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Percy Pumpkin 02 - Der Mumienspuk

Percy Pumpkin 02 - Der Mumienspuk

Titel: Percy Pumpkin 02 - Der Mumienspuk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Loeffelbein
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hatte. Es herrschte großes Gedränge. Neben ihnen standen Onkel Eric und seine Frau und winkten ungeduldig mit ihren kleinen Porzellantellern, um Brenda darauf aufmerksam zu machen, dass sie noch nichts abbekommen hatten.
    »Immer mit der Ruhe«, sagte Brenda lächelnd, »es ist genug für alle da, wie jedes Jahr.«
    »Was für ein wundervoller Reim«, kreischte Onkel Monty und wollte die Köchin umarmen, doch die hielt ihn sich mit dem Tortenheber vom Leib. Sie schien noch immer verärgert darüber zu sein, dass er ihr das Tranchiermesser vom Servierwagen gestohlen hatte.
    »Warum sind Claire und Linda so von diesem Onkel Monty begeistert?«, fragte Percy seinen Cousin John, der ihm einen Teller und eine silberne Kuchengabel in die Hand drückte.
    John zuckte mit den Schultern. »Wenn er sein Gesicht nicht mit schwarzer Farbe bemalt hat und einen normalen Anzug trägt, dann sieht er im Grunde ganz gut aus. Mama schwärmt auch für ihn.« Er lächelte etwas zerstreut, weil seine eigentliche Aufmerksamkeit dem Christmas-Pudding galt und er eine Lücke zwischen Onkel Toby und seiner Mutter erspäht hatte. Blitzschnell machte er einen Schritt nach vorne. Percy und Jim folgten ihm. Unmittelbar vor dem Tisch stießen sie wieder mit Claire und Linda zusammen, die es bereits bis in die vorderste Reihe geschafft hatten. Brenda schnitt ihnen jeweils ein ganz besonders großes Stück vom Christmas- Pudding ab und legte es auf ihre Teller. John linste ängstlich zu seiner Mutter hinüber, die ihn eine Woche vor Weihnachten auf Diät gesetzt hatte, aber von ihr schien im Augenblick keine Gefahr auszugehen. Sie war viel zu sehr damit beschäftigt, Onkel Monty anzustarren.
    »Ich kenne ein tolles Plätzchen, wo wir ungestört unseren Kuchen verdrücken können«, sagte Claire und lief aus dem Saal, dicht gefolgt von Linda und Jim.
    Percy und John konnten den dreien kaum folgen. Eine Weile gelang es den beiden noch, ihren polternden Schritten hinterherzugehen, doch plötzlich blieb John stehen und sagte mit unsicherer Stimme: »Ich fürchte, wir haben sie verloren. «
    »Aber sie müssen doch dahinten um die Ecke gebogen sein«, meinte Percy und deutete auf das Ende des Flurs. Dann erkannte er, dass das nicht möglich war. Dort, wo er gerade noch glaubte, einen Durchgang gesehen zu haben, befand sich nun ein großes Fenster mit schweren dunkelroten Vorhängen an den Seiten.
    »Wir sind im Ostflügel«, sagte John mit dünner Stimme, und die Kuchengabel auf seinem Teller begann, leise zu klappern.
    »Ist das schlimm?«, erkundigte sich Percy so beiläufig wie möglich.
    »Das weiß ich auch nicht genau. Aber es soll dort unheimlich sein …« John öffnete rechts von dem Fenster eine Tür. Dahinter führte eine Treppe steil nach oben in die Finsternis. »Ich glaube, Claire und Linda sind hier entlanggegangen. Da liegen Kuchenkrümel auf der Treppe.«
    Percy nickte und gab sich einen Ruck.
    »Also los«, sagte er aufmunternd und setzte einen Fuß auf die erste Stufe, während er mit der Hand nach einem Lichtschalter tastete. »Komisch, dass die beiden im Dunkeln nach oben gerannt sind.«
    »Die kennen sich hier aus.« Johns Kuchengabel klapperte immer noch. »Ich nehme an, sie sind die Einzigen, die öfter hierherkommen. Nicht einmal Cyril und Jason trauen sich in die Jagdzimmer, obwohl sie ja immer so mutig tun mit ihren Gewehren.«
    »Die Jagdzimmer?«, wiederholte Percy. Er stieg zögerlich ein paar weitere Stufen nach oben.
    »Ja, die Jagdzimmer«, bestätigte John. »Ich war erst einmal dort. Irgendwie ist es da … ich weiß auch nicht, seltsam …«
    Vorsichtig erklommen die beiden Jungen die schmale knarrende Treppe, die immer enger wurde, je höher sie kamen. Schließlich mussten sie sogar hintereinandergehen. Percy glaubte fast, die Dunkelheit um ihn herum riechen und auf der Zunge schmecken zu können. Er musste seinen ganzen Mut aufbringen, um einen Fuß vor den anderen zu setzen.

»Kommt ihr mal langsam?«, rief Linda ihnen von oben entgegen. »Wir essen unseren Christmas-Pudding sonst ohne euch auf. Jim stirbt vor Hunger!«
    Percy räusperte sich verlegen. Er kam sich wie ein Angsthase vor und nahm nun mehrere Stufen auf einmal, um schnell zu den anderen zu gelangen. Am Ende der Treppe steuerten er und John auf eine geöffnete Tür zu, durch die Linda gerade verschwunden war. Als sie das Zimmer dahinter betraten, wurde Percy sofort klar, was John mit
seltsam
gemeint hatte. Noch nie im Leben hatte er so viele

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