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Per Anhalter in den Himmel - wahre Geschichten für Teens

Per Anhalter in den Himmel - wahre Geschichten für Teens

Titel: Per Anhalter in den Himmel - wahre Geschichten für Teens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerth Medien GmbH
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mich auf, mein ganzes Vertrauen auf ihn zu setzen und ihm abzunehmen, dass er immer die Kontrolle hat, was auch geschieht, dass er mich niemals im Stich lässt. Gott erinnerte mich außerdem daran, dass er einen perfekten Plan hat und dass, wenn unser Haus abbrannte, auch das einen Grund hatte.
    Wir waren überglücklich, als wir erfuhren, dass das Feuer unter Kontrolle war und wir nach Hause zurückkehren konnten. Auf dem Heimweg war ich schockiert, als sich herausstellte, dass sieben Wohnhäuser und etliche Hektar Wald vom Feuer vernichtet worden waren. Eine Gegend, die einmal von mächtigen alten Fichten beherrscht gewesen war, sah jetzt aus wie eine Landschaft voller verkohlter, steil emporragender Zahnstocher. Der Anblick eines einfachen braunen Hauses brachte uns aber dann wieder zum Lächeln. Unser Haus stand noch und war unbeschädigt.
    Die Zeit während des Feuers war wirklich schwer gewesen, aber was wir daraus lernten, veränderte unser Leben. Wenn ich heute eine Rauchwolke am Himmel sehe oder ein durch ein Feuer vernichtetes Stück Land, werde ich daran erinnert, immer mein ganzes Vertrauen auf Gott zu setzen.
    Cheryl Boersma
    Herr, du gibst Frieden dem,
    der sich fest an dich hält
    und dir allein vertraut.
    Jesaja 26,3 (Hoffnung für alle)
    Außer Kontrolle
    Es war ein wunderschöner Sonntagmorgen, und ich konnte es gar nicht erwarten, in den Himmel aufzusteigen. Ich hatte schon immer fliegen wollen. Und jetzt, ein paar Wochen nach dem Schulabschluss, erfüllte sich mein Traum. Ich bekam Flugstunden und dieser spezielle Tag sah besonders verheißungsvoll aus.
    Ich sah gerade das Flugzeug an, das ich fliegen sollte, eine Cessna 150, als jemand meinen Namen rief.
    „Hallo Sue“, sagte Jim, mein Fluglehrer. „Alles klar für den dritten Alleinflug?“
    „Ja, ich glaube schon“, sagte ich ein wenig zögerlich. Ohne Jim zu fliegen, fühlte sich ein bisschen merkwürdig an, aber als Flugschüler musste ich meine Unsicherheit früher oder später auf jeden Fall überwinden.
    „Also denk daran“, sagte Jim, „ich möchte, dass du heute an deinem Stalls (Strömungsabriss-Übungen, Anm. d. Übers.) arbeitest. Und hab keine Angst, den Vogel wirklich absacken zu lassen, Sue. Du neigst dazu, zu früh wieder abzufangen, aber ich möchte, dass du diese Stalls noch gründlicher übst.“
    Jim hatte recht. Stalls waren wirklich nicht mein bestes Manöver. Ich hatte dabei immer ein mulmiges Gefühl und neigte deshalb wirklich dazu, früher als nötig wieder abzufangen.
    Das Üben der Stalls ist ein entscheidender Teil des Flugübungsplans. Zu Stalls, das ist der Fachbegriff aus der Fliegersprache, kommt es, wenn die Geschwindigkeit des Flugzeugs zu niedrig wird, um das Flugzeug in der Luft und auf Kurs zu halten. Wenn sie richtig durchgeführt werden, sind solche Stalls ein wichtiger Bestandteil jeder sicheren Landung. Piloten führen ihre Stalls routinemäßig in etwa 5000 Fuß Höhe oder noch höher durch, dort also, wo genügend Platz ist, um die Maschine sicher wieder abzufangen.
    Ein paar Minuten später war ich in der Luft und bat Gott um seinen Schutz. Obwohl dies erst mein dritter Alleinflug war, machte mir Jims ruhiges Vertrauen in meine Fähigkeiten Mut. Ich vermisste aber immer noch seine Bestätigung vom Platz neben mir aus.
    Ich war auf mich allein gestellt.
    Bei 5000 Fuß, hoch über einem kleinen Bauerndorf, sah ich mir von oben das wunderschöne Bild an. Ich atmete ein paarmal tief durch, um mich etwas zu entspannen, und erinnerte mich noch einmal an Jims Anweisungen, bevor ich mit den Stalls anfing.
    Okay , dachte ich , dann mal los .
    Ich fing mit einem simulierten Strömungsabriss in der Startphase an, wobei ich langsam, aber stetig die Nase des Flugzeuges höher nahm und dabei die Geschwindigkeit im Blick behielt: 65 Knoten … 60 … 55 … 53 … Das Warnsignal fing an zu quäken, also fing ich schnell ab, indem ich die Nase herunternahm und behutsam das Gas zurückzog.
    Du hast zu schnell abgefangen, dachte ich. Ich erinnerte mich daran, dass Jim gesagt hatte, ich solle den Vogel wirklich ganz durchsacken lassen, also setzte ich zu einem weiteren Stall an. Mit der linken Hand zog ich den Knüppel zu mir heran und nahm erneut die Flugzeugnase nach oben. Meine rechte Hand fasste den Gashebel und drosselte langsam den Motor.
    „Alles ist unter Kontrolle“, sagte ich zu mir.
    Als die Geschwindigkeit abfiel, ging wie gewöhnlich der Alarm los, und das durchdringende Quäken erfüllte das

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