Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Percy Jackson, Band 4: Percy Jackson - Die Schlacht um das Labyrinth

Percy Jackson, Band 4: Percy Jackson - Die Schlacht um das Labyrinth

Titel: Percy Jackson, Band 4: Percy Jackson - Die Schlacht um das Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Rick; Haefs Riordan
Vom Netzwerk:
weiter?«
    Er trieb mich in die Enge und ließ mir keine Zeit für weitere Fragen.
    Während wir kämpften, spielte Tyson mit Mrs O’Leary, die er »süßes Hündchen« nannte. Sie amüsierten sich köstlich dabei, um den Bronzeschild zu kämpfen und Fang den Griechen zu spielen. Als die Sonne unterging, wirkte Quintus noch immer ausgeruht, was ich seltsam fand. Tyson und ich dagegen waren total verschwitzt, deshalb gingen wir duschen und machten uns fürs Abendessen fertig.
    Ich fühlte mich wohl. Es war fast wie ein normaler Tag im Camp. Dann wurde das Essen serviert und alle Campbewohner stellten sich nach ihren Hütten auf und marschierten in den Speisepavillon. Die meisten von ihnen ignorierten den versiegelten Riss im Marmorboden bei der Tür – eine drei Meter lange gezackte Narbe, die im vergangenen Sommer noch nicht dort gewesen war –, ich dagegen stieg vorsichtig darüber hinweg.
    Â»Großer Spalt«, sagte Tyson, als wir unseren Tisch erreicht hatten. »Erdbeben vielleicht?«
    Â»Nein«, sagte ich. »Kein Erdbeben.«
    Ich wusste nicht, ob ich es ihm erzählen sollte. Es war ein Geheimnis, das nur Annabeth, Grover und ich kannten. Aber als ich Tyson in sein großes Auge schaute, wusste ich, dass ich ihm nichts verheimlichen konnte.
    Â»Nico di Angelo«, sagte ich und wurde leise dabei. »Das ist der Halbblutjunge, den wir im Winter ins Camp geholt haben. Er, äh … er hatte mich gebeten, seine Schwester bei einem Einsatz zu beschützen, und ich habe versagt. Sie ist gestorben. Und jetzt macht er mir Vorwürfe.«
    Tyson runzelte die Stirn. »Und hat einen Riss in den Boden gemacht?«
    Â»Wir wurden von Skeletten angegriffen«, sagte ich. »Nico sagte, sie sollten weggehen, und der Boden tat sich einfach auf und verschlang sie. Nico …« Ich schaute mich um, um sicherzugehen, dass niemand zuhörte. »Nico ist ein Sohn des Hades.«
    Tyson nickte nachdenklich. »Der Gott der toten Leute.«
    Â»Ja.«
    Â»Und dieser Nicojunge ist jetzt auch weg?«
    Â»Ich – ich glaub schon. Ich habe im Frühling nach ihm gesucht. Annabeth auch. Aber wir hatten kein Glück. Das ist ein Geheimnis, Tyson. Okay? Wenn irgendwer erfährt, dass er ein Sohn des Hades ist, dann ist er in Gefahr. Du darfst es nicht einmal Chiron sagen.«
    Â»Die böse Weissagung«, sagte Tyson. »Die Titanen könnten ihn benutzen, wenn sie es wüssten.«
    Ich starrte ihn an. Manchmal vergaß ich, dass Tyson, so riesig und kindisch, wie er war, auch ganz schönen Durchblick hatte. Er wusste, dass das nächste Kind eines der drei höchsten Götter – Zeus, Poseidon oder Hades –, das sechzehn würde, einer Weissagung zufolge den Olymp entweder retten oder zerstören würde. Die meisten nahmen an, dass ich gemeint war, aber wenn ich starb, ehe ich sechzehn wurde, dann konnte die Weissagung auch auf Nico zutreffen.
    Â»Genau«, sagte ich. »Also …«
    Â»Mund versiegelt«, versprach Tyson. »Wie Riss im Boden.«
    An diesem Abend konnte ich nur mit Mühe einschlafen. Ich lag im Bett und lauschte auf die Wellen am Strand und die Eulen und Ungeheuer in den Wäldern. Ich hatte Angst, Albträume zu bekommen, sobald ich einnickte.
    Träume sind bei Halbbluten fast niemals einfach nur Träume. Wir erhalten Botschaften. Wir erhaschen einen Blick darauf, was unseren Freunden oder Feinden passieren wird. Manchmal sehen wir sogar ein Stück der Vergangenheit oder der Zukunft. Und im Camp sind meine Träume immer häufiger und lebhafter.
    Ich war also gegen Mitternacht noch immer wach und starrte das Bett über mir an, als ich merkte, dass ein seltsames Licht das Zimmer füllte. Der Salzwasserbrunnen glühte.
    Ich warf meine Decke zurück und ging vorsichtig hinüber. Dampf stieg aus dem heißen Salzwasser auf. Die Farben des Regenbogens schimmerten darin, obwohl es im Zimmer kein Licht gab, außer dem Mondlicht, das von draußen hereinfiel. Dann sagte eine angenehme Frauenstimme im Dampf: Bitte eine Drachme einwerfen.
    Ich schaute zu Tyson hinüber, aber der schnarchte noch immer. Er schläft ungefähr so tief wie ein mit Beruhigungsmitteln abgefüllter Elefant.
    Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte. So hatte ich noch nie eine Iris-Botschaft eingeholt. Unten im Brunnen funkelte eine Golddrachme. Ich hob sie hoch und

Weitere Kostenlose Bücher