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People Always Leave

People Always Leave

Titel: People Always Leave Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alec Cedric Xander
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mochtest du Eis, und plötzlich hast du eine Laktoseintoleranz.“
    „Musst du alles auf mich beziehen?“
    Dean rollte mit den Augen. „Was ich damit sagen will, Nathan, ist, Menschen verändern sich. Sie werden schlauer, klüger, reifer, und einige von uns bleiben dumm wie Brot.“
    „Brot ist gar nicht mal so übel“, räumte Nathan ein.
    Dean schmunzelte. „Du weißt, was ich meine.“
    „Es ist alles einfach …“
    „Zu viel für dich“, endete Dean. „Ich weiß. Doch es wird auch nicht besser, wenn du die Menschen wegstößt, die dich wirklich ins Herz geschlossen haben.“
    „Und was, wenn ich sie nicht mag?“
    Dean stöhnte. „Dann magst du mich eben nicht. Tja, kann ich nicht ändern.“
    „So meinte ich das nicht“, warf Nathan schnell ein. „Es ist nur, dass es so viele Menschen in meinem Leben gab und immer noch gibt, die mich zwar lieben, ich sie aber nicht. Sie würden wirklich alles für mich tun, nur um mit mir zusammen sein zu können.“
    „Was meinst du?“
    „Dean, ich …“
    Dean begann zu rätseln. „Um zu verstehen, was du meinst, müsstest du es mir erklären.“
    „Ich weiß, nur …“
    „Du kannst nicht“, meinte Dean mit genervter Miene. „Schon klar.“
    „Nein, das ist es nicht … Diese Tabletten, diese Beruhigungsdinger da …“
    „Benzodiazepine“, korrigierte Dean.
    „Ja, genau. Als ich begann, diese zu nehmen … nur kurze Zeit später, … da wurde ich so …“
    „Zügellos?“, unterbrach Dean.
    Erstarrt sah Nathan ihn an. „Woher …?“
    „Es liegt nicht wirklich an den Pillen, Nathan.“
    „Wie meinst du das?“, stotterte er.
    „Die Pillen beruhigen dich, nehmen dir deine Hemmungen. Doch all das, was du unter dem Einfluss der Pillen tust oder vorhast zu tun, steckte schon vorher tief in dir drin. Ich weiß ja nicht, was genau du alles gemacht hast, aber ich kann es mir vorstellen.“
    Nathan zögerte. „Ich wurde so … so … freizügig.“
    „Nackt?“
    „So wie du. Nur schlimmer“, gestand er.
    „Schlimmer als ich?“, lachte Dean.
    „Ich war wirklich nackt! Überall. Am liebsten wäre ich nackt auf die Straße gegangen. Okay, nicht komplett. Eine Unterhose hätte ich schon noch angehabt“, erklärte Nathan und schüttelte dann seinen Kopf. „Was labere ich da eigentlich?!“
    Zögernd mit seiner Antwort kratzte sich Dean am Dreitagebart. Seine Mundwinkel gingen langsam nach oben.
    „Wieso grinst du?!“
    „Ich grinse nicht, Nathan.“
    „Und was ist es dann, wenn kein Grinsen?!“
    „Jeder Mensch ist anders, Nathan. Glaub mir“, versuchte Dean ihn zu beruhigen, ohne auf die letzte Frage zu antworten. „Wenn ich es könnte, dann würde ich meine Jeanshose so zerfetzen, dass man wirklich alles sehen könnte. Würde Chaps auf offener Straße anziehen und viele andere Dinge tun, die aber in unserer Gesellschaft nicht geduldet werden. Und weißt du, warum das so ist?“
    Unentschlossen sah Nathan ihn an.
    „Es liegt in unserer Natur.“
    „In unserer Natur?“
    „Kennst du die Geschichten der alten Griechen?“
    Nathan zuckte mit den Schultern.
    „Nicht nach Christus, sondern davor. Sie alle lebten ihr Leben so, wie sie es wollten. So etwas wie Schamgefühl gab es nicht oder nur kaum. Abgesehen von dem Sklavenhandel, war es eigentlich eine recht freie Gesellschaft. Männer trugen meist nur ein schmales Gewand und konnten vögeln, wen sie wollten. Ausdrücke wie schwul oder Schwuchtel existierten einfach nicht. Es störte niemanden, wenn ein Mann oder eine Frau nackt herumliefen. Genauso wenig störte es jemanden, wenn sich zwei Männer liebten. Das kam alles erst, nachdem der Heilige, unser Gott, und die – ach so tollen – Christen sowie der Rest der Bande mit ihrem Glauben ankamen.“
    „Aber …“
    „Du hast dich nicht verändert, Nathan“, beteuerte Dean. „Du bist einfach nur du oder versuchst es zu sein. Es ist die Gesellschaft und der Glaube der Masse, der dir versucht, deinen klaren Menschenverstand auszureden, dich umzukrempeln …“
    „Denk an die Kinder“, warf Nathan feixend ein.
    „Das tu ich, und ich bin der Überzeugung, dass, wenn Eltern ihre Kinder offener erziehen würden, ihnen nicht nur erklären würden, dass ein Mann nur eine Frau, sondern auch einen Mann, und eine Frau auch eine andere Frau lieben kann, vieles anders sein würde. Die Menschen wären viel freier und hätten bei Weitem weniger Probleme. Auch wenn es dauern würde und wir es wahrscheinlich nicht mehr erleben werden … eines

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