Percy Pumpkin 02 - Der Mumienspuk
ich einen Aussetzer habe!«
»Percy, das war kein Aussetzer«, sagte John eindringlich. »Das war
wirklich
gruselig. Du hast dagestanden, das Buch in der Hand gehalten und verrückt vor dich hin gelacht. So als ob du etwas Schreckliches vorhättest … Ich meine, ich weiß, dass du, also … dass du nicht …« Ratlos schaute er die anderen an.
Alle schwiegen, und für eine Weile war nur der Sturm zu hören, der erneut zugenommen hatte und um das Schloss pfiff und heulte.
Schließlich sagte Percy: »Ihr müsst endlich ernst nehmen, dass mit mir was nicht stimmt. Vielleicht ist
das
sogar das größte Geheimnis und der Schlüssel zu allem.«
»Du hast recht«, sagte Claire. »Tut mir leid, dass wir dich so angestarrt haben. Soll nicht wieder vorkommen. Weißt du, was mit dir nicht in Ordnung ist? Das ist wahrscheinlich viel leichter zu lösen als das Bücher-Rätsel.«
Percy schüttelte den Kopf und schaute seine Cousine erwartungsvoll an.
»Die Lösung hängt mit dem Bild von Tante Leonore zusammen, das wir in dem kleinen Lesezimmer entdeckt haben, dem Bild deiner Mutter!« Sie machte eine bedeutungsvolle Pause und fuhr dann triumphierend fort: »Ich habe mir schon die ganze Zeit darüber den Kopf zerbrochen und es gibt eigentlich keine andere Erklärung dafür: Du musst der uneheliche Sohn von Allan Darkmoor sein, Percy! Du bist sein Sohn, das liegt doch auf der Hand. Warum sonst sollte er ein Bild deiner Mutter bei sich aufhängen? Und warum sonst hast du eine so große Ähnlichkeit mit ihm?« Sie schaute ihn eindringlich an. »Und in den Büchern hier hat dein
richtiger
Vater irgendein Geheimnis notiert. Vielleicht ist es sogar so, dass er gehofft hat, dass du es eines Tages entdecken würdest. Kein Wunder, dass du dich da komisch fühlst, weil du das alles irgendwie ahnst, aber nicht so richtig wahrhaben willst. Ist ja auch nicht leicht zu verdauen, dass man in Wirklichkeit der siebzehnte Lord Darkmoor ist und nicht der kleine Pumpkin.«
Percy starrte seine Cousine sprachlos an. Genau wie John und Linda. Claire hingegen war so vergnügt, dass sie in die Hände klatschte. »Was meint ihr, was Papa für Augen machen wird, wenn wir ihm nicht nur die Lösung des Bücher-Rätsels präsentieren, sondern gleich noch Beweise dafür liefern, dass Percy hier in Wirklichkeit der Chef ist.« Sie schlug ihm auf den Rücken. »Das bist du nämlich«, sagte sie fröhlich. »Steht so im Familiengesetz. Der erstgeborene Sohn des Lords erbt den Titel.«
Percy trat ein paarmal verlegen von einem Bein auf das andere. Er wusste überhaupt nicht, was er zu Claires Schlussfolgerungen sagen sollte. Er wollte, nein, er konnte einfach nicht glauben, was sie da gerade behauptet hatte.
Als hätte Claire ihre Theorie nie ausgesprochen, sagte er auf einmal: »Was, wenn dieser Satz
Folge ihnen ins Zentrum
wortwörtlich zu verstehen ist? Wenn er tatsächlich das Zentrum der Bücher meint, deren Mitte?«
Die Zwillinge wechselten einen vielsagenden Blick.
Percy tat so, als bemerkte er es nicht, und blätterte fieberhaft in dem Anubis-Band. Die Seiten waren mit derart klein gedruckten Buchstaben gefüllt, dass man den Text kaum entziffern konnte. Plötzlich hielt Percy inne und gab einen überraschten Laut von sich.
»Was ist?«, fragte John, der offenbar befürchtete, dass Percy gleich wieder anfing, gruselig zu lachen.
»Die Buchstaben!«, rief Percy atemlos. »Die gedruckten Buchstaben!«
»Was ist damit?«, flüsterte Linda.
»Die sind nicht gedruckt«, sagte Percy. »Jemand hat das alles per Hand geschrieben.«
»Blödsinn!«, widersprach Claire und nahm Percy das Buch ab. Eine Weile starrte sie die aufgeschlagene Seite an.
»Du hast recht«, gab sie schließlich zu. »Wenn man genau hinschaut, erkennt man, dass die Buchstaben immer ein wenig voneinander abweichen. Und hin und wieder ist auch etwas Tinte verwischt.« Sie gab Percy den dicken Band zurück. »Wer das gemacht hat, hatte offensichtlich nicht mehr alle Tassen im Schrank.«
»Oder zu viel Zeit«, sagte Linda.
»Vielleicht gibt es auch eine andere Erklärung dafür.« Percy fuhr sich durch die Haare. »Vielleicht ist das Schreiben für Onkel Allan ja so eine Art Ritual gewesen.«
»Du glaubst, Onkel Allan hat das alles selbst notiert?«, fragte Claire.
Percy nickte. »Zumindest war es derselbe, der diesen Hieroglyphen-Text verfasst hat, den ich in der Jacke von Onkel, äh, von Allan Darkmoor gefunden habe.« Er hielt den anderen den Zettel entgegen.
»Ist doch
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