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People Always Leave

People Always Leave

Titel: People Always Leave Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alec Cedric Xander
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bei diesem Vorhaben mehrfach daneben, bis es ihm endlich gelang und mein Blut tröpfchenweise in die Kanüle lief.
    Später durfte ich wieder zu Frau Archim. Es war echt das Schärfste, was ich je erlebt habe.
    „Jetzt machen wir was“, sagte Frau Archim und stand auf. „Kommen Sie.“ Sie grinste und trat an die Tür. „Sie stellen sich bitte einige Meter entfernt mir gegenüber“, forderte sie. Ihrer Anweisung kam ich natürlich nach.
    „Und nun?“, fragte ich.
    „Jetzt erleichtern wir unsere Seele“, plapperte sie und gab urplötzlich Töne wie die von einer Kuh von sich. Ich konnte nicht mehr und begann laut zu lachen. Verdattert sah sie mich an. „Wieso lachen Sie?“, wollte sie ernsthaft von mir wissen.
    „Entschuldigung“, heulte ich schon fast. „Aber ich weiß echt nicht, was dieses MUUH soll.“ Ich kicherte.
    „Versuchen Sie es einfach mal“, schnatterte sie eingeschnappt und tat es erneut. „Es hilft Ihnen.“
    Allen Mut nahm ich zusammen, brachte allerdings nur das Geräusch einer heiseren Kuh aus mir heraus. Es war zu lustig, um es richtig hinzubekommen.
    „Das finde ich jetzt aber nicht ulkig“, klagte sie. „Sie versuchen es ja nicht einmal. Stattdessen stehen Sie da und lachen sich einen ab!“
    Und das tat ich auch. Teufel, die Alte hat doch einen Schaden!
    „Das finde ich jetzt echt nicht gut von Ihnen!“
    Mein Gegacker nahm einfach kein Ende.
    „Gut!“, meinte sie beleidigt. „Dann versuchen wir etwas anderes.“ Sie motzte und ging mit einem Kopfschütteln zu einem Ball, den sie mir plötzlich zuwarf. Leider war ich so sehr damit beschäftigt, mich wieder einzukriegen, dass ich diesen gar nicht erst versuchte zu fangen.
    „Ach, Entschuldigung“, gluckste ich und hob den gelben Ball auf.
    Teufel, ist der gelb!
    „Und nun werfen Sie ihn mir genau zu … sodass ich diesen Ball, den Sie gerade in Ihren Händen halten, auch wirklich fangen kann.“
    Die Alte will mich doch jetzt verarschen, wütete ich innerlich und warf ihr den blöden Ball direkt in die Hände. Ich bin doch nicht behindert!
    „Ja!“, freute sie sich. „Sehr gut! Und jetzt noch einmal!“
    Ihr noch einmal dauerte eine knappe halbe Stunde. Die Langweile packte mich ziemlich schnell.
    „Es macht Ihnen offensichtlich keinen Spaß!“
    „Was habe ich auch davon, wenn ich hier den Ball durch den Raum werfe?“, wetterte ich.
    „Dann hören wir auf!“ Sie fühlte sich angepisst und legte den Ball zurück zu den anderen Spielsachen.
    „Was macht Ihnen denn wirklich Spaß?“, wollte sie blitzartig wissen.
    Sex. Shoppen. Sex. Schlafen. Mich gesund fühlen. Tanzen und viele andere Dinge, die ich dir Sumpfkuh aber nicht sagen werde, dachte ich und schüttelte unentschlossen meinen Kopf.
    „Ach, kommen Sie!“, jammerte sie entgeistert. „Es muss doch etwas geben, was Ihnen Spaß macht! Waren Sie schon einmal im Urlaub?“
    „Ja!“, strahlte ich und hatte die perfekte Lüge parat.
    „Ach, wirklich?!“, staunte sie. „Und wo waren Sie?“
    „In Los Angeles“, log ich.
    Sie machte große Augen. „Und wie war es da?“
    „Wunderschön“, antwortete ich, als sie mir immer näher kam.
    „Ich sehe, wenn Sie darüber sprechen, dann funkeln Ihre Augen so schön.“
    Die funkeln immer, du verblödete Gans! Ich grinste. „Ach, wirklich?“
    „Ja. Sie schwärmen ja richtig davon“, lächelte sie, dabei sagte ich kaum etwas. „Und haben Sie noch einmal vor, dort hinzufahren?“
    „Ja, sobald es mir besser geht. Falls dies überhaupt jemals der Fall sein wird.“
    „Ich glaube, dass Ihre Erkrankung nicht körperlicher Natur ist. Sie sagen ja immer, dass Sie unter Herzrasen leiden, aber Menschen mit Herzrasen benehmen sich anders.
    Fassungslos sah ich sie an. „Ach, und wie benehmen sich Menschen mit Herzrasen?!“
    „Ja … anders eben.“
    „Hier!“, maulte ich etwas aufgebracht. „Fühlen Sie doch selbst.“
    „Ach, nein“, zögerte sie, fasste mir dann aber doch an die Brust, um meinen Puls zu fühlen. Eine Weile schwieg sie, bis sie gestand: „Ist wirklich ein bisschen schnell.“
    „Sage ich doch“, antwortete ich abwertend.
    „Tja, dann …“, grübelte sie und überlegte. „Dann sehen wir uns morgen wieder? Ich muss jetzt noch etwas anderes erledigen, und mein nächster Patient kommt auch gleich.“
    „Klar, sicher“, sagte ich und begab mich nach draußen. Das Erste, was ich tat, war eine halbe Tablette zu schlucken und eine zu rauchen. Als ich Jan davon erzählte, lachte er sich

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