Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss
zufriedenes Gesicht. »Habe ich euch nicht gesagt, dass unser kleiner Schlaumeier ganz schnell wieder in Form ist?«, sagte sie zu John und ihrer Schwester. »Man sieht richtig, wie es in seinem Oberstübchen zu rattern beginnt.«
»Nachdem er mit der Konstruktion fertig war, hat er Brenda in seine Pläne, den automatischen Menschen zu testen, eingeweiht«, fuhr Percy fort und kaute dabei auf zwei Mandeln herum, die ihm Claire gegeben hatte. »Er wollte natürlich einen besonders nützlichen Automaten bauen. Und da Brenda hier im Schloss am meisten zu tun hat, sollte die Maschine so aussehen wie sie.«
Percy machte eine kurze Pause und alle sahen ihn erwartungsvoll an. Er hatte mit seinen Ausführungen offenbar ins Schwarze getroffen, denn Claire nickte zustimmend.
»Dann hat Onkel Adalbert beschlossen, seine elektrische Köchin zu testen und gleichzeitig Brenda etwas Gutes zu tun. Die echte Brenda konnte endlich einmal Urlaub machen, während die automatische Brenda hier im Schloss ihren Dienst verrichtete. Aber dann kam die Sache mit dem Mord …« Percy hielt kurz inne. »Der natürlich so oder so niemals ein Mord gewesen ist, weil man eine Maschinenicht ermorden kann. Höchstens kaputt machen. Und das hat derjenige, der den Anhänger mit dem Rezept für Aunt Annie’s Worcestershire-Sauce klauen wollte, dann ja wohl auch getan.«
»Nicht ganz«, warf Linda ein. »Eigentlich ist Heinrich an allem schuld, denn sein Marmeladenglas hat Onkel Adalberts elektrische Brenda so schwer beschädigt, dass sie sich nicht mehr gegen den Bären verteidigen konnte. Onkel Adalbert meint, das Glas hätte den Automaten an einer empfindlichen Stelle getroffen. Unter normalen Umständen wäre seine Mensch-Maschine spielend mit dem Angreifer fertig geworden.« Linda hob die Augenbrauen. »Brendas Kampfgeist konnten wir dann ja alle im Keller gegen das Monster-U-Boot bewundern.«
»Der Kampf der Roboter«, warf Percy ein.
»Richtig!« sagte John erstaunt. »Woher weißt du
das
denn nun schon wieder?« Er sah seinen Cousin mit großen Augen an.
Percy kratzte sich an der Nase. »Keine Ahnung, das war nur geraten«, erwiderte er. »Ich habe einmal ein Buch gelesen, das so hieß …«
»Nein, wer sagt’s denn?« Claire klatschte in die Hände. »Hat alles schon in einem Buch gelesen, unser schlauer Percy.« Sie zwinkerte ihm zu.
»Und stell dir mal vor«, sagte John aufgeregt und schüttete sich die letzten gebrannten Mandeln in den Mund. Danach musste er erst einmal eine Weile kauen, aber weil Claire undLinda gerade mit Jim beschäftigt waren, kamen sie ihm nicht zuvor, und er konnte zu Ende erzählen.
»Die McMurdochs haben auch einen Onkel Adalbert bei sich zu Hause. Bei denen heißt er Onkel Archibald oder so ähnlich. Und der hat doch tatsächlich auch so eine elektrische Maschine konstruiert. Nämlich dieses Krakenmonster, das uns im Keller verfolgt hat. Eigentlich sollte es wohl nur im Schlossgraben hin und her schwimmen, um uns auszuspionieren, aber dann müssen bei dem Teil ein paar Drähte durchgeschmort sein, und es hat sich selbstständig gemacht.«
»Genau wie diese Gliederpuppe, die dich angegriffen hat«, warf Linda ein. »Übrigens sollten wir das Krakenmonster auf den Namen unseres Burggrabenmonsters taufen, findet ihr nicht? Es lebe der Borger!«
»Sehr gute Idee«, meinte Claire. Dann wandte sie sich wieder Percy zu. »Onkel Adalbert sagt, dass er ein komisches Rucken in seiner Fernbedienung für die Automaten gespürt hat, gerade als er uns nach der Rückkehr der echten Brenda alles erklären wollte. Weil Tante Agathas Zofe dann aber so geschrien hat, ist er weder dazu gekommen, etwas zu erklären, noch konnte er sich um die durchgebrannte elektrische Gliederpuppe kümmern.«
»Sehr merkwürdig«, sagte Percy nachdenklich. »Findet ihr nicht, dass das ein bisschen zu viele durchgebrannte Maschinen sind? Die Gliederpuppe hat mich gezielt angegriffen, genau wie dieses elektrische Krakenmonster vonden McMurdochs, also, äh, der Borger – und außerdem wirkte der auch nicht gerade wie ein verrückt gewordener Automat, sondern wie jemand, der
denken
kann und es auf uns abgesehen hat. Aber da fällt mir ein: Was ist eigentlich aus eurer Tante geworden?«
»War Pipi machen, genau wie John vermutet hat«, antwortete Claire. »Manchmal hat auch unser Dickerchen seine hellen Momente.«
John lächelte gequält.
»Tante Agatha hat sich in einem Seitenarm des Schlosses verirrt und dabei genau wie wir einen neuen
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