Per Anhalter in den Himmel - wahre Geschichten für Teens

um uns her lachten und plauderten, und redeten über die Kunst des feinen Dinierens. Während unseres Gesprächs drehte Mandy einen schmalen Weißgoldring an ihrem linken Ringfinger hin und her.
    „Sind Sie verheiratet, Mandy?“, fragte ich, als ich den Ring bemerkte.
    „Oh, nein!“, lachte sie leichthin und streckte dann ihre Hand zu mir aus. „Sehen Sie? In diesen Ring ist eingraviert: Wahre Liebe wartet . Das ist meine Einstellung. Ich schäme mich nicht zu bekennen, dass ich noch Jungfrau bin und vorhabe, das auch zu bleiben, bis ich verheiratet bin! Ich trage den Ring als eine Art Zeugnis für andere, aber auch, um mir selbst diesen Gedanken immer wieder in Erinnerung zu rufen. Ich habe mich vor Gott dazu verpflichtet, und ich habe vor, mich daran zu halten!“
    „Wie schön für Sie!“, rief ich aus. „Sie sind etwas ganz Besonderes, Mandy Bradshaw!“
    Ein paar Monate später nahm Mandy an einer Lobpreis-Tournee von unserer Gemeinde teil. Wenn Sie auf die Bühne trat, sah sie zu mir herunter (ich saß immer in der ersten Reihe auf dem mir zugewiesenen Platz), zwinkerte mir zu, und ich zwinkerte zurück. Es war eine Sprache ohne Worte, die wir gemeinsam hatten: Es schien zwischen uns eine innere Verbindung zu geben, die sich gar nicht erklären ließ.
    Im Laufe der folgenden Tage und Wochen hörte ich viel über Mandy. Sie hatte einen persönlichen Auftrag, nämlich Menschen zusammenzubringen – dafür zu sorgen, dass Fremde sich willkommen und Ungeliebte sich geliebt fühlten und Hoffnungslose neue Hoffnung schöpften. Immer wenn ich in der Gemeinde war, sah ich sie geschäftig herumeilen oder lächelnd in einem Gespräch. Wie konnte jemand Mandy nicht mögen?
    Am dritten August, Mandy und ihre Freundin Erika waren unterwegs in die Gemeinde zum Abendgottesdienst, erlitt ein Autofahrer, der in die Gegenrichtung fuhr, einen Herzanfall, geriet auf die Gegenfahrbahn und kollidierte seitlich mit Mandys Auto. Durch den Aufprall wurde der Wagen zusammengedrückt, drehte sich ein paarmal um die eigene Achse und blieb schließlich mit der Front in die Gegenrichtung stehen. Der Verkehr kam zum Erliegen, und es konnte nur Gottes Fügung sein, dass in den nachfolgenden Autos sowohl ein Sanitäter als auch eine Krankenschwester waren, die beide einen Notfallkoffer dabeihatten.
    Erika wurde ohne Schwierigkeiten aus dem Wagen geborgen, aber Mandy herauszubekommen erforderte einigen Aufwand und große Geschicklichkeit. Die Zeit war knapp, denn eine Arterie an Mandys Arm war verletzt, und ihre Zähne waren trotz Bewusstlosigkeit fest zusammengepresst (ein Hinweis auf Kopfverletzungen). Sie schien den Wettlauf zwischen Leben und Tod zu verlieren.
    Als der Sanitäter und die Krankenschwester Mandy aus dem Wagen zogen, stiegen die Menschen aus ihren Autos aus und standen in Gruppen in der Augusthitze im Freien. Sie fingen an zu beten und baten Gott, doch einzugreifen, während der Sanitäter einen Luftröhrenschnitt vornahm und die Schwester eine Braunüle an Mandys Arm anbrachte. Kurz darauf wurde Mandy mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen.
    Schon Stunden danach bekam ich den Anruf. „So viele Leute aus der Gemeinde sind im Krankenhaus zusammengekommen“, berichtete der Anrufer. „Alle beten zu Gott! Könnten Sie das Anliegen nicht auch an Ihre Internet-Gebetsgruppe weitergeben?“
    Meine Internet-Gebetsgruppe bestand aus einigen Hundert Betern aus aller Welt. „Natürlich!“, sagte ich. „Und wenn Sie Rick und Pam sehen (Mandys Eltern), sagen Sie ihnen, ich komme morgen vorbei.“
    Im Laufe der folgenden drei Wochen lag Mandy auf der Intensivstation im Koma.
    „Ich habe noch nie erlebt, dass ein einziger Patient so viel Besucher bekommt … habe noch nie so viele Menschen beten gehört …“, sagte der Krankenhaussprecher zu den Medien.
    Bei ihrem Auftritt (und Sieg) in einem berühmten Nachwuchswettbewerb für Showtalente, sagten Mandys Freundinnen Amy und Emily Pratt im Fernsehen vor der ganzen Welt: „Wir singen heute Abend für einen ganz besonderen Menschen, für Mandy Bradshaw! Wir lieben dich, Mädchen!“
    Mandy war berühmt!
    Im Laufe der folgenden 22 Wochen überlebte Mandy wie durch ein Wunder eine Lungenentzündung, eine bakterielle Infektion sowie eine schwere Operation, bei der ein Stück von einem Infusionsschlauch entfernt wurde, das sich gelöst hatte und zum Herzen gewandert war. Während dieser ganzen Zeit, in der sie hilflos in Gottes Hand war, wuchs der Glaube all derer, die sie