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People Always Leave

People Always Leave

Titel: People Always Leave Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alec Cedric Xander
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geohrfeigt.
    „Ja“, murmelte Nathan mit dem Blick auf die Nudeln. „Das habe ich.“ Langsam aß er weiter.
    Eine halbe Stunde später saßen sie satt und vollgefuttert bis oben hin erschöpft auf der Couch. Der eine eingepackt unter einer warmen Decke und der andere nackt und breitbeinig wie ein Macho.
    Die Stille gefiel Nathan nicht. „Und?“
    „Hm?“
    „Was machen wir jetzt?“
    „Bevor ich dir jetzt diese Frage beantworte“, begann Dean mit einem tiefen Blick in Nathans Augen, „sage mir, wie geht es dir?“
    „Gut.“
    „Dein Herz?“
    „Ich nehme es nicht einmal mehr wahr.“
    „Glaube ich dir sofort“, gab Dean zurück, als er in die erweiterten Pupillen blickte.
    „Und?“
    „Ja?“
    „Du wolltest mir doch …“
    „Ach ja, sorry“, meinte Dean. „Da wir jetzt endlich mal ein paar Stunden für uns haben, ohne dass du gleich wieder zurück in dein Zimmer musst, dachte ich mir, dass du mir vielleicht erzählst, wie es damals im Krankenhaus weiterging, und vor allem, was dann alles geschah.“
    Nathan knurrte kurz.
    „Nur wenn du möchtest.“
    „Schon klar, nur ist es so, dass …“
    Dean winkelte sein Bein auf der Couch an. „Ja?“
    „Ich will dich echt nicht mit meiner Vergangenheit nerven. Ich rede dauernd nur von mir und meinem schrecklichen Leben … beklage mich und heule rum.“
    „Das empfindest du falsch.“
    „Ich will dich echt nicht nerven.“
    „Würde ich fragen, wenn du mich damit nerven würdest?“
    „Du bist der Erste, dem ich das alles erzähle“, gestand Nathan erneut.
    „Das ist mir klar, und ich weiß das auch wirklich zu schätzen. Genau aus diesem Grund möchte ich auch den Rest der Geschichte kennen.“
    „Wieso bist du nur so zu mir?“
    „Die Antwort kennst du“, entgegnete Dean und griff nach der Kuscheldecke. Er gesellte sich zu Nathan und drückte ihn mit den Worten „Komm her“ sanft an sich.
    Beim Versuch, sich anzulehnen, betatschte Nathan aus Versehen Deans Fleischstück. „Sorry!“, erschrak er voller Scham und zog seine Hand hastig zurück.
    „Wofür?“
    „Na, ich habe gerade deinen … na, du weißt schon …“, stotterte er.
    „Und?“
    „Und?“, wiederholte Nathan mit großen Augen.
    Dean zuckte mit den Achseln. „Kennst du doch schon.“
    „Ja, aber …“
    „Aber?“
    „Es muss ja nicht sein, dass ich ihn wie eine Hand halte oder wie einen Schnuller behandle.“
    Grinsend streckte Dean das Kinn vor. „Das mit dem Schnuller klingt vielversprechend.“
    „Blödmann!“, knurrte Nathan und schlug sanft gegen Deans Brust.
    Resigniert hob Dean die Hände und zog belustigt die Augenbrauen hoch. „Jetzt aber mal ernsthaft.“
    „Ja?“
    „Wenn dir danach ist, dann …“
    „Nein.“
    „Gut, aber du brauchst dich nicht dafür zu schämen. Immerhin bin ich freiwillig unbekleidet, und du liegst in meinen Armen. Also …“
    „Also?“
    „Hab keine Scheu, oder stört es dich? Ich kann mir was anziehen.“
    „Nein, ist schon gut so, wie es ist.“
    „Ach, ist es das?“
    „Meine Augen wollen schließlich auch mal was Schönes sehen“, gestand Nathan und schmunzelte.
    „Soll ich die Decke wegnehmen?“, fragte Dean – er war schon dabei. Doch Nathan hielt ihn zurück.
    „Nein!“
    „Dann nicht, aber wenn …“
    „Dean!?“
    „Ich hab dich lieb“, lenkte Dean mit sanfter Stimme ein.
    Nathan lächelte. „Ich dich auch“, gab er leise zurück und lehnte sich an ihn.
    „Und nun erzähl mir vom vierten Tag des Krankenhausaufenthaltes.“
    „War ich schon bei Tag vier?“, stutzte Nathan, der dem Gespräch am liebsten ausgewichen wäre.
    „Jepp. Das warst du, und nun zögere nicht.“
    „Ist ja gut.“
    „Ich zwinge dich aber auch nicht. Wenn du nicht darüber reden möchtest, dann …“
    „Doch …“
    „Gut.“
    Nathan atmete tief durch. Mit einem flauen Gefühl im Bauchraum erinnerte er sich zurück.
     
    Am vierten Tag meines Aufenthaltes verlief eigentlich alles wie gewohnt. Morgens wurde man geweckt, und Stunden später gab es dann das leckere Frühstück. Cos kam kurz darauf in mein Zimmer, um mir noch einmal Blut abzunehmen. Leider war der Doc zu dämlich dazu. Ganze sechs Mal stach er daneben.
    „Tut mir leid“, wiederholte er mehrmals. „Aber deine Adern sind kaum zu erkennen.“
    Selbst ich sehe sie.
    „Klappt nicht“, meinte er. Mein Arm schmerzte schon.
    „Dann muss ich es vom Finger nehmen“, tönte es plötzlich aus seinem Mund. Erschrocken sah ich ihn an, und natürlich stach er auch

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