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Per Saldo Mord

Per Saldo Mord

Titel: Per Saldo Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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warf.«
    »Na schön. Und was haben Sie mir sonst noch zu sagen?«
    »Also, ich glaube eigentlich nicht, daß der Mörder das Messer bei sich trug. Vermutlich stammt es aus der Hotelküche oder aus der Etagenkaffeeküche. Es wäre natürlich auch möglich, daß es in einem der umliegenden Eisenwarenläden gekauft wurde, weil irgend jemandem schwante, er könnte in der nächsten halben Stunde eine Waffe brauchen. Wenn Sie nicht dazwischengeplatzt wären, würde ich jetzt die Geschäfte in der Umgebung des Hotels abklappern und mir die Verkäufer vorknöpfen.«
    »Das ist der Haken bei euch Amateuren«, erklärte Hobart. »Ihr unterschätzt die Intelligenz der Polizei. Meine Leute grasen schon seit einer Viertelstunde die Eisenwarenhandlungen in der engeren und weiteren Umgebung des Hotels ab. Ich erwarte jeden Moment einen Zwischenbericht;
    Damit Sie’s genau wissen, Lam. Es handelt sich um ein ziemlich ausgefallenes Messer. Der imitierte Onyxgriff besteht aus einem Plastikmaterial, das erst vor kurzem auf den Markt gekommen ist. Wir riefen bei der Firma in Chicago an, die das Messer vertreibt, und erfuhren, daß bisher erst ein einziger Großhändler an der Küste diesen Artikel führt. Er hat die erste Lieferung vor ein paar Tagen bekommen und bis jetzt nur seine Vertreter mit einem Warenmuster auf die Reise geschickt. Der Artikel wird nicht stückweise abgesetzt, und die Bestellungen sind noch gar nicht angelaufen.«
    »Dann stammt die Waffe also aus dem Lager des Großhändlers?« Hobart zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Wir bei der Polizei können es uns nicht leisten, voreilige Schlüsse zu ziehen. Der Großhändler hat auf unsere Bitte hin seine Vertreter aufgefordert, die ihnen ausgehändigten Warenmuster zurückzugeben. So können wir feststellen, bei wem ein Messer fehlt. Sonst scheint die Lieferung intakt zu sein.
    Bei der Messerklinge handelt es sich um eine ganz neue Stahlsorte, die aus Schweden kommt. Die Schneide ist ungewöhnlich dünn und elastisch und soll angeblich immer scharf bleiben.«
    »Sie haben Glück. Bei alledem dürfte es eigentlich nicht schwer sein, der Herkunft der Mordwaffe nachzuspüren.«
    Der Inspektor nickte. »Stimmt. Solch eine Chance bietet sich uns normalerweise nicht.«
    »Und was unternehme ich in der Zwischenzeit?«
    »Sie warten und unternehmen gar nichts. Die Ermittlungen befinden sich in einem Stadium, in dem ein Einzelgänger wie Sie nichts ausrichten kann. Hier handelt es sich um Routine, um mühselige Kleinarbeit, und darauf sind wir geeicht. Dabei kann ich niemand brauchen, der auf eigene Faust herumschnüffelt und uns dauernd in die Quere kommt.
    Noch eins, Lam. Ich verlange, daß Sie Ihre Karten offen auf den Tisch legen. Der Mord selbst läßt Sie ziemlich kalt, stimmt’s? Sie sind hinter etwas anderem her. Hinter was?«
    Ich sah ihm in die Augen und erwiderte: »Hinter den Moneten.«
    »Das ist besser. Mir schwante so etwas schon. Warum?«
    »Ich wollte mir die Belohnung sichern.«
    »Sellers wäre damit nicht einverstanden. Er möchte den Fall selbst auf klären.«
    »Soll er doch! Kein Mensch hindert ihn daran. Ich bin allein, und er hat die ganze verdammte Polizei hinter sich.«
    Hobart musterte mich forschend. »Aber Sie werden nicht weit kommen, Lam, wenn Sie die Polizei gegen sich haben.«
    »Sobald ich das Geld abgeliefert habe, ist alles in Butter. Sicher, Sergeant Sellers würde den Fall gern lösen. Aber worauf es ihm vor allem ankommt, ist, den Beweis zu liefern, daß er in puncto Moneten eine reine Weste hat. Wenn ich der Versicherungsgesellschaft die fehlenden 50 000 Dollar überreiche, ist Sellers rehabilitiert. Und ich will Ihnen noch was sagen, Inspektor. Uns geht es nur um die Belohnung. Den Ruhm und die Lorbeeren überlassen wir Sellers gern.«
    Hobart trommelte mit den Fingern auf seinem Schreibtisch herum. »Lam, ich möchte Sie was fragen. Sie brauchen mir nicht zu antworten, wenn Sie nicht wollen; aber schwindeln Sie mich nicht an. Schweigen ist manchmal besser und nützlicher als eine Notlüge oder die halbe Wahrheit.«
    Ich nickte.
    »Hatten Sie die 50 000 Dollar?«
    »Würden Sie mich schützen?«
    »Das kommt drauf an. Versprechen kann ich es nicht.«
    »Ja, ich hatte sie.«
    »Dann haben Sie Sellers mit Ihrer Geschichte von Inman, dem Besitzer der >Futterschüssel<, also nur einen Bären auf gebunden?«
    »Nein. Ich bin fest überzeugt davon, daß Inman Baxleys Komplice war und seinen Anteil einkassierte. Ganz am Anfang hatte

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