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Per Anhalter in den Himmel - wahre Geschichten für Teens

Per Anhalter in den Himmel - wahre Geschichten für Teens

Titel: Per Anhalter in den Himmel - wahre Geschichten für Teens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerth Medien GmbH
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dauert lange, bis der Mann bei dem Jungen angekommen ist. In der Kirche ist es absolut still, nur das Klicken vom Stock des Ältesten ist zu hören. Alle Augen sind auf den alten Mann gerichtet. Man kann die Menschen sogar atmen hören. Die Leute denken : Der Pfarrer kann nicht einmal weiterpredigen, so lange der Älteste nicht getan hat, was er tun muss.
    Und jetzt sehen sie, wie der Mann seinen Stock auf den Boden legt, sich mühsam niederlässt und sich neben Bill setzt, um mit ihm zusammen Gottesdienst zu feiern, damit er nicht allein ist dort auf dem Fußboden. Alle müssen schlucken vor Rührung.
    Als der Pfarrer seine Fassung wiedergefunden hat, sagt er: „An das, worüber ich predigen wollte, wird sich bald niemand mehr erinnern. Was ihr gerade gesehen habt, werdet ihr nie vergessen.“
    Rebecca Manley Pippert
    Aus: Out Of The Saltshaker
    Wenn Charlie singt
    Es heißt „Ten Sing“. Vielleicht habt ihr schon davon gehört. Das ist eine Art Jugendchor-Treffen für Teens. Hier bei uns im Nordwesten der Vereinigten Staaten sind sie ziemlich groß. Hunderte, manchmal sogar Tausende von Teenagern drängen sich in einer Kirche zusammen und singen Gott zur Ehre. Es ist wie Popcorn. Du kommst einigermaßen gespannt, um zu singen und mit anderen Schülern zusammen zu sein, und dann, wenn es anfängt, kannst du dich nicht mehr halten. (Der Heilige Geist lässt solche Gelegenheiten nicht ungenutzt.) Schüler und Studenten nehmen stundenlange Anfahrten in Kauf, um das zu erleben.
    Ich erinnere mich noch genau an mein erstes Mal. Ich war immer glücklich, wenn ich einen Platz fand, an dem viele andere Kids waren, und außerdem singe ich schrecklich gern. Ich hatte schon gehört, was mich erwartete – massenhaft Leute, coole Lieder und – ja das auch – nette Jungs. Ich hatte allerdings keine Ahnung, dass einer der Jungen mich ganz besonders anrühren sollte. Mich, einen selbstbewussten, egozentrischen Teenager, und zwar so sehr, dass ich mich ganz sicher für den Rest meines Lebens daran erinnern werde.
    Wir sangen so ungefähr zehn Lieder. Normalerweise waren sie zuerst laut und schnell, dann ruhiger und gegen Ende wieder druckvoller. Es lag so viel Aufregung und Spannung in der Luft. All diese Kids wollten den Herrn loben.
    Ich erinnere mich, dass nach ungefähr vierzig Minuten ein Jugendpastor nach vorn kam, um etwas zu sagen. Er erzählte, was für ein Vorrecht es für uns sei, ganz öffentlich Gott loben und preisen zu können – ohne Angst, dafür ins Gefängnis zu kommen oder, noch schlimmer, für unseren Glauben zu sterben. Er sprach darüber, wie sehr es Gott gefällt, wenn wir für ihn singen – seinen Namen preisen.
    Dann sagte der Pastor, er wolle uns einen Freund vorstellen. Der Name seines Freundes war Charlie. Charlie wurde mit einer Gehirnschädigung geboren und Charlie liebte Jesus. Und er liebte es ganz besonders, für Jesus zu singen. Als der Pastor Charlie zu sich aufs Podium rief, schauten einige der Mitglieder der Band ziemlich überrascht drein. Dann bemerkte auch ich, was sie bemerkt hatten. Charlie war nicht nur groß und schlaksig und unbeholfen, sondern er sah einfach nicht „normal“ aus. Er war angezogen wie wir anderen auch, aber er war eindeutig anders.
    Der Jugendpastor sagte, Charlies Lieblingslied sei „Jesus Loves Me“, und Charlie wolle es jetzt gern für uns singen. Ich erinnere mich noch, dass ich mich fragte, wie sich wohl jemand anhören würde, der aussah wie Charlie.
    Als die Band anfing zu spielen, wurde ich von meinen Gefühlen überwältigt. Ich wusste nicht, ob ich traurig war, mich schuldig fühlte, dankbar war oder was auch immer. Ich sah zu, wie Charlie von ganzem Herzen für seinen Erlöser sang. Für uns war sein Gesang schrecklich, und es war schwer, ihm längere Zeit zuzuhören. Wenn es nicht vorher angekündigt worden wäre, hätte ich gar nicht gewusst, dass er „Jesus Loves Me“ sang. Ich sah und hörte zu, und mir war klar, dass Charlie jedes Wort glaubte, das er da sang. Ja, Jesus liebte ihn. Ich fragte mich: Wenn Gott unser Lob hört, hört er dann unsere Stimmen oder hört er unser Herz? Ich weiß es nicht.
    Aber eines weiß ich – er liebt es, wenn Charlie singt.
    Sauna Winsor
    Jubelt dem Herrn zu, ihr Völker der Erde!
    Dient ihm voll Freude,
    kommt zu ihm mit fröhlichen Liedern.
    Psalm 100,1–2 (Hoffnung für alle)
    Alles, was ich brauche, um mich zu freuen
    „Ich habe alles, was ich brauche, um mich zu freuen!“, sagte Robert

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