frau. Es klappte – für einen Moment.
„Alles in Ordnung?“
„Alles bestens“, schwindelte Nathan mit einem unsicheren Lächeln. Zum Glück konnte Dean seinen Gesichtsausdruck nicht sehen. „Also, wo war ich?“
„Du wurdest entlassen.“
„Ja, genau … nachdem ich entlassen wurde, machte mein Vater einen Termin bei einem Psychiater aus, der auch gleichzeitig Neurologe war. Doch bevor es so weit war und ich den Termin bekam, lief ich von einem Internisten zum nächsten. Sie machten EKGs, nahmen mir Blut ab und waren sich am Ende alle einig: Ich hatte nichts. Weil ich so zielstrebig in der Schule war, behauptete einer sogar, dass ich irgendeinen Komplex hätte. Schließlich hatte ich mich über eine Zwei plus aufgeregt. Er sagte mir, dass es damit zusammenhängen würde.“
„Schwachsinn“, unterbrach Dean.
„Genau das habe ich auch gesagt. Der Arzt hat mich nie wieder gesehen.“
„Hast du dich echt über eine Zwei mit Pluszeichen aufgeregt?“
„Ja, weil … mir fehlten zwei Punkte für eine Eins, und ich wollte unbedingt eine Eins haben“, erzählte Nathan mit einem kurzen Kichern. „War halt ärgerlich.“
Er kann also doch noch Freude empfinden, freute sich Dean. „Okay, aber nur weil man sich über eine Schulnote aufregt, bekommt man doch keine gesundheitlichen Probleme.“
„Ich weiß nicht. Aber in meinem Fall kann ich sagen, dass dem nicht so war.“
„Denkst du heute noch darüber nach?“
„Über die Zwei?“
Dean summte zustimmend.
„Nun ja … jetzt, wo ich drüber erzählt habe … ja. Doch, ja … es ärgert mich.“
„Wie lange ist es her?“
„Über ein Jahrzehnt“, murmelte Nathan kleinlaut.
„Und um was ging es in dem Test?“
„Es war eine Biologiearbeit, und es ging um Blut.“
„Interessant.“
„Blutgerinnung und so eine Scheiße.“
„Und was hattest du falsch?“
„Ich glaube, ich hatte Fehler bei den Bezeichnungen für die verschiedenen Dinge, die im Blut vorhanden sind.“
„Und wie gerinnt Blut?“, wollte Dean nun wissen. Er grinste breit.
„Hey!“, beschwerte sich Nathan mit einem Lächeln. „Ich habe ein Herzproblem und nicht Alzheimer.“
„Nur ein Scherz“, gestand Dean. „Was geschah dann?“
„Man hatte mir ja die Betablocker verschrieben, die ich jedoch zu Beginn verweigerte.“
Kurz brummte Dean. „Wieso?“
„Ich hatte mir die Nebenwirkungen
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