Per Anhalter durch die Galaxis - 5 - Einmal Rupert und zurück
weitere unentschlossene Stunde mit der Frage, was sie anziehen sollte. Am Ende entschied sie sich für ein todschickes kurzes, schwarzes Kleid, das sie in New York entdeckt hatte. Sie rief einen Bekannten an, um zu erfahren, wer am Abend voraussichtlich bei Stavro anzutreffen wäre, und bekam zu hören, der Club sei an diesem Abend wegen einer privaten Hochzeitsfeier geschlossen.
Sie dachte, daß es keinen Unterschied machte, ob man das Leben nach einem selbstgestalteten Plan zu verbringen versuchte oder die Zutaten für ein Rezept im Supermarkt kaufen wollte. Man bekam einen dieser Einkaufswagen, die sich schlicht und ergreifend weigerten, in die Richtung zu rollen, in die man sie schubste, und mußte dann letztlich ganz andere Dinge kaufen als die, die man gewollt hatte. Was sollte man damit machen? Was sollte man mit dem Rezept machen? Sie wußte es nicht.
Davon unbeeindruckt, landete in dieser Nacht ein außerirdisches Raumschiff auf ihrem Rasen.
FÜNFTES KAPITEL
Als sie es aus Richtung Henley über die Bäume auf sich zuschweben sah, fragte sie sich, anfangs nur mäßig interessiert, was das wohl für Lichter sein mochten.
Da sie nicht gerade endlos weit von Heathrow entfernt wohnte, war sie daran gewöhnt, abends Lichter über den Himmel schweben zu sehen. Allerdings normalerweise weder so spätabends noch so niedrig, weshalb sie zumindest mäßig interessiert war.
Als das Was-auch-Immer näher und näher kam, verwandelte sich ihr Interesse langsam in Verwunderung.
"Hmmm", dachte sie, und weiter kam sie fürs erste auch nicht. Sie fühlte sich nach wie vor benebelt, ihre innere Uhr tickte noch nicht wieder richtig, und das, was die eine Hälfte ihres Gehirns der anderen hektisch mitteilte, erreichte sein Ziel nicht zwangsläufig rechtzeitig oder richtigherum. Sie verließ die Küche, wo sie sich gerade einen Kaffee gekocht hatte, und ging nach hinten, um die Tür zum Garten zu öffnen. Sie atmete die kühle Abendluft tief ein, trat hinaus und sah nach oben.
Ungefähr dreißig Meter über ihrem Rasen hing etwas, das frappierende Ähnlichkeit mit einem großen Wohnmobil hatte.
Es war wirklich da. Hing da. Fast lautlos. Tief in ihrem Inneren geriet etwas in Bewegung.
Langsam sanken ihre Arme herab. Sie bemerkte kaum, daß ihr der kochendheiße Kaffee über die Füße pladderte. Sie atmete kaum, während die Maschine langsam, Zentimeter für Zentimeter, Meter für Meter, herunterkam. Scheinwerferkegel strichen behutsam über den Boden, als wollten sieihn sondieren und betasten. Sie strichen auch über Tricia hinweg.
Sie hatte nicht zu hoffen gewagt, noch einmal eine Chance zu bekommen. Hatte er sie gefunden? War er zurückgekehrt?
Das Schiff sackte weiter und weiter ab, bis es endlich lautlos auf ihrem Rasen gelandet war. Es sah nicht ganz so aus wie jenes, das sie vor all den Jahren hatte verschwinden sehen, dachte sie, aber blitzende Lichter vor einem nächtlichen Himmel sind ja auch schwer in klare Konturen zu bringen.
Stille. Dann ein Klicken und ein Summen.
Dann ein weiteres Klicken und ein weiteres Summen. Klick, summ, klick, summ.
Eine Türöffnung glitt auf, und Licht floß über den Rasen auf sie zu.
Sie stand bebend da.
Eine Gestalt zeichnete sich gegen das Licht ab, dann eine weitere, dann noch eine.
Große Augen blinzelten sie träge an. Hände wurden träge zum Gruß erhoben.
"McMillan?" ,sagte schließlich eine seltsame, dünne Stimme, die die Silben nur mit größter Mühe meisterte. "Tricia McMillan? Miss Tricia McMillan?"
"Ja", sagte Tricia fast tonlos. "Wir haben Sie überwacht " "Ü .
. . überwacht?
Mich"
"Ja."
Eine Zeitlang glitten Blicke aus großen Augen an ihr hinauf und wieder hinunter.
"Leibhaftig wirken Sie kleiner", sagte schließlich einer von ihnen.
"Was?" fragte Tricia."Ja. "
"Ich… ich verstehe nicht ganz", sagte Tricia. Natürlich hatte sie das alles nicht erwartet, aber selbst für etwas, das sie absolut nicht erwartet hatte, nahm es nun ganz bestimmt nicht den Verlauf, den sie erwartet hätte. Schließlich sagte sie: "Kommt ihr… kommt ihr von… Zaphod?"
Diese Frage schien einige Bestürzung unter den drei Gestalten auszulösen. Sie berieten sich in abgehackter, unverständlicher Sprache miteinander und wandten sich dann wieder ihr zu.
"Glauben wir nicht. Jedenfalls nicht, daß wir wüßten."
"Wo ist Zaphod?"sagte einer der anderen mit einem Blick in den nächtlichen Himmel.
"Ich… ich weiß nicht", sagte Tricia hilflos.
"Ist das weit weg von
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