Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Per Anhalter durch die Galaxis - 5 - Einmal Rupert und zurück

Per Anhalter durch die Galaxis - 5 - Einmal Rupert und zurück

Titel: Per Anhalter durch die Galaxis - 5 - Einmal Rupert und zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Adams
Vom Netzwerk:
schimmerte es schwach. Er hatte keine Vorstellung, was da schimmern mochte, und keine Lust, sich eine zu machen. Da es allerdings das einzige war, worauf er sich zubewegen konnte, machte er sich stolpernd, verirrt und ängstlich auf den Weg.
    Der tödliche Lichtstrahl ging geradewegs durch Random hindurch, genauso wie ungefähr zwei Sekunden später der Mann, der ihn abgefeuert hatte. Dabei beachtete er sie überhaupt nicht. Er hatte jemanden erschossen, der hinter ihr stand, und als sie sich nach ihm umdrehte, hockte er über dem Toten und durchwühlte dessen Taschen.
    Die Szene erstarrte und löste sich auf. An ihre Stelle trat ein gigantisches Gebiß, eingerahmt von riesenhaften, perfekt geschminkten Lippen. Eine mächtige blaue Bürste erschien aus dem Nichts und begann schäumend auf den Zähnen herumzuputzen, die weiter unbeweglich vor dem schimmernden Regenvorhang strahlten.
    Random mußte zweimal blinzeln, bevor sie begriff.
    Es war ein Werbespot. Der Kerl, der auf sie geschossen hatte, war Teil eines jener holographischen Spielfilme, die an Bord der Hyperraum-Maschinen gezeigt wurden. Sie konnte nicht mehr weit von dem abgestürzten Schiff ent-femt sein. Offensichtlich waren einige seiner Systeme weniger leicht zu zerstören als andere.
    Der folgende Kilometer der Reise war besonders beschwerlich. Nicht nur die Kälte, der Regen und die Dunkelheit machten Random zu schaffen, sondern auch die ramponierten und vor sich hinzuckenden Überreste des schiffsintegrierten Unterhaltungssystems. Um sie herum stürzten ununterbrochen Raumschiffe, Düsenflitzer und Hub schalen ab und erhellten die Nacht durch ihre Explosionen, mitten durch sie hindurch schmuggelten verruchte Typen mit komischen Hüten gefährliche Drogen, und auf einer kleinen Lichtung zu ihrer Linken dröhnten Orchester und Chor der Hallapolischen Staatsoper gemeinsam den Abschlußmarsch der AnjaQuantinischen Stemengarde aus dem vierten Akt von Rizgars Blamwellamam von Woont.
    Und dann stand sie plötzlich vor einem wirklich üblen Krater mit blasig aufgeworfenem Rand. Noch immer ging ein schwaches Schimmern von dem aus; was unter anderen Umständen wie ein monströses, auf dem Boden einer Grube festgebratenes Stück Kaugummi ausgesehen hätte: den geschmolzenen Überresten eines einst stolzen Raumschiffes. Sie stand einige Zeit da und betrachtete es, dann ging sie auf dem Rand des Kraters weiter.
    Ohne genau zu wissen, was sie eigentlich noch suchte, setzte sie ihren Weg fort, wobei sie sich rechts von der grauenhaften Grube hielt.
    Obwohl der Regen inzwischen etwas nachgelassen hatte, war es noch immer ausgesprochen naß, und da sie nicht wußte, was sie in dem Päckchen mit sich trug, ob es vielleicht etwas Empfindliches oder Zerbrechliches war, hielt sie es für zweckmäßig, eine halbwegs trockene Stelle zu suchen und es dort zu öffnen.
    Sie hoffte, daß es nicht schon beim Herunterfallen kaputtgegangen war. Sie leuchtete mit ihrer Lampe in die umstehenden Bäume, die hier nur spärlich wuchsen und zum größten Teil verkohlt und abgeknickt waren. Etwas weiter entfernt glaubte sie einen zerklüfteten Felsvorsprung zu erkennen, der ein wenig Schutz bieten mochte, und begann, sich tastend auf ihn zuzubewegen. Überall um sich herum entdeckte sie Schutt, der aus dem Schiff geschleudert worden war, bevor es auseinandergebrochen und endgültig in Flammen aufgegangen war.
    Nachdem sie sich zwei-, dreihundert Meter weit vom Krater entfernt hatte, stieß sie auf die zerfetzten Überbleibsel eines flauschigen, pinkfarbenen Materials, die durchnäßt und matschig in den abgeknickten Bäumen hingen. Sie nahm völlig zu Recht an, daß es sich dabei um die Reste des Rettungskokons handelte, in dem ihr Vater der Katastrophe entronnen war. Als sie näher herantrat, um sich die Sache genauer anzusehen, entdeckte sie unmittelbar davor auf dem Boden einen halb mit Matsch bedeckten Gegenstand.
    Sie hob ihn auf und wischte ihn ab. Es war ein elektronisches, ungefähr taschenbuchgroßes Gerät. Als sie es berührte, begannen auf seiner Oberfläche große, freundliche Buchstaben schwach zu leuchten: "KEINE PANIK." Sie wußte, was das war: das Reiseführer-Exemplar ihres Vaters. Augenblicklich wurde sie wesentlich ruhiger, sah hoch in den gewittrigen Himmel und ließ sich ein bißchen Regen über das Gesicht und in den Mund rinnen.
    Nach einem kurzen Kopfschütteln eilte sie weiter auf die Felsen zu, und kaum hatte sie begonnen, auf sie hinauf und über sie

Weitere Kostenlose Bücher