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Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss

Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss

Titel: Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Loeffelbein
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die Tür. Sofort schlüpften sie hinaus. Keine Sekunde zu früh, denn im nächsten Moment machte das Monster einen riesigen Sprung nach vorn und landete mit einem Platschen genau dort, wo sie gerade gestanden hatten.

Hand in Hand rannten die Zwillinge durch das niedrige Gewölbe, dicht gefolgt von Percy und John. Hinter sich hörten sie das Monster fauchend und zischend mit den Hummerscheren durch die Luft fuchteln und zornig rülpsen. Aber so sehr es sich auch anstrengte, durch die schmale Kerkertür zu kommen, sein unförmiger, massiger Leib passte einfach nicht hindurch.
    Jedenfalls
noch
nicht. Die Freunde hatten gerade den Fahrstuhl erreicht, als das Monster die gesamte Kerkerwand durchbrach und das Kellergewölbe unter dem Stoß erzitterte.
    »Das fette Fischdings hat sich befreit!«, rief Claire.
    »Hoffentlich hat der Fahrstuhl nicht ausgerechnet jetzt einen Aussetzer«, keuchte Linda.
    Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis Linda die Gittertür geschlossen und den Knopf für die dritte Etage gedrückt hatte. Fischgestank drang in Percys Nase, und gerade als sichder Fahrstuhl in Bewegung setzte, schob sich das Monster um die Ecke.
    »Tschüss, Dickerchen!«, rief Claire und winkte ihm zu. Sie lächelte, war aber kreidebleich im Gesicht.
    Die Scheren schnappten durch die Luft und schlugen gegen das Eisengitter, doch die Fahrstuhlkabine hatte den Keller schon verlassen und rumpelte an der Fahrstuhltür des Erdgeschosses vorbei.
    »Was war das denn für ein Viech?«, fragte Linda kopfschüttelnd.
    »Auf jeden Fall eins mit schlechten Manieren«, sagte Claire. »Habt ihr es rülpsen gehört?«
    Percy sah seine Cousine bewundernd an. Ihm entging zwar nicht, dass sich ihre Finger krampfartig um den Spazierstock schlossen, aber ihr Mut war trotzdem einmalig. Und ansteckend. Sogar John musste grinsen.
    »Hoffentlich ist es nur hässlich und nicht auch noch schlau«, meinte Linda. »Wenn es den Fahrstuhl anhält und uns in den Keller zurückholt, sitzen wir in der Falle.«
    John wurde sofort wieder bleich. »Meinst du, das kann es?«, fragte er ängstlich.
    »Papperlapapp«, sagte Claire.
    Im gleichen Moment ging ein Ruck durch den Fahrstuhl und er hielt an.
    »Ausgerechnet jetzt!« Claire drückte wütend auf den Knopf für den dritten Stock.
    Es ruckte erneut. Dann ging es plötzlich wieder abwärts!
    »Offenbar doch schlau.« Linda blickte grimmig an den Stäben der Fahrstuhlkabine vorbei nach unten.
    »Vielleicht ist es nur zufällig gegen den Schalter gekommen«, überlegte Claire und drückte erneut mit Wucht auf die Drei.
    »Das glaube ich nicht!«, entgegnete Linda. »Ich kann von hier oben sehen, dass es mit seinem einen Greifarm immer noch auf den Schalter drückt.«
    »Das ist doch jetzt ganz egal«, sagte John mit schriller Stimme. »Wir müssen um Hilfe rufen. Warum hilft uns denn bloß keiner?«
    »Wir müssen diesem Krakenvieh die Augen ausstechen«, presste Percy zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »So macht das der Held aus dem Roman
Der Tiefseeunhold

    »Bravo. Das ist Kampfgeist!« Claire sah Percy entschlossen an. »Wir werden es diesem ungehobelten Scheusal schon zeigen.«
    Tatsächlich zeigte ihnen aber das Monster etwas. Nämlich, was es für gewaltige Kräfte besaß. Mit seinen Hummerscheren riss es die Fahrstuhltür auf, die dabei aus den Angeln brach und mit einem ohrenbetäubenden Lärm gegen die Kellerwand schlug.
    Die Zwillinge, Percy und John standen stocksteif an die Rückwand des Fahrstuhls gepresst. Nicht einmal Claire schien den Mut zu haben, so etwas wie einen Angriff zu wagen.
    Das Monster gab erneut ein rülpsendes Geräusch von sich und richtete seine Augen auf sie. Lichtstrahlen schossen daraus hervor und blendeten die Freunde.
    Jetzt gibt es keine Rettung mehr, war das Letzte, was Percy dachte, bevor er gepackt und aus dem Fahrstuhl gezerrt wurde. Der Greifarm hatte sich so fest um seinen Brustkorb gelegt, dass er kaum noch Luft bekam.
    Gerade als ihm schwarz vor Augen wurde, geschah etwas derart Merkwürdiges, dass er ein erstauntes »Huch!« von sich gab.
    Mit letzter Kraft befreite er sich aus dem Würgegriff, fiel zu Boden und krabbelte zur Kellerwand, wo inzwischen auch John und die Zwillinge Schutz gesucht hatten. Von dort aus beobachteten die vier mit offenem Mund, was geschah.
    Niemand anders als Brenda war in dem Durchgang zum Treppenhaus erschienen. Dicht auf ihren Fersen die mörderische Gliederpuppe, die Percy zuvor angegriffen hatte. Und der wiederum

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