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Per Anhalter in den Himmel - wahre Geschichten für Teens

Per Anhalter in den Himmel - wahre Geschichten für Teens

Titel: Per Anhalter in den Himmel - wahre Geschichten für Teens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerth Medien GmbH
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gesamte Cockpit. Normalerweise fing ich beim ersten störenden Geräusch des Alarms an, abzufangen, weil mein Unbehagen mich zwang, sofort zu reagieren. Aber diesmal war es nicht so. Nein, ich beschloss, den Alarm so laut werden zu lassen, bis ich es wirklich nicht mehr aushalten konnte, bevor ich abfing.
    Ich wartete zu lange.
    Ein leichter Rückgang der Propellerdrehzahl war meine einzige Warnung. Fast augenblicklich kippte die Cessna über die linke Tragfläche in eine Drehung um die eigene Achse.
    Ich riss den Kopf herum und starrte zum Seitenfenster hinaus, aber statt des Horizonts hatte ich zu meinem Schrecken den Boden vor Augen. Als die Höhenmesser-Anzeige immer schneller abfiel, gingen mir in rasender Geschwindigkeit die möglichen Schlagzeilen durch den Kopf: „Flugschülerin beim Flugtraining ins Trudeln gekommen und abgestürzt.“
    Kostbare Sekunden wurden unglaublich lang, während ich verzweifelt versuchte, das Flugzeug wieder unter Kontrolle zu bekommen. Meine panischen Bemühungen brachten es jedoch in eine immer enger werdende Todesspirale.
    Während ich am Steuerknüppel zerrte und gegen die Kräfte der Schwerkraft ankämpfte, kamen mir irgendwie kluge Worte in den Sinn. Vor ein paar Wochen hatte Jim gesagt: „Wenn du jemals mit einer Cessna 150 ins Trudeln gerätst, dann lass einfach alles los. Sie ist so gebaut, dass sie von selbst fliegt.“ Jetzt durchdrangen Jims Worte meine wirren Gedanken, so wie ein Rettungsring, der einem ertrinkenden Kind zugeworfen wird. Aber konnte ich mich auch darauf verlassen, dass sie stimmten?
    „Lass los!“, schrie ich mir vier oder fünf Mal selbst zu. Meine Hände schienen am Steuerknüppel festgeklebt zu sein. Ich war nicht in der Lage, meine Finger davon zu lösen. Als ich es ein letztes Mal mit aller Kraft versuchte, warf ich meine Arme nach oben in die Luft und löste meine Umklammerung des Knüppels. Ich bedeckte mein Gesicht in Erwartung des Aufpralls.
    In wildem Taumel erst nach rechts und dann nach links machte die Cessna groteske Geräusche, so als ob man einen Rasenmähermotor abwürgen würde, der zunächst gar keinen Ton mehr von sich gibt, dann aber plötzlich wieder anspringt. Die zitternden Drehungen beruhigten sich langsam. Erstaunlicherweise kehrte das Flugzeug langsam, aber sicher wieder in eine normale Fluglage zurück. Ich warf einen Blick auf die Instrumente und blieb beim Höhenmesser hängen: 2100 Fuß über dem Meeresspiegel.
    Ich war 1000 Meter gefallen.
    Jim saß am Empfang, als ich zurückkam. Ich berichtete ihm, was passiert war, und teilte ihm darüber hinaus mit, dass ich nie wieder fliegen würde.
    Er zwinkerte mir mit seinen blauen Augen zu und warf einen Blick hinaus zur Cessna, die jetzt sicher auf ihrem Platz stand. „Das Flugzeug sieht doch ganz gut aus, und du auch“, sagte er lächelnd. „Du hast ja ganz offensichtlich meinen Rat befolgt. Er hat funktioniert, oder?“
    An jenem Tag habe ich etwas sehr Wichtiges gelernt: Wenn ich mich in Situationen befinde, die offenbar außer Kontrolle geraten, dann erinnert mich Gott daran, dass ich das Steuer meines Lebens loslassen und mich ganz ihm anvertrauen soll.
    Er bringt mich immer wieder auf einen sicheren Kurs.
    Das ist ein Versprechen … von ganz oben.
    Susan Smart
    Bei dir finde ich Zuflucht, du schützt mich.
    Psalm 91,2 (Hoffnung für alle)
    Mandys Auftrag
    Vergangenes Jahr wurde ich gebeten, einen dreiwöchigen Kurs über „Benimmregeln für junge Christen und Christinnen“ anzubieten. Als ich vor den ungefähr zwanzig jungen Männern und Frauen stand, dachte ich, dass ich mit meinem „Wissen“ über Etikette und Benimm auf ihr junges Leben Einfluss nehmen würde. Niemals hätte ich auch nur erahnt, welch gewaltigen Einfluss eine der Teilnehmerinnen auf mich haben würde.
    Nach dem ersten Treffen wurde ich im Foyer des Gebäudes, in dem der Kurs stattfand, von einem sehr hübschen neunzehnjährigen Mädchen mit großen Augen aufgehalten. Ihr Name war Mandy Bradshaw. Ich kannte Mandy. Ihre Eltern und ich hatten uns ein paar Monate zuvor auf einer Party kennengelernt und ich hatte sie vor Kurzem in einer musikalischen Aufführung in unserer Gemeinde singen gehört. Das war aber auch schon alles, was ich wusste.
    „Darf ich Sie etwas fragen?“, begann Mandy mit munterer Stimme.
    „Natürlich!“, erwiderte ich.
    „Also gut. Wenn man zu einem offiziellen Essen eingeladen ist …“, begann sie die Befragung. Wir standen mitten im Vielklang junger Stimmen, die

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