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Percy Pumpkin (Bd. 3) - Fluch der Toteninsel (German Edition)

Percy Pumpkin (Bd. 3) - Fluch der Toteninsel (German Edition)

Titel: Percy Pumpkin (Bd. 3) - Fluch der Toteninsel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Loeffelbein
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schrecklichen Maschine zu beschützen.«
    Inzwischen waren sie durch eine versteckte Schranktür in einen der großen Säle an der Gartenseite des Schlosses gelangt. Der Raum hatte eine Glasfront zum Park hin mit einem breiten Fensterbrett, das mit italienischen Krügen und Tonvasen vollgestellt war, in denen kleine Orangenbäumchen wuchsen. Normalerweise leuchteten deren Früchte im Licht, aber draußen war es so trübe, dass die Pflanzen vollkommen trostlos aussahen.
    »Und ihr wollt jetzt wirklich weiter in den Ostflügel?«, fragte Fleur. »Es ist schon fast dunkel.«
    »Uns wird dort bestimmt nichts passieren«, sagte Linda schnell. »Meint ihr, dass ihr das mit den Klamotten und dem Essen schafft?«
    »Wird schon schiefgehen«, sagte Annabel.

Percy hatte den Eindruck, dass das Jagdzimmer noch unheimlicher aussah als bei seinem letzten Besuch. Der lilafarbene Stoff des Baldachins, der sich von der Decke über die Wände spannte, warf zahlreiche Falten, aus deren Schatten Augen hervorzulugen schienen … Augen ohne Gesichter. Percy wusste, dass das nicht sein konnte, aber gleichzeitig kam es ihm so vor, als ob auch die ausgestopften Tierköpfe an der Wand noch böser glotzten.
    Er lief zum Kamin, nahm eine Metallschachtel mit Streichhölzern vom Sims und zündete einen Fidibus an, um das Holz in Brand zu setzen. Die Streichholzschachtel steckte er in die Hosentasche.
    »Meint ihr, dass es schlau ist, ein Feuer im Kamin zu machen?«, fragte John, der den Ausgang zur Treppe bewachte.
    »Ich glaube kaum, dass Onkel Eric bei dem Schneegestöber nach draußen läuft, um nachzuschauen, aus welchem Kaminschlot Rauch kommt«, erwiderte Linda. »Außerdem kann man die einzelnen Schornsteine auch gar nicht bestimmten Kaminen zuordnen. Dafür sind es viel zu viele.«
    »Aber wir ziehen besser die Vorhänge zu«, meinte Claire. »Nicht dass nachher doch noch jemand ums Haus schleicht und sich wundert, dass man aus dem Ostflügel Feuerschein sieht.«
    Linda und Percy schoben zwei Sessel vor den Kamin.
    »Komm her, John«, rief Linda. »Du brauchst keine Wache zu halten. Außer dem Gespenst, das hier umgehen soll, wird niemand vorbeischauen.«
    John schlurfte zum Kamin und ließ sich in einen der Sessel fallen. Er stieß einen tiefen Seufzer aus. Jim kam zu ihm und legte seinen Kopf auf sein Knie.
    Percy setzte sich zu John und die Zwillinge teilten sich den anderen Sessel. Die Wärme des Feuers hatte eine beruhigende Wirkung, und auch das gleichmäßige Knacken und Knistern des brennenden Holzes und dessen aromatischer Geruch halfen ihnen, sich für eine Weile zu entspannen.
    John seufzte noch einmal. »Als ob wir das alles nur geträumt hätten«, sagte er und schloss die Augen.
    Percy lehnte sich an seinen Cousin und schaute in die hin und her tanzenden Flammen. »Ja«, murmelte er. »Alles scheint plötzlich ganz weit weg zu sein.«
    Obwohl Percy vor innerer Unruhe immer noch leicht zitterte und am liebsten sofort wieder aufgesprungen wäre, um etwas zur Rettung seiner Eltern zu unternehmen, konnte er sich kaum noch rühren. Allein seine aufgeweichten und durchnässten Schuhe auszuziehen, kostete ihn so viel Willenskraft, dass er überhaupt nicht wusste, wie der nächste Schritt der Knochenbande aussehen sollte.
    Den Zwillingen schien es ähnlich zu gehen. Sie starrten mit ausdruckslosen Gesichtern in die Flammen, aber Percy sah in ihren Augen, wie unzufrieden sie damit waren, untätig abwarten zu müssen.
    Keiner reagierte, als hinter ihnen die Dielenbretter knarrten – nicht einmal Jim hob den Kopf. Erst als ein dunkler Schatten über den orientalischen Teppich kroch und ein leises Hüsteln ertönte, drehte sich Linda langsam und träge herum – um dann wie von der Tarantel gestochen mit einem spitzen Schrei aufzuspringen. Percy schoss ebenfalls aus seinem Sitz, stolperte dabei über seine Schuhe und wäre fast in den Kamin gefallen.
    »Ein guter Diener sollte jeden Raum so geräuschlos wie möglich betreten, aber vielleicht ist es ein Fehler, diese Butler-Tugend auch im Jagdzimmer beizubehalten«, sagte Jasper. Er hielt etwas in der Hand, das aussah wie ein gigantischer silberner Schädel.
    »Jasper!«, rief Claire. »Sie haben uns zu Tode erschreckt.«
    »Das ist mir sehr unangenehm, Lady Claire. Wie gesagt, das Jagdzimmer hat eine eigenartige Stimmung, die es ratsam erscheinen lässt, sich durch ein Klopfen anzukündigen.«
    »Worauf du einen lassen kannst«, brummte Linda. Sie ahmte Sams Tonfall dabei täuschend

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