Percy Jackson, Band 4: Percy Jackson - Die Schlacht um das Labyrinth
angestarrt, aber dann richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf Tyson, der ihr den Pfahl in die Brust bohrte und sie nach hinten gegen die Wand drückte. Sie kreischte, schlug mit ihren Schwertern um sich und schnitt den Pfahl in Streifen. Gift triefte in Strömen von ihr herunter und traf zischend auf den Zement auf.
Tyson sprang zurück, als Kampes Haare nach ihm schlugen und zischten und die Vipern an ihren Beinen lieÃen ihre Zungen in alle Richtungen schnellen. Ein Löwe erhob sich aus den seltsamen halb geformten Gesichtern um ihre Taille und brüllte.
Während wir auf die Gefängnisgebäude zujagten, sah ich noch gerade, wie Tyson einen Eiswagen hochhob und auf Kampe warf. Eis und Gift explodierten in alle Richtungen, und die kleinen Schlangen in Kampes Haaren bekamen bunte Tupfen. Wir stürzten zurück auf den Gefängnishof.
»Schaff das nicht«, keuchte Briareos.
»Tyson setzt sein Leben aufs Spiel, um dir zu helfen«, schrie ich ihn an. »Du hast das zu schaffen!«
Als wir die Tür des Gebäudes erreicht hatten, hörte ich ein wütendes Gebrüll. Ich schaute mich um und sah, dass Tyson im Affenzahn auf uns zugerannt kam, dicht gefolgt von Kampe. Sie war am ganzen Körper mit Eiscreme und T-Shirts beklebt. Einer der Bärenköpfe an ihrer Taille trug eine zerbrochene Alcatraz-Sonnenbrille.
»Beeil dich«, sagte Annabeth, als ob es nötig gewesen wäre, mir das zu sagen.
Endlich hatten wir die Zelle gefunden, durch die wir gekommen waren, aber die hintere Wand war vollkommen glatt â keine Spuren von Quadern oder so.
»Sucht nach dem Zeichen«, sagte Annabeth.
»Da!« Grover berührte einen winzigen Kratzer und er wurde zu einem griechischen Î. Das Zeichen des Dädalus glühte blau und die Mauer öffnete sich kreischend.
Zu langsam. Tyson kam durch den Gang gerannt und Kampes Schwerter hinter ihm durchschnitten Zellengitter und Mauern.
Ich stieà Briareos ins Labyrinth und Annabeth und Grover folgten.
»Du kannst es schaffen!«, schrie ich Tyson zu. Aber sofort wurde mir klar, dass das nicht stimmte. Kampe kam immer näher. Sie hob ihre Schwerter. Ich musste sie ablenken â mit etwas GroÃem. Ich schlug auf meine Armbanduhr und sie öffnete sich zu einem Bronzeschild. Verzweifelt warf ich ihn ins Gesicht des Monsters.
SCHMACK! Der Schild traf sie ins Gesicht und sie zögerte gerade lang genug, damit Tyson an mir vorbei ins Labyrinth jagen konnte. Ich folgte ihm auf dem FuÃe.
Kampe griff an, aber sie kam zu spät. Die Steintür schloss sich und Magie versiegelte den Eingang. Ich fühlte, wie der ganze Tunnel bebte, als Kampe mit wütendem Gebrüll darauf einhämmerte. Wir blieben allerdings nicht stehen, um mit ihr Klopfspiele zu machen. Wir rannten in die Dunkelheit und zum ersten (und letzten) Mal war ich froh darüber, wieder im Labyrinth zu sein.
Wir besuchen die Dämonen-Ranch
Irgendwann gelangten wir in einen Saal voller Wasserfälle. Der Boden war eine einzige Riesenpfütze, umgeben von einem glitschigen Steinpfad. An allen vier Wänden um uns herum schoss Wasser aus riesigen Rohren. Das Wasser strömte in die Pfütze, und nicht einmal mit meiner Taschenlampe konnte ich deren Grund erkennen.
Briareos lieà sich an der Wand nach unten gleiten. Er schöpfte mit einem Dutzend Händen Wasser und wusch sich das Gesicht. »Diese Pfütze führt direkt in den Tartarus«, murmelte er. »Ich sollte hineinspringen und euch viel Ãrger ersparen.«
»Sag so was nicht«, mahnte Annabeth. »Du kannst mit uns zurück ins Camp kommen und uns bei den Vorbereitungen helfen. Du weiÃt mehr darüber, wie man mit Titanen kämpft, als irgendwer sonst.«
»Ich kann euch nichts bieten«, sagte Briareos. »Ich habe alles verloren.«
»Was ist mit deinen Brüdern?«, fragte Tyson. »Die beiden anderen sind bestimmt noch so hoch wie Berge. Wir könnten dich zu ihnen bringen.«
Briareosâ Gesicht wurde noch trauriger, er setzte seine Leidensmiene auf. »Es gibt sie nicht mehr. Sie sind verblichen.«
Die Wasserfälle dröhnten. Tyson starrte in die Pfütze und blinzelte sich Tränen aus dem Auge.
»Was genau soll das heiÃen, sie sind verblichen ?«, fragte ich. »Ich dachte, Monster seien unsterblich, wie Götter.«
»Percy«, sagte Grover müde. »Sogar Unsterblichkeit hat ihre Grenzen.
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