Percy Pumpkin (Bd. 3) - Fluch der Toteninsel (German Edition)
echt nach.
»Diese Bemerkung möchte ich überhört haben«, entgegnete Jasper. »Lady Fleur hat mir zugetragen, dass ein kleiner Imbiss für Sie jetzt gelegen käme. Wo darf ich servieren?«
Der Silberschädel schwenkte zur Seite, und Percy sah nun, dass es eine riesige Speiseglocke war.
Mit einer eleganten Bewegung hob Jasper sie von dem Tablett, das sich darunter befand, und ein köstlicher Duft stieg auf: Dänische Würstchen dampften in einem kleinen Silberbecken vor sich hin. Daneben lagen frische Weißbrote und es gab mehrere Schüsselchen mit Gurkenscheiben, Röstzwiebeln, Remoulade und Tomaten-Chutney. In der Mitte des Tabletts stand eine große Flasche Aunt Annie’s Worcestershire-Sauce.
»Hot Dogs«, sagte John. Seine Stimme klang noch ziemlich schwach, hatte aber einen Unterton, der an sorgenfreie Zeiten erinnerte. »Das sind die Zutaten für Hot Dogs«, wiederholte er, als ob die von Jasper servierten Köstlichkeiten gleich wieder verschwinden könnten, wenn man sie nicht mehrmals beim Namen nannte. »Würstchen, Brötchen, Röstzwiebeln.« Dann beugte er sich wie ein Schlafwandler zu dem Silbertablett herunter, das Jasper auf den schmalen Teetisch gestellt hatte, an dem sie auch Brendas Christmas Pudding verspeist hatten. Je näher er den Schüsseln kam, desto schneller wurden seine Bewegungen, und auf einmal hielt er in jeder Hand eine Hot-Dog-Wurst und biss abwechselnd hinein.
Auch die anderen bedienten sich gierig.
»Wo ist Sam jetzt?«, wandte Percy sich besorgt an den Butler. »Konnte er sich verstecken? Onkel Eric hat es inzwischen ja auch auf ihn abgesehen.«
Jasper hob die Augenbrauen. »Leider haben wir tatsächlich ein kleines Problem mit Lord Eric. Ich enthalte mich sonst stets solcher Kommentare, aber es erscheint mir im Augenblick so, dass seine Lordschaft dem häuslichen Frieden von Darkmoor Hall nicht zuträglich ist.«
»Das erscheint mir auch so«, murmelte Percy.
»Sie müssen uns helfen!« Linda war kaum zu verstehen, weil sie noch so viele Röstzwiebeln im Mund hatte.
»Wir brauchen jetzt eine schlagkräftige Mannschaft«, sagte Claire, während sie einen neuen Hot Dog zubereitete und dabei Percy die Flasche mit der Worcestershire-Sauce vor der Nase wegschnappte. »Eine schlagkräftige Mannschaft, mit der wir Dr. Uide das Handwerk legen können. Außerdem müssen wir Percys Eltern retten und unseren Eltern wieder auf die Beine helfen.«
»Wir müssen Brenda befreien und das Medaillon aus dem Geheimversteck im Galgenbaum holen«, sagte Percy.
»
Und
Onkel Eric samt seinen Sprösslingen rauswerfen!«, ergänzte Linda.
»Ich stehe den jungen Lords und Ladys für die erstgenannten Tätigkeiten selbstverständlich zur Verfügung«, sagte Jasper. »Sie scheinen mir mit dem Ehrenkodex eines Butlers im Hause Darkmoor vereinbar zu sein. Beim letzten Punkt hingegen muss ich meine Unterstützung wohl leider verweigern.«
»Das Rauswerfen übernimmt bestimmt gerne Ihr Schwager«, sagte Linda. »Wo steckt der denn eigentlich?«
»Er ruht sich ein wenig aus«, erwiderte Jasper.
Percy fiel auf, dass der Butler so aussah, als ob er ein wenig Ruhe ebenfalls gut vertragen könnte. Seine sonst so straffe Haut wirkte eingefallen und er konnte seine Augen nur mit Mühe offen halten. Die vier Mitglieder der Knochenbande waren allem Anschein nach nicht die Einzigen, die von den Ereignissen auf Trab gehalten wurden.
»Wir sind gerade dabei, den Fall zu lösen«, berichtete Claire.
»Fall?«, fragte Jasper und hob erneut seine Augenbrauen.
»Na ja, das ganze Geheimnis um Onkel Allan, die Entführung von Percys Eltern, die Identität der Mumie …«
»Lord Dundee ist in die betrüblichen Geschehnisse der vergangenen Tage verwickelt?«, hakte der Butler erstaunt nach.
»Nein«, sagte Claire schnell und hielt dann inne. Sie merkte, dass es zu lange dauern würde, Jasper alles zu erklären, was sie erlebt hatten. »Annabel und Fleur wollten uns frische Sachen zum Anziehen bringen und Onkel Adalbert Bescheid geben, dass wir wieder im Schloss sind. Meinen Sie, wir könnten irgendwie zu ihm gelangen? Oder er zu uns? Wir brauchen seine Hilfe, um Percys Eltern zu retten. Und es muss schnell gehen.«
Jasper räusperte sich. »Unser Haus ist zwar nicht klein, aber Lord Eric hat bedauerlicherweise nicht nur seine Söhne mit Schusswaffen ausgestattet, sondern auch alle übrigen männlichen Gäste, die über die Feiertage bei uns logieren. Und sie sind alle angewiesen, sowohl den jungen Mr Pumpkin
Weitere Kostenlose Bücher