Per Anhalter durch die Galaxis - 5 - Einmal Rupert und zurück
Grarp, dem Bäcker, zugebracht, bis sie schließlich einen Laib entwickelt hatten, der fest genug war, um dünn und sauber geschnitten zu werden, dabei jedoch leicht, feucht und von jenem feinen, nussigen Geschmack, der das Aroma von gebratenem Absolut-Normale-Viecherfleisch am besten zur Geltung brachte.
Oberdies mußte die Geometrie der Scheibe verfeinert werden: das exakte Verhältnis zwischen Breite, Höhe und natürlich der Dicke, all diese Aspekte, von denen Umfang und Gewicht des fertigen Sandwiches abhingen, wobei ein weiteres Mal die Leichtigkeit im Vordergrund stand, aber ähn, lich großer Wert auf Festigkeit, Fülle und jene Aussicht auf Saftigkeit und Wohlgeschmack gelegt wurde, die ein wahrhaft intensives Sandwicherlebnis kennzeichnet.
Von entscheidender Bedeutung war natürlich das geeignete Werkzeug, und zahllos waren die Tage, die der Sandwichmacher, sofern er nicht mit dem Bäcker vor dem Ofenbeschäftigt war, beim Werkzeugmacher Strinder verbrachte, wo er Messer begutachtete und ausbalancierte, sie in die Schmiede trug und wieder zurück.
Geschmeidigkeit, Stärke, Klingenschärfe, Länge und Schwerpunkt wurden enthusiastisch debattiert, Theorien aufgestellt, überprüft, verfeinert, und zahllos waren die Abende, an denen man die Umrisse von Sandwichmacher und Werkzeugmacher im Licht der untergehenden Sonne vor der Schmiede sah, langsam Messer um Messer durch die Luft bewegend, des einen Gewicht gegen des anderen Schwerpunkt abwägend, die Geschmeidigkeit eines dritten gegen die Griffgestaltung eines vierten.
Drei Messer wurden insgesamt benötigt. Zunächst eines zum Schneiden des Brotes: eine feste, unnachgiebige Klinge, die jedem Laib klar und unmißverständlich ihren Willen aufzwang. Dann ein Messer zum Verstreichen der Butter, ein biegsames kleines Spielzeug, allerdings mit festem Rückgrat. Frühe Versionen waren ein wenig zu biegsam gewesen, aber nun war die richtige Mischung aus Flexibilität und Festigkeit gefunden, um maximale Gleitfähigkeit und größte Anmut des Aufstrichs zu gewährleisten.
Das wichtigste Messer jedoch war das Tranchiermesser, jenes Messer, das der Substanz, die es durchtrennte, nicht bloß seinen Willen aufzuzwingen hatte, wie es das Brotmesser tat. Es mußte mit ihr arbeiten, sich von der Faserung des Fleisches leiten lassen, um zu gewährleisten, daß Scheiben von erlesenster Beschaffenheit und Feinheit hauchdünn vom Hauptstück glitten. Jedes einzelne dieser hauchfeinen Stücke warf der Sandwichmacher dann mit einer eleganten Drehung seines Handgelenks auf die makellos proportionierte untere Brotscheibe, stutzte es mit vier geschmeidigen Schnitten zurecht und vollbrachte schließlich jenes Kunststück, das mitanzusehen die Kinder des Dorfes sich ge-spannt und staunend um ihn scharten. Mit lediglich vier weiteren geschickten Drehungen des Messers fügte er die Schnipsel oben auf der ursprünglichen Scheibe zu einem perfekt ineinandergreifenden Puzzle zusammen. Größe und Form der Schnipsel waren von Sandwich zu Sandwich verschieden, aber dem Sandwichmacher gelang es jedesmal mühelos und ohne jegliches Zögern, sie zu einem perfekten Muster zusammenzufügen. Eine zweite Lage Fleisch und eine zweite Lage Schnipsel, und schon war die eigentliche Kreation vollendet.
Anschließend gab der Sandwichmacher das von ihm Geschaffene an seinen Assistenten weiter, der einige Nurkenund Fladieschenscheiben und einen Hauch Dämpfkornsauce hinzufügte, dann die obere Brotscheibe auflegte und das Sandwich mit einem vierten, wesentlich gewöhnlicheren Messer zerteilte. Natürlich erforderten auch diese Vorgänge eine gewisse Kunstfertigkeit, nur waren es unbedeutendere Künste, zu vollbringen von einem dazu auserkorenen Gehilfen, der eines Tages, wenn der Sandwichmacher sein Werkzeug endgültig aus der Hand legte, dessen Nachfolge antreten würde. Es war eine ehrenvolle Stellung, und der Gehilfe, Drimple, wurde von seinen Mitmenschen beneidet. Im Dorf gab es jene, die Holz hacken durften, und jene, die sich mit dem Wassertragen bescheiden mußten, aber Sandwichmacher zu sein, das war der Himmel auf Erden.
Und deshalb sang der Sandwichmacher bei der Arbeit.
Er verbrauchte den Rest des Pökelfleischs vom letzten Jahr. Obwohl es seine beste Zeit bereits hinter sich hatte, kannte der Sandwichmacher nichts, was dem aromatischen Geschmack des Absolut-Normale-Viecherfleischs auch nur annähernd nahegekommen wäre. Man rechnete damit, daß die Absolut Normalen Viecher in der
Weitere Kostenlose Bücher