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Percy Pumpkin 02 - Der Mumienspuk

Percy Pumpkin 02 - Der Mumienspuk

Titel: Percy Pumpkin 02 - Der Mumienspuk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Loeffelbein
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von uns allen.«
    »Ach, das war mehr oder weniger Zufall«, winkte Percy ab.
    »Aber kannst du diese komischen Hieroglyphen nun auch wirklich lesen?«, fragte Claire.
    Eine Weile schauten die Zwillinge und John Percy an, der konzentriert auf den Zettel in seiner Hand hinabblickte. Eine unheimliche Stille breitete sich aus, die nur hin und wieder von einer gegen die Fensterscheiben wehenden Sturmböe unterbrochen wurde.
    Schließlich nickte Percy. »Es ist wie letzte Woche, als ich hier war. Ich kann sie nicht unbedingt lesen, aber irgendwie weiß ich, was sie bedeuten.«
    »Spürst du wieder das Kribbeln?« Claire schaute ihn mit großen Augen an.
    Percy nickte erneut und John gab ein leises Stöhnen von sich.
    »Wir werden
diesem
Geheimnis schon noch früh genug auf die Spur kommen«, versicherte Claire schnell. »Jetzt sag uns doch erst einmal, was auf dem Papier steht.«
    »Da steht …« Percy murmelte etwas vor sich hin und sagte dann langsam: »
Wir haben sie im großen Grab gefunden. Im Raum der aufgehenden Sonne. Sobek, Horus, Anubis. Folge ihnen ins Zentrum.
«
    »Das hört sich aber nicht wie ein Code an«, meinte Claire. »Eher wie eine Botschaft … Fragt sich nur, an wen?« Sie legte die Stirn in Falten. »Ich fürchte, so kommen wir nicht weiter. Dein bimmelnder Hexer hat uns wohl auf eine falsche Fährte geführt, Percy.«
    »Das glaube ich nicht«, entgegnete der. Er sprach, als müsste er jedes Wort sorgfältig abwägen. »Irgendwie sagt mir mein Instinkt, dass die Wörter mehr bedeuten, als offensichtlich ist.«
    Percy kratzte sich an der Stirn, so wie er es immer machte, wenn er genau nachdenken musste. Die anderen hielten gespannt den Atem an. Plötzlich leuchteten seine Augen auf.
    »Ich hab’s! Auf dem Buch, das ich beim letzten Mal hier gefunden habe, war ein Schakalkopf. Und der Schakal ist in der Hieroglyphenschrift das Zeichen für Anubis, den Totengott. Ich wette, dass es in den Räumen der Bibliothek auch noch ein Buch mit einem Krokodil und einem Falken gibt. Das sind die Zeichen für den Flussgott Sobek und den Lichtgott Horus.«
    John seufzte kummervoll. »Da unten«, sagte er widerstrebend und deutete auf ein Regal. »Die habe ich gesehen, als ich vorhin die Taschenlampe aufgehoben habe.«
    Claire folgte dem Lichtschein und bückte sich. »Ha!«, rief sie. »Jetzt haben wir euch!« Sie zog drei Bücher aus dem Regal. »Scheint ganz so, als ob John und Percy heute die Helden der Knochenbande sind.« Sie hielt Percy das Buch mit dem Schakal vor die Nase. »Ist es das, was du schon einmal in den Händen hattest?«
    Er nickte. Sobald seine Finger den Schutzumschlag aus dickem Papier berührten, hatte er ein eigenartiges Gefühl, das ihn für einen Moment alles vergessen ließ, was in den letzten Tagen passiert war. Das elektrische Kribbeln wurde noch stärker, und er blickte im Raum umher, ohne die anderen zu sehen. Das Buch strahlte einen gleichmäßigen grünen Schimmer ab, der den Sarkophag und die Beduinen und Pharaonen auf den Ölgemälden an den Wänden wie lebendige Wesen aussehen ließ. Percy hatte sogar den Eindruck, dass sie sich vor ihm verneigten. Er lachte.
    Im nächsten Augenblick spürte er einen schmerzhaften Hieb in die Rippen.
    »Meine Güte, Percy, was ist denn mit dir los?« Claire sah ihn beunruhigt an.
    »Weißt du, was du gerade getan hast?«, fragte Linda und schluckte.
    Percy schaute verlegen auf den Einband in seinen Händen. »Ich habe das Buch genommen«, antwortete er leise, »und dann ... dann hat Claire mich in die Rippen geboxt.«
    Er wusste, dass dazwischen noch etwas anderes passiert sein musste. Er hatte ein Licht gesehen, das ... Nein, was es auch gewesen war, er hatte es vergessen. So wie man einen Traum vergisst, selbst wenn man sich ganz fest vornimmt, das Geträumte im Gedächtnis zu behalten.
    »Du hast gelacht wie ein Verrückter«, sagte John.
    »Und deine Stimme hat sich
sehr
merkwürdig angehört. Richtig
gruselig
.« Claire musterte Percy stirnrunzelnd und schien auf eine Erklärung zu warten.
    »Na ja«, erwiderte Percy langsam. Er hielt kurz inne und seine Stimme wurde nun etwas trotziger. »Ich habe euch doch gesagt, dass mit mir irgendetwas nicht stimmt. Aber bisher habt ihr euch ja auch nicht besonders darüber aufgeregt. Und jetzt starrt ihr mich alle an wie ein Gespenst.« Er fühlte sich für etwas beschuldigt, das er gar nicht getan hatte. »Erst tut ihr so, als ob alles nicht so schlimm sei, und dann macht ihr einen Aufstand, wenn

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