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Percy Jackson, Band 4: Percy Jackson - Die Schlacht um das Labyrinth

Percy Jackson, Band 4: Percy Jackson - Die Schlacht um das Labyrinth

Titel: Percy Jackson, Band 4: Percy Jackson - Die Schlacht um das Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Rick; Haefs Riordan
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viel erkennen, aber ich hatte den Eindruck, dass sie sich stritten. Ich versuchte mich zu erinnern, was ich aus den alten Mythen über Kalypso wusste. Ich hatte ihren Namen schon einmal gehört, aber … ich konnte mich nicht erinnern. War sie ein Monster? Lockte sie Heroen in die Falle und brachte sie dann um? Aber wenn sie böse war, warum lebte ich dann noch?
    Ich ging langsam auf sie zu, weil meine Beine noch immer steif waren. Als das Gras in Kies überging, schaute ich nach unten, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, und als ich wieder aufblickte, war Kalypso allein. Sie trug ein weißes ärmelloses griechisches Gewand mit einem tiefen, mit Goldfäden umstickten Ausschnitt. Sie rieb sich die Augen, als ob sie gerade geweint hätte.
    Â»Na«, sagte sie und versuchte zu lächeln. »Da ist der Schläfer endlich doch erwacht.«
    Â»Mit wem hast du gesprochen?« Ich hörte mich an wie ein frisch aus der Mikrowelle entronnener Frosch.
    Â»Ach … nur mit einem Boten«, sagte sie. »Wie fühlst du dich?«
    Â»Wie lange war ich bewusstlos?«
    Â»Zeit«, sagte Kalypso nachdenklich. »Zeit ist hier immer schwierig. Ich weiß es ehrlich nicht, Percy.«
    Â»Du kennst meinen Namen?«
    Â»Du sprichst im Schlaf.«
    Ich wurde rot. »Ja. Das … das habe ich schon mal gehört.«
    Â»Ja. Wer ist Annabeth?«
    Â»Oh. Äh. Eine Freundin. Wir waren zusammen, als … Moment mal, wie bin ich hier hergekommen? Wo bin ich?«
    Kalypso hob die Hand und fuhr mit den Fingern durch meine ruinierte Frisur. Ich trat nervös zurück.
    Â»Tut mir leid«, sagte sie. »Ich habe mich einfach daran gewöhnt, mich um dich zu kümmern. Wie du hergekommen bist? Du bist vom Himmel gefallen. Du bist hier im Wasser gelandet.« Sie zeigte das Ufer entlang. »Ich weiß nicht, wie du das überlebt hast. Das Wasser hat deinen Fall offenbar aufgefangen. Und wo du bist? Du bist auf Ogygia.«
    Sie sprach das aus wie O-dschie-dschie-ah.
    Â»Liegt das in der Nähe vom Mount St. Helens?«, fragte ich, weil meine Erdkundekenntnisse so gut wie nicht vorhanden sind.
    Kalypso lachte. Es war ein kleines zurückhaltendes Lachen, als fände sie mich wirklich lustig, wolle mich aber nicht in Verlegenheit stürzen. Sie war süß, wenn sie lachte.
    Â»Das liegt in der Nähe von nirgendwo, Mutiger«, sagte sie. »Ogygia ist meine Phantominsel. Sie existiert ganz von sich aus, überall und nirgends. Hier kannst du in Sicherheit gesund werden. Hab keine Angst.«
    Â»Aber meine Freunde …«
    Â»Annabeth«, sagte sie. »Und Grover und Tyson?«
    Â»Ja!«, sagte ich. »Ich muss zu ihnen zurück. Sie schweben in Gefahr.«
    Sie berührte mein Gesicht und diesmal wich ich nicht zurück. »Ruhe dich erst einmal aus. Solange du nicht geheilt bist, kannst du nichts für deine Freunde tun.«
    Kaum hatte sie das gesagt, merkte ich, wie müde ich war. »Du bist doch … du bist doch keine böse Zauberin, oder?«
    Sie lächelte bescheiden. »Wieso kommst du denn auf die Idee?«
    Â»Na ja, ich bin mal Circe begegnet, und die hatte auch eine ziemlich schöne Insel. Nur hat sie gern Männer in Meerschweinchen verwandelt.«
    Kalypso schenkte mir wieder dieses Lachen. »Ich verspreche dir, ich werde dich nicht in ein Meerschweinchen verwandeln.«
    Â»Und auch nicht in etwas anderes?«
    Â»Ich bin keine böse Zauberin«, sagte Kalypso. »Und ich bin auch nicht deine Feindin, Mutiger. Und jetzt ruh dich aus. Dir fallen ja schon die Augen zu.«
    Sie hatte Recht. Meine Knie gaben unter mir nach und ich wäre mit dem Gesicht zuerst im Kies gelandet, wenn Kalypso mich nicht aufgefangen hätte. Ihre Haare dufteten nach Zimt. Sie war sehr stark, oder vielleicht war ich einfach nur ungeheuer schwach und dünn. Sie führte mich zu einer gepolsterten Bank am Brunnen und half mir beim Hinlegen.
    Â»Ruh dich aus«, befahl sie. Und beim Plätschern der Quelle, umgeben vom Duft von Zimt und Wacholder, schlief ich ein.
    Als ich das nächste Mal aufwachte, war Nacht, aber ich wusste nicht genau, ob es dieselbe Nacht war oder viele Nächte später. Ich lag in der Höhle im Bett, aber dann stand ich auf, hüllte mich in einen Umhang und schlich hinaus. Die Sterne leuchteten – es gab Tausende, wie man es nur in der Natur sieht. Ich konnte alle Sternbilder

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