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Percy Pumpkin 02 - Der Mumienspuk

Percy Pumpkin 02 - Der Mumienspuk

Titel: Percy Pumpkin 02 - Der Mumienspuk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Loeffelbein
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verschwunden war.
    Gleich die erste Tür ließ sich mühelos öffnen und Percy schob sie behutsam hinter sich ins Schloss. Leise stieg er eine kurze Treppe hinauf und kam zu einem vergitterten Fenster. Im Licht des Mondes konnte er einen kleinen Platz erkennen, um den herum eine hohe Mauer jeden Ausbruchsversuch verhinderte. Die Treppe führte zu einem weiteren Gang, der sich nach wenigen Metern verzweigte. Percy bog links ab und lehnte sich keuchend an die Wand. Er hatte Seitenstechen, und sein Herz schlug ihm so fest gegen die Brust, dass er dachte, es könnte jeden Augenblick herausspringen. Er lauschte angespannt, aber alles war still. Er schien Dr. Uide und seinen Helfern wirklich entkommen zu sein. Vorsichtig öffnete er eine weitere Tür, nur um dahinter erneut einen scheinbar endlosen Gang zu erblicken. Percy kam sich allmählich vor wie in einem Labyrinth. Würde er hier jemals wieder herausfinden?
    Orientierungslos lief er voran. Schließlich gelangte er durch eine Schiebetür in einen großen Raum, der bis auf eine Liege leer war. Lederriemen hingen vom Kopf- und Fußende der eisernen Pritsche herunter. Bei dem Gedanken, was Dr. Uide hier mit seinen
Patienten
anstellte, bekam Percy weiche Knie.
    Hektisch schaute er sich nach einer Fluchtmöglichkeit um und hätte im nächsten Moment fast vor Freude aufgeschrien. Dort an der Wand, etwa in zwei Metern Höhe, war seine Rettung: ein schmales, unvergittertes Fenster, das mit einem Hebel geöffnet werden konnte. Wenn er erst einmal auf der anderen Seite war, würde er springen müssen, aber das war ihm inzwischen egal. Alles war besser, als sich weiter in diesem Irrenhaus aufzuhalten!
    Mit letzter Kraft stemmte er sich gegen die Liege und schob sie unter das Fenster. Zitternd kletterte er auf die Matratze und versuchte, den Griff zu erreichen und das Fenster aufzudrücken. Zweimal rutschte er an dem kalten Metall ab, aber beim dritten Versuch bekam er den Hebel zu fassen und konnte ihn umlegen. Das Fenster sprang auf und kalte Nachtluft wehte zu Percy herein. Sie vertrieb den penetranten Geruch von Desinfektionsmitteln und gab ihm neuen Mut.
    Percy zog sich am Fensterrahmen hoch und blickte hinaus. Er hatte schon wieder Glück: Genau unter ihm befand sich ein Dach, auf das er klettern konnte. Und von dort würde er ganz gefahrlos in den Schnee springen können, der sich am Fuß der Außenmauer auftürmte.
    Percy schob seinen Kopf durch das Fenster, zog die Beine an und wollte gerade hindurchklettern, als ihn ein stechender Schmerz im Oberschenkel zusammenzucken ließ. Fassungslos starrte er auf einen kleinen gefiederten Pfeil, der in seinem Bein steckte.
    Nur wenige Sekunden später stürzte er zurück auf die Liege. Seine Gliedmaßen fühlten sich taub und gelähmt an, während sein Verstand vor Angst und Aufregung geradezu vibrierte. Er war gefangen in seinem eigenen Körper, und es war eigentlich ganz überflüssig, dass ihn der dicke schottische Pfleger mit den Gurten an die Pritsche fesselte. Aus dem Augenwinkel konnte Percy sehen, wie Dr. Uide das Gewehr mit den Betäubungspfeilen an die Wand lehnte. Dann beugte sich der Arzt über ihn. Sein ganzes Blickfeld wurde von Dr. Uides teuflischer Fratze ausgefüllt.
    »Was … was wollen Sie bloß von mir?«, stammelte Percy. »Was haben meine Eltern und ich Ihnen getan?«
    »
Du
weißt genau, was ich von
dir
will«, sagte Dr. Uide und das Grinsen auf seinem Gesicht verschwand. Der teuflische Ausdruck allerdings nicht. »Du hast drei Tage Zeit,
es
zu finden und mir zu bringen. Wenn es dir nicht gelingt, packen wir Leonores Kopf auch in einen Schuhkarton. Und ich denke mal, dass das ein noch viel schmerzlicherer Verlust für dich sein wird als Papa Pumpkin, hab ich recht?«
    Er hielt eine große Kuchenschachtel vor Percys Gesicht, die er bislang hinter seinem Rücken verborgen hatte. Dann rüttelte er sie, und Percy hörte, wie etwas Rundes darin hin und her polterte. Im nächsten Moment verlor er das Bewusstsein.

»Was veranstaltest du denn für ein furchtbares Geschrei?«, fragte Claire und fuchtelte Percy mit einer Krawatte vor der Nase herum. »Man könnte fast glauben, du hättest geträumt, dass Cyril und Jason dir die Weihnachtsgeschenke wegschnappen.«
    »Das kann auch durchaus passieren«, meinte Linda, die auf der anderen Seite von Percys Bett stand und ihm einen Anzug und ein weißes Hemd entgegenhielt. »Wenn wir uns nicht beeilen, sind die beiden nämlich vor uns beim großen Kamin. Und letztes Jahr

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