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Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss

Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss

Titel: Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Loeffelbein
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folgte die große Spinne, mit der Percy und John Bekanntschaft gemacht hatten, als sie das letzte Mal hier gewesen waren. Alle drei preschten in den Keller wie Soldaten bei einem Sturmangriff.
    Gleich einem Karatekämpfer wirbelte Brenda mit den Händen herum. Sie schlug die Greifarme des Monsters zur Seite, boxte ihm in die Brust und hieb dann mit beiden Fäusten auf die Augen ein, die immer noch helle Lichtstrahlen aussendeten.
    Die Köchin brachte diese zwar zum Erlöschen, wurde aber kurz darauf von dem Krakenmonster unsanft an die gegenüberliegende Wand geschleudert. Sofort wandte das Ungeheuer sich um und torkelte wieder auf die vier Freunde zu. Langsam streckte es seine Greifarme nach Claire und Linda aus.
    Die Mädchen wollten ausweichen, stießen aber gegen einen Mauervorsprung und stürzten zu Boden. Sofort hatte das Monster sie gepackt und hob sie wie zwei zappelnde Insekten in die Luft.
    Percy sprang entschlossen nach vorn und krallte sich in die grüne Monsterhaut. Mit aller Kraft zog er sich nach oben und begann, auf das Ungetüm einzuschlagen.
    In der Zwischenzeit hatten es die Gliederpuppe und die Spinne geschafft, ein Loch in den aufgedunsenen Leib des Krakenmonsters zu reißen. Taumelnd versuchte es, sich in den Gang zum Kerker zu retten.
    Percy hieb immer wilder auf seinen Feind ein, bis das Monster Claire und Linda endlich freigab. Gerade wollte er aufatmen, als er aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahrnahm. Einer der Greifarme sauste direkt auf ihn zu!
    Mit einem verzweifelten Sprung hechtete Percy von dem Monster herunter. Das Ungetüm konnte die Bewegung aber nicht mehr aufhalten und stieß sich seine eigene Hummerschere in den Leib. Für einen Moment war ein schauerliches Pfeifen zu hören, dann torkelte das Ungetüm gegen die Wand und fiel zu Boden.
    Mit Schrecken sah Percy, wie einer der Greifarme ein letztes Mal in die Höhe schnellte und nach der Köchin ausholte.
    »Vorsicht!«, schrie Percy, der zitternd neben John auf dem Kellerboden lag. Helle Lichtblitze tanzten vor seinen Augen. Doch sein Warnruf kam zu spät. Das Monster ließ die Hummerscheren zuschnappen, die gegen Brendas Hals schlugen wie die Stahlbügel einer Mausefalle. Eine Sekunde später flog der Kopf der Köchin durch die Luft.

»Aufwachen, du Schlafmütze«, sagte eine Stimme und jemand zupfte ihn am Ohr.
    Percy drehte sich brummend auf die Seite. Was für einen schrecklichen Albtraum er gerade gehabt hatte! An Aufstehen war jetzt ganz und gar nicht zu denken. Seine Mutter sollte ihn gefälligst schlafen lassen, damit er noch etwas Nettes träumen konnte. Etwas, das nichts mit alten Schlössern, ermordeten Köchinnen, verschwundenen Eltern und Krakenmonstern zu tun hatte. Percy nahm sich fest vor, ab jetzt weniger Gruselromane zu lesen. Es hatte schon seine Richtigkeit, dass die in der Erwachsenenabteilung der Bücherei standen und eigentlich nicht an Kinder ausgeliehen werden durften.
    »Aufwachen!«, sagte die Stimme erneut und Percy wurde unsanft in die Rippen geboxt.
    Mit einem Mal war er hellwach. Das war nicht die Stimme seiner Mutter!
    »Claire!«, sagte Percy erschrocken und schlug die Augen auf. Er befand sich weder in der kleinen Wohnung seiner Eltern in London noch auf dem Hausboot von Onkel Ernie am Ufer der Themse, sondern genau in
dem
Schloss, von dem er gerade geträumt hatte. Über ihm ragte der Baldachin des Himmelbetts auf und im Kamin auf der rechten Seite brannte ein Feuer. Linda und John hockten auf zwei niedrigen Schemeln davor und aßen gebrannte Mandeln, die sie sich aus einer zusammengerollten Zeitung in den Mund schaufelten. Claire saß auf seiner Bettkante und knuffte ihn erneut in den Rücken.
    »Willst du etwa Weihnachten verpassen?«, fragte sie vorwurfsvoll.
    »Heute ist Weihnachten?« Percy rieb sich die Augen. Überall im Zimmer waren Misteln, Stechpalmenzweige und Papiergirlanden aufgehängt, und sogar das mürrisch dreinblickende ausgestopfte Murmeltier auf dem Kaminsims hatte eine rote Weihnachtsmannmütze zwischen den Ohren.
    »Allerdings«, sagte Claire. »Du hast zwei volle Tage und Nächte lang geschlafen. Wir hatten schon Angst, dass du gar nicht mehr aufwachst, aber Onkel Adalbert hat gemeint, dass alles in Ordnung mit dir wäre und du nur ein bisschen Ruhe bräuchtest.«
    »Mithilfe von Brenda haben wir dir im Schlaf etwas Hühnersuppe eingeflößt«, erklärte John stolz.
    Als sein Cousin die Köchin erwähnte, zuckte Percy zusammen. Er hatte in seinem Traum ihren Kopf durch

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