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Per Saldo Mord

Per Saldo Mord

Titel: Per Saldo Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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er den Zaster.«
    Der Inspektor kniff die Augen zusammen. »Okay. Und wie haben Sie ihn sich verschafft?«
    »Ich entdeckte ihn in Downers Koffer, nachdem ich die beiden Koffer auf der Bahn vertauscht hatte.«
    »Und wo ist Downers Koffer jetzt?«
    Ich erzählte es ihm.
    »Weiter. Was wurde aus den Moneten?«
    »Man hat sie mir geklaut, und für meine Begriffe kommen nur zwei Personen als Täter in Frage — Takahaschi Kisarazu, der Geschäftsführer der Fotohandlung, oder Evelyn Ellis.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Ich kaufte eine Kamera und einen Karton Fotopapier, machte den Karton auf und nahm die oberste Lage Papier heraus. Wie viele Bogen es waren, weiß ich nicht; aber da man später siebzehn Bogen unter dem Ladentisch fand, werden’s wohl siebzehn gewesen sein.«
    »Daraufhin verstauten Sie das Geld im Karton und machten ihn wieder zu.«
    Ich nickte.
    »Woher wollen Sie wissen, daß das Geld nicht erst in Los Angeles gestohlen wurde?«
    »Weil Sellers sich sofort auf das Paket stürzte und es bis auf die Kamera buchstäblich in seine Bestandteile zerlegte. Es war ein Karton mit Fotopapier dabei, und der Verschluß war aufgeschlitzt. Aber es war nicht der Karton, den ich gekauft hatte; es war ein voller Karton. Folglich hat der Dieb die Kartons vertauscht und nicht nur die Moneten an sich genommen. Deshalb tippe ich auch auf das Fotostudio >Brillant<.«
    Hobart nickte. »Okay, Lam. Ich glaube Ihnen. Wissen Sie, was ich tun werde? Ich werde mir den Japs, den Manager von dem Laden, mal vorknöpfen.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein. Bisher ist’s nur ein Verdacht, den ich nicht beweisen kann. Bevor ich dem Burschen auf die Pelle rücke, muß ich die Zusammenhänge ein bißchen genauer kennenlernen. Ich werde das Gefühl nicht los, daß der Mord an Downer mit dem Verschwinden der 50 000 Dollar irgendwie in Verbindung steht.«
    »Der Mord ist meine Angelegenheit.«
    »Sicher. Behalten Sie Ihren Mord und überlassen Sie mir die Sache mit den Moneten.«
    »Schön. Und was, glauben Sie, ist passiert?«
    »Der Überfall auf den Geldtransport wurde in der >Futterschüssel< vorbereitet und ausgeführt. Baxley hatte keine Ahnung, daß die Polizei ihn verdächtigte. Das ganze Theater mit den Hackepeterbroten war ein abgekartetes Spiel. Er brauchte erstens einen Vorwand, um überhaupt in dem Drive-in haltzumachen, und zweitens mußte er irgendwie begründen, warum er sich die Sandwiches in eine Tüte packen ließ. Deshalb verlangte er eins mit und eins ohne Zwiebeln. Während er im Wagen saß und aß, stopfte er verstohlen den Anteil seines Komplicen in den Beutel und warf ihn in den Abfallkorb. Hier machte Sellers seinen ersten entscheidenden Fehler. Er hätte zuerst die Tüte aus dem Eimer klauben müssen, bevor er sich Baxley an die Fersen heftete. Den zweiten Fehler machte er, als er auf Baxleys Schau in der Telefonzelle hereinfiel.«
    »Und wo hatte Downer die fünfzig Tausender her?«
    »Er muß sie Baxleys Partner abgenommen haben. Wenn’s nur fünfundzwanzig gewesen wären, läge die Vermutung nahe, daß drei Leute an dem Überfall beteiligt waren und daß Baxley die Hälfte der Beute einsteckte und die zwei anderen je ein Viertel. Aber Downer hatte fünfzig Tausender. Folglich hat er sie dem anderen abgeknöpft.«
    Inspektor Hobart schüttelte den Kopf. »Sie irren sich, Lam. So hat sich das Ganze nicht abgespielt.«
    »Warum nicht?«
    »Keine Ahnung. Aber ich hab’ für so was einen Riecher. Sie können’s auch eine Art sechsten Sinn nennen, wenn Sie wollen. Was Sie da sagen, hört sich alles ganz plausibel an, aber so glatt und einfach wickeln sich die Dinge nie ab. Das ist nur so eine Idee von Ihnen.
    Ihr Amateure bildet euch ein, ihr könntet alles allein machen. Ihr setzt euch irgendeine Idee in den Kopf und kümmert euch weder um Logik noch gesunden Menschenverstand. Wir bei der Polizei können es uns nicht leisten, einfach querfeldein zu laufen oder irgendwelchen genialen Einfällen nachzujagen. Wir müssen Schritt für Schritt Vorgehen. Abkürzungen gibt’s für uns nicht.«
    »Okay. Jeder hat eben seine eigene Methode.«
    »Was wissen Sie sonst noch?« fragte Hobart.
    »In Downers Koffer lagen Karten und Bücher, aus denen ich nicht schlau wurde. Sellers hat das Zeug einkassiert.«
    Hobart nickte. »Weiter.«
    Ich fischte mein Notizbuch heraus. »Es waren Zahlenkombinationen. Ich hab’ mir ein paar aufgeschrieben. Hören Sie zu. Null, Null, fünf, eins, drei, sechs, vier.«
    Der Inspektor

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