Per Anhalter in den Himmel - wahre Geschichten für Teens

liebten, von Senfkorngröße zu Bergen!
    Gestern Abend saß ich in Mandys Zimmer, einem gemütlichen Raum, der von einem Krankenhausbett, medizinischen Geräten und einem Spezialrollstuhl beherrscht wird, in dem Mandys Kopf gestützt wird. Ihre großen Augen signalisierten, dass sie mich erkannte, und offenbarten Tausende von Dingen, die in ihrem Inneren abliefen, auch wenn sie immer noch nicht in der Lage ist zu äußern, was in ihr vorgeht.
    Ich weiß, dass aus medizinischer Sicht Mandy den Unfall eigentlich nicht hätte überleben sollen. Aus geistlicher Sicht weiß ich aber, dass Mandys Auftrag auf eine Weise weiterbesteht, die wir kaum fassen können. Mandy beweist jeden Tag aufs Neue, dass Gott immer noch für Heilung zuständig ist, während sie weiterhin Menschen zusammenbringt durch das gemeinsame Gebet. Sogar Autos in Florida stehen im Dienst von Mandy, indem sie kleine Aufkleber mit Mandys Foto tragen, auf denen steht: Bete für Mandy!
    Später am selben Abend, in der Stille meines eigenen Wohnzimmers, darf ich dann kistenweise Genesungswünsche von Menschen aus den ersten Tagen nach Mandys Unfall sehen. Beim Durchblättern staune ich über die vielen Menschen, von denen Mandy „Sweetheart“ genannt wird. Auf jeder Seite steht ein anderes Zeugnis darüber, wie sie das Leben eines Menschen berührt hat.
    „Wir beten für dich, jede Minute, jeden Tag“, schrieb ihre Freundin Beth. „Durch dich hat sich mein Leben so sehr verändert!“
    Cory schrieb: „Du sollst wissen, wie sehr Gott in dieser ganzen Situation wirkt und handelt. Es gibt Hunderte von Menschen, die für dich beten. Denke daran, wie viel Gott schon getan hat! Er ist Ehrfurcht gebietend!“
    Joane fügte noch hinzu: „Du hast so viel Liebe und Glück um dich her entfacht.“
    Und schließlich schrieb Jay, exemplarisch für Mandys persönlichen Auftrag: „Jesus hat so viel mit dir vor. Du hast bereits unzählige Leben berührt und du wirst weiter im Gebet vor den Herrn gebracht werden. Es wird Heilung geschehen und Gott ist treu und seine Liebe bleibt ewig.“
    Ich weiß nicht, warum Gott mir das Vorrecht gewährt, Mandy zu kennen, aber ich bin jeden Tag wieder dankbar, nicht nur für ihr Leben, sondern dafür, dass ich Teil eines Auftrages bin, der auch durch eine Tragödie nicht aufzuhalten war. Die hat nur dazu geführt, ihn noch zu stärken.
    Eva Marie Everson
    Der Herr, euer Gott, ist in eurer Mitte.
    Er ist stark und hilft euch!
    Von ganzem Herzen freut er sich über euch.
    Weil er euch liebt,
    redet er nicht länger über eure Schuld.
    Er jubelt, wenn er an dich denkt!
    Zefanja 3,17 (Hoffnung für alle)

Verändertes Leben
    Narben
    Glaube ist …
    zu erkennen, dass ich nützlich bin
für Gott
    nicht TROTZ meiner Narben,
    sondern WEGEN meiner Narben.
    Pamela Reeve

Die echte Cassie
    Vor drei Jahren im Dezember kündigte ich meine Arbeitsstelle, um mehr Zeit für meine Kinder zu haben. Mein Sohn Chris hatte sich in der Schule sehr verschlechtert und seine Noten waren rapide in den Keller gegangen. Es war jedoch die 15-jährige Cassie, um die ich mir noch größere Sorgen machte. Sie wurde Tag für Tag distanzierter und verschlossener und entzog sich mir immer mehr.
    Als ich eines Vormittags allein zu Haus war, erinnerte ich mich daran, dass mein Bruder und seine Frau ihr eine Bibel für Teenager geschenkt hatten, zusammen mit einer Leseanleitung, in der es hauptsächlich darum ging, wie Kids mit ihren Eltern klarkommen können. In der Hoffnung, vielleicht selbst auch davon profitieren zu können, ging ich in Cassies Zimmer und suchte in ihren Schubladen nach der Bibel.
    Ich fand sie ziemlich schnell, und außerdem entdeckte ich einen Packen Briefe von ihrer Freundin Mona (den Namen habe ich geändert). Mein Mann Brad und ich waren über diese Freundschaft, die seit der fünften oder sechsten Klasse bestand, von Anfang an besorgt gewesen.
    Eines Tages hatte ich Cassie und ein paar von ihren Freundinnen irgendwo abgeholt und es ziemlich befremdlich gefunden, dass Mona die Arme verschränkt und stur nach unten geblickt hatte, nachdem sie ins Auto gestiegen war. Sie schien mir durch ihre feindselige Haltung signalisieren zu wollen, dass ich ein Hindernis in ihrer Beziehung zu Cassie war und sie mich dafür hasste.
    Irgendein Instinkt siegte jetzt über meinen Respekt vor der Privatsphäre meiner Tochter, und ich fing an, die Briefe zu lesen. Was dort stand, traf mich wie ein Faustschlag.
    Es waren nicht nur die zotige Sprache und die