Per Anhalter durch die Galaxis - 5 - Einmal Rupert und zurück
aus der letzten Hütte am linken Dorfrand.
Begleitet von einem kurzen Klicken und Summen faltetesich plötzlich eine Rampe aus dem Raumschiff auf den Boden. Danach tat sich für ein, zwei Minuten gar nichts, mal abgesehen vom lauten Gesang aus der letzten Hütte am linken Dorfrand, und das Ding lag einfach da.
Einige der Dorfbewohner, vor allem die Jungen, drängelten sich ein bißchen vor, um besser sehen zu können. Old Thrashbarg versuchte, sie zurückzuscheuchen.
Genau diese Art Vorfall konnte Old Thrashbarg nämlich überhaupt nicht leiden. Er hatte das Ganze nicht vorhergesagt, nicht mal andeutungsweise, und obwohl er es schon irgendwie in seine Fortsetzungsgeschichte würde hineinkneten können, war es doch ein ziemlicher Schlag ins Kontor.
Er stürmte nach vorn, schubste die Jungen weg und hob die Arme und den uralten, knorrigen Stab in die Höhe. Die langen, warmen Strahlen der Abendsonne setzten ihn in ein hübsches Licht. Er bereitete sich darauf vor, diese Götter, wer immer sie auch sein mochten, zu begrüßen, als habe er sie sowieso schon seit längerem erwartet.
Noch immer geschah nichts.
Langsam wurde deutlich, daß innerhalb des Schiffes eine Art Streit stattfand.
Die Zeit verging, und Old Thrashbargs Arme begannen zu schmerzen.
Plötzlich faltete sich die Rampe wieder zusammen.
Damit war Old Thrashbarg aus dem Schneider. Die da drin waren Dämonen, und er hatte sie verscheucht. Was er aus Gründen der Umsicht und Bescheidenheit nicht hatte vorhersagen wollen.
Praktisch im gleichen Augenblick faltete sich auf der von Thrashbarg abgewandten Seite eine andere Rampe aus dem Schiff, über die nun doch zwei Gestalten ausstiegen, die noch immer miteinander stritten und sämtliche Anwesenden ignorierten, sogar Thrashbarg, den sie von ihrem Standort aus allerdings ohnehin nicht hätten bemerken können.
Old Thrashbarg kaute verärgert an seinem Bart.
Einfach weiter mit erhobenen Armen dastehen? Mit gesenktem Kopf und ausgestrecktem Stab auf die Knie fallen?
Rückwärts umkippen, wie übermännt von einem titanischen inneren Kampf? Oder vielleicht einfach in die Wälder ziehen und ein Jahr lang auf einem Baum leben, ohne mit jemandem zu reden?
Letztlich entschied er sich, entspannt die Anne sinken zu lassen, als habe er genau das vollendet, was er vorgehabt hatte. Da sie ihm ernsthaft weh taten, blieb ihm sowieso nichts anderes übrig. Er machte ein improvisiertes, geheimnisvolles Zeichen in Richtung der wieder eingefahrenen Rampe und trat dann dreieinhalb Schritte zurück, um sich diese komischen Leute erst einmal genauer anzusehen, bevor er weitere Schritte plante.
Die größere der beiden Gestalten war eine ausgesprochen hübsche Frau, die weiche, zerknautschte Sachen trug. Old Thrashbarg konnte natürlich nicht wissen, daß sie aus RymplonT A " hergestellt waren, einem neuen Synthetikstoff, der sich zum Raumreisen einfach herrlich eignete, weil er in zerknittertem, durchgeschwitztem Zustand am besten aussah.
Die kleinere Gestalt war ein Mädchen. Es wirkte unbeholfen und mürrisch, trug Sachen, die in zerknittertem, durchgeschwitztem Zustand grauenhaft aussahen, und schien das zu allem Überfluß auch noch ganz genau zu wissen.
Alles starrte die beiden gebannt an, nur die Pikkas nicht, die ihren eigenen Kram im Auge behielten.
Die Frau blieb stehen und sah sich um. Sie machte einen entschlossenen Eindruck.
Sie schien etwas ganz Bestimmtes zu wollen, allerdings nicht genau zu wissen, wo sie danach suchen sollte. Nacheinander betrachtete sie die Gesichter der neugierig um sie versammelten Dorfbewohner.
Thrashbarg hatte keine Ahnung, wie er das Ganze handha-ben sollte, und verlegte sich deshalb aufs Singen. Er warf den Kopf in den Nacken und fing an zu jammern, wurde jedoch sofort von einem neuerlichen Gesangesausbruch aus der Hütte des Sandwichmachers unterbrochen: der letzten Hütte auf der linken Dorfseite.
Die Frau wandte sich abrupt um, und ganz allmählich breitete sich ein Lächeln über ihr Gesicht. Ohne Old Thrashbarg auch nur eines Blickes zu würdigen, ging sie energisch auf die Hütte zu.
Die Sandwichherstellung ist eine Kunst, die in ihrer ganzen Tiefe zu erlernen nur wenige Menschen die Zeit finden. Die Aufgabe an sich ist einfach, aber zahlreich und unergründlich sind die Möglichkeiten, wahrhaft befriedigende Ergebnisse zu erzielen: Es beginnt schon mit der Wahl des richtigen Brotes. Der Sandwichmacher hatte viele Monate täglicher Beratungen und Experimente mit
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