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People Always Leave

People Always Leave

Titel: People Always Leave Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alec Cedric Xander
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gar nicht mal so falsch. Er war in der Tat unzufrieden.
    „Du kennst nur das, was ich dir erzähle … und das ist echt nur das, was mich ankotzt. Mein Leidensweg, der hier in der Klinik bald ein Ende nehmen wird.“
    „Selbst wenn ich hier unglücklich sein sollte, was ich nicht einmal verneine“, überlegte Dean und sah ihn streng an. „Woher willst du wissen, dass ich keine Gefühle für dich empfinde?“
    „Ich tu dir nicht gut.“
    „Woher willst du das wissen?!“
    „Weil jeder Mensch sich früher oder später aus meinem Leben verabschiedet. Meine Mom, David …“
    „Das sind zwei Menschen, Nathan. Der eine wollte dich nicht haben, und der andere wurde dir genommen. Das ist aber nicht deine Schuld! Dafür kannst du nichts!“
    „Und was ist mit all den angeblichen Freunden?! Sie kommen und gehen wie der Wind. Erst erzählen sie einem, dass man doch der Beste sei. Labern und müllen dich mit ihren Problemen zu, aber sobald man selbst etwas auf der Seele hat, haben sie plötzlich keine Zeit mehr oder verschwinden. Machen sich rar.“
    „Es hat schon seinen Grund, warum Menschen aus der Vergangenheit nicht mehr in der Gegenwart vorhanden sind, Nathan.“
    „Ach, und welchen, du Schlaumeier?!“
    „Sei doch mal ehrlich“, meinte Dean mit sanfter Stimme und fasste Nathan zärtlich an die Oberarme. „Wären es Freunde, dann würden sie dich auch in schlechten Zeiten besuchen. Sie würden sich nicht von dir abwenden, nur weil du anders bist oder ein Problem hast.“
    „Ich bin ganz allein, Dean, ganz allein.“
    „Niemand ist ganz allein. Schau mal“, lächelte Dean, „hier hast du mich, und ich lasse dich bestimmt nicht allein oder werde aus deinem Leben treten. Und wenn du wieder hier raus bist, dann wartet draußen sicherlich auch der eine oder andere Freund auf dich.“
    „Ich habe keine Freunde“, stellte Nathan mit schwacher Stimme fest. Den Tränen war er nahe.
    „Jeder Mensch hat Freunde, Nathan. Auch du.“
    „Nein – es gibt niemanden. Es gab sie einmal, doch das ist schon Jahre her.“
    „Du verarscht mich gerade, nicht?“
    Schweigend sah Nathan ihm in die Augen.
    „Komm schon“, schmunzelte Dean. „Jeder hat Freunde. Auch wenn es nur einer ist.“
    Nathan schüttelte den Kopf.
    „Oh“, staunte Dean bestürzt. „Das tut mir leid.“ Er nahm Nathan hastig in seine Arme. „Das tut mir leid, wirklich.“
    „Sie sind alle gegangen“, flüsterte Nathan.
    „Ich bin aber hier … Ich bin hier.“
    „Und für wie lange?!“, wollte Nathan von ihm wissen, als er sich aus dessen Armen befreite. „Jetzt bist du da. Jetzt. Doch früher oder später bist auch du nicht mehr da. Und sage jetzt nicht, dass du immer für mich da sein wirst, denn das haben schon viele gesagt, und sie alle haben gelogen!“
    „Ich bin aber nicht die anderen.“
    „Und auch das habe ich schon zigmal aus Mündern gehört, die jedes Mal nur das eine wollten.“
    „Klasse, Nathan!“, beklagte sich Dean nun. „Vergleich mich ruhig mit all den Losern, die dich haben sitzen lassen. Finde ich echt nett von dir! Und das nach allem, was ich für dich getan habe!“
    „Und wenn du mich nicht verlässt, würde ich es früher oder später tun“, fügte Nathan bitter hinzu, ohne auf Deans Vorwurf einzugehen.
    „Kannst du bitte damit aufhören? Ernsthaft. Ich finde das Ganze echt nicht mehr lustig.“
    „Ach, denkst du, dass ich es lustig finde?!“
    „Anscheinend ja, denn wenn nicht, würdest du dich nicht so aufführen!“
    „Wie führe ich mich denn auf, hä?!“
    „Als ob du nicht mehr du selbst wärst, sondern eine komplett andere Person!“
    „Früher war ich nicht so“, erklärte Nathan kummervoll. „Früher war alles anders. Besser.“
    „Was meinst du mit früher? Du meinst, bevor du deine Herzprobleme bekommen hast oder bevor man dich hier eingewiesen hat, als du versucht hast, dir das Leben zu nehmen?!“
    „Vor diesem einen Tag im Bus …“, sagte Nathan. „Ich war eine ganz andere Person.“
    „Welcher Tag im Bus?“, wollte Dean überrascht wissen.
    „Als es wieder losging.“ Er rieb sich über die Augen. „Vor diesem Tag war ich jemand völlig anderes.“
    „Nein, Nathan, das warst du nicht.“
    „Doch!“
    „Du hast dich in dem Augenblick verändert, als David aus deinem Leben verschwand.“
    „Lass David da raus“, forderte Nathan gereizt.
    „Nein, Nathan, es ist so. Doch dir sollte klar sein, dass Menschen sich immer verändern werden. So ist der Lauf der Dinge. Gerade noch

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