Per Anhalter (German Edition)
Handfeuerwaffe. Und nun sollte er vor dieser... Kreatur auf die Knie gehen? Noch nie hatte ihn irgendjemand so gedemütigt, wie Gustav, dessen mickriger Prügel unter der Reibung seiner Hände immer steifer wurde. Mario konnte ihn sogar riechen. Tränen machten sich in seinen Augen bereit dazu, ihn, einen gestanden Mann, endgültig bloßzustellen.
Es war dieser Geruch nach Geilheit , der aus Gustavs Penis drang und den er mittels seiner Reibungen an ihn weitergab.
„Bist du bereit für ein braven Junge zu sein?“ fragte Gustav, der Marios Kopf mit seiner freien Hand in den Nacken drückte. Mario blickte zu ihm auf. Er war übervoll mit Blut, doch er stand immer noch fest wie ein Fels in der Brandung.
„Suck my dick, Babyboy!“ Gustav rieb seinen harten Penis an Marios Wange. Die Eichel war nass und klebrig, und sie roch wahrhaftig alles andere als deliziös.
„Suck it, you damn stupid Asshole! Come on, get in your mouth, Baby.“ Jetzt fing Mario an zu wimmern, und die Tränen flossen über sein Gesicht. Ihm blieb keine andere Wahl, als das zu tun, was Gustav verlangte. Und es war gerade erst der Anfang… Gustav war noch nicht fertig. Noch lange nicht!!!
***
Anderswo auf der Welt ging alles seinen geregelten Gang.
Die Vögel begrüßten zwitschernd den neuen Tag.
Die meisten Kinder lagen selig in ihren Betten und genossen ihre Sommerferien, während der Verkehr auf den Straßen immer dichter wurde. Wenn auch nicht ganz so dicht wie sonst. In den Morgen der Sommerzeit spürt man genau, dass viele Menschen Urlaub haben, und nicht alle zugleich auf dem Weg zur Arbeit unterwegs sind.
Bald öffneten die ersten Geschäfte, Dienstleistungsbetriebe, Tischlereien, Kanzleien und Praxen dieser Welt wieder ihre Türen. Die Sonne schien und der Tag war wie geschaffen für gute Laune und dafür, alles Böse auf der Welt auszublenden.
Wenn Lieder wie „In the summertime“ oder „Like ice in the sunshine“ ertönten, drehten die Leute ihre Radios zwangsläufig lauter, sangen oder pfiffen mit, oder wackelten zumindest mit den Füßen oder dem Kopf. Und es war Sommer!
Für die meisten… Es gab Ausnahmen. Menschen, die den de facto schlimmsten Sommer ihres Lebens durchmachten, denen der Sonnenschein und das Vogelgezwitscher, erst recht aber „In the summertime“ und Co. am Arsch vorbei gingen.
Es gab Menschen, für die reichte selbst das hellste Sonnenlicht nicht aus, ihr Gemüt zu erhellen. Menschen, die in einem Dunst aus Einsamkeit steckten, in Tunneln oder Gruben, in denen es so finster war wie in einem verschlossenen Sarg – und sie fühlten sich, als wären sie lebendig begraben, während das Leben unbeirrt an ihnen vorüberzog… Während andere auf ihrem Grab tanzten ! Es gab Menschen, die in diesem Sommer erkennen mussten, welch fatale Auswirkungen ein einziger, falscher Schritt manchmal haben kann. Und es gab Menschen, die sich wünschten, sie wären tot, weil ihnen nichts kostbarer vorkam, als die Erlösung von ihren Schmerzen, ihrer Angst und ihrem Leid… Es gab Menschen, die hatten in diesem Sommer erfahren, was Schmerzen , was Angst und was Leid überhaupt bedeutete…
… Und die Welt drehte sich trotzdem weiter. Kinder sprangen glücklich vom Beckenrand im Freibad, während die Eltern kuschelnd auf der Decke im Gras lagen, ihnen zusahen, sich küssten und sich wie die glücklichsten Menschen der Welt fühlten. Es gab Menschen, die auf dem Weg in den Urlaub waren, die Entspannung suchten und fanden. Es gab Menschen, die Grillpartys machten, mit Freunden anstießen, die Hochzeit feierten oder sich auf ausgedehnte Radtouren begaben, während das Böse, nur ein paar Meter von ihnen entfernt, sich ausbreitete, wie Maden in einer Mülltonne voller Fleischreste… Es war Sommer!!! Man müsste manchmal nur die Augen aufmachen... Aber das hindert am Schlafen... Am glücklich sein... Daran, das Leben zu genießen. Wie gesagt - es war Sommer! Für die Meisten.
Kapitel 15
Weiß. Dann schwarz. Eine Nebelwand... Nebel, unendlich dicht. Allumfassend... Und dann wieder Nacht... Stimmen in der Dunkelheit. Wortfetzen. Es war keine sanfte Stimme. Sie war laut und klang zornig. Dann war es wieder still. Ein tiefes, dunkles Nichts. Als der Nebel in seiner grellweißen Pracht irgendwann wieder zurückkam, war ein Geräusch wie aus einer anderen Galaxie zu hören. Weit, weit weg. Würde er rufen, konnte ihn keiner hören. Er wusste auch gar nicht, wie rufen überhaupt funktionierte. Er konnte
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