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Per Saldo Mord

Per Saldo Mord

Titel: Per Saldo Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Miss Ellis, die frühere Mieterin, hat ihn darum gebeten.«
    »Ich verstehe.« Ich übergab ihr den Schlüssel, und sie fuhr im Lift nach unten.
    Ich wandte mich der Treppe zu, raste hinunter und blieb auf dem untersten Absatz stehen. Der Mann, der am Empfangstisch lehnte und sich mit Mrs. Charlotte unterhielt, war Standley Downer. Ich erkannte ihn von dem Foto, das Hazel mir gegeben hatte. Er wirkte sehr nervös. Offenbar fühlte er sich gar nicht wohl in seiner Haut.
    Mrs. Charlotte begleitete ihn hinaus. Ich lief die letzten Stufen in die Halle hinunter, warf den Schlüssel zum Appartement auf den Empfangstisch, begab mich zur Agenturkutsche, setzte mich hinters Lenkrad, ließ den Motor an und wartete.
    Die Managerin führte Downer zur Garage und schloß die Tür auf. Er bedankte sich, warf einen Blick hinein, stieg in seinen riesigen Straßenkreuzer und fuhr ihn rückwärts in die Garage. Dort wuchtete er meinen Koffer, den ich so einladend hingestellt hatte, auf den Rücksitz und gondelte los. Ich folgte ihm, aber nicht so dicht, daß er seinen Schatten bemerken konnte. Wir schlängelten uns durch das Verkehrsgewühl, stoppten kurz vor dem Seiteneingang des Hauptbahnhofs, wo er den Koffer einem Gepäckträger übergab, und fuhren weiter bis zum nächsten Parkplatz. Dort stellte er seinen Wagen ab, ich desgleichen, und marschierte zurück zum Schalterraum, wo er sich eine Fahrkarte für den >Silberpfeil< nach San Francisco kaufte. Danach schnappte er sich den Gepäckträger und gab den Koffer auf.
    Ich raste zum Hotel zurück, holte den Koffer aus dem Winkel, wo ich ihn vorsorglich versteckt hatte, sauste zum Bahnhof, kaufte mir ebenfalls eine Fahrkarte für den >Silberpfeil< nach San Francisco und gab meinen Koffer auch auf. Dann parkte ich meinen Wagen in der Depotgarage und rief von einer Telefonzentrale aus in der Wohnung an.
    Elsie meldete sich mit ängstlicher Stimme. »Ja, wer ist dort?«
    »Hallo, Elsie. Gibt’s was Neues?«
    »O Donald, ich bin so froh, daß Sie anrufen. Ich fürchte mich so.«
    »Warum denn? Ist irgendwas passiert?«
    »Vorhin rief ein Mann an. Er fragte mich nicht, wer ich sei, und nannte auch seinen Namen nicht; er sagte nur: >Richten Sie Standley aus, daß ich die zehntausend Piepen morgen früh haben muß. Sonst kann er was erleben!< Und danach hängte er einfach auf.«
    »Lassen Sie sich nicht bange machen, Elsie«, tröstete ich beruhigend. »Ihnen wird niemand was tun. Warum auch? Sie haben lediglich eine Wohnung bezogen, in der vorher eine Miss Evelyn Ellis hauste. Wenn jemand anruft, nehmen Sie Botschaften entgegen; aber das ist auch alles. Fragen nach Ihrem Namen müssen Sie neckisch ab- biegen. Sagen Sie dem Betreffenden, Sie hätten für Flirts am Telefon nichts übrig. Legen Sie sich nicht fest. Lassen Sie durchblicken, daß Sie eine Freundin oder wenigstens Bekannte von Evelyn Ellis sind, und ziehen Sie den Leuten die Würmer aus der Nase. Sollte Ihnen jemand grob kommen, dann erklären Sie einfach, Sie seien die neue Mieterin, und für Auskünfte sei Mrs. Charlotte, die Managerin, zuständig. Ist Ihnen das alles klar?«
    »Ja. Donald, wann kommen Sie zurück?«
    »Nicht so bald, leider. Ich bleibe die ganze Nacht über weg.«
    »Donald!«
    »Wollen Sie mich denn die ganze Nacht über bei sich haben?«
    »Nein... ich habe... ich möchte nicht allein sein.«
    »In einer Ehe muß man auch mal Zugeständnisse machen. Ehepaare können nicht dauernd beisammenhocken.«
    »Schöne Flitterwochen!« murmelte sie. »Auf eine solche Ehe pfeife ich!« Sie legte auf.
    Ich ging in einen Drugstore, kaufte mir eine leichte Reisetasche aus Nylon, Rasierzeug, Zahnbürste und noch ein paar Toilettenartikel, begab mich danach in ein Lokal in der Olvera Street und führte mir ein leichtes mexikanisches Dinner zu Gemüte. Kurz vor Abfahrt des Zuges schlenderte ich zum Bahnhof zurück, bestieg den >Silberpfeil< und verdrückte mich vorsichtshalber sofort in mein Schlafwagenabteil, verriegelte die Tür und begab mich zu Bett.
    Am nächsten Morgen verzichtete ich aufs Frühstück, um nicht unnötig aufzufallen, und rührte mich nicht aus meinem Abteil, bis der Zug in San Francisco einfuhr. Beim Aussteigen machte ich mich so klein wie möglich und schlug einen großen Bogen um den Gepäckwagen, wo das Reisegepäck ausgeladen wurde. Vor dem Bahnhof schnappte ich mir ein Taxi, gondelte zum Golden-Gateway-Hotel und trug mich dort unter meinem eigenen Namen ein. Dann sagte ich zum Empfangschef: »Ich

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