Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss
dieLuft fliegen sehen, nachdem sie mit dem Krakenmonster gekämpft hatte. Und war sie nicht vorher schon einmal ermordet worden? Von einem Bären? Und hatte er nicht geträumt, dass er sich mit Claire, Linda und John als Detektiv betätigt hatte?
Percy schoss in die Höhe. Aber das war ja alles gar kein Traum gewesen! Und das würde dann ja bedeuten, dass …
»… dass wir
wirklich
von einem Monster angegriffen worden sind. Einem Monster, das Brenda den Kopf abgeschlagen hat!«, rief er aufgeregt.
»Nein, nein«, sagte Claire.
»M-m«, machte John mit vollen Backen.
»I-wo«, meinte Linda.
Percy verstand jetzt gar nichts mehr. »Aber … aber, was mache ich denn dann hier? Und wo sind meine Eltern?«
Claire hörte auf zu grinsen. »Das wissen wir leider immer noch nicht. Aber der Detektiv, den Papa engagiert hat, wird schon bald hier sein.«
Für einen Moment herrschte ein bedrücktes Schweigen im Zimmer, dann flog plötzlich die Tür auf und Jim kam fröhlich bellend hereingelaufen. Er sprang auf Percys Bett und leckte ihm so oft mit seiner Zunge übers Gesicht, dass Percy aussah, als hätte er seinen Kopf in eine Waschschüssel gesteckt.
»Du wirst es nicht glauben, aber unser Spürhund ist, kurz nachdem du ohnmächtig geworden bist, im Keller aufgetaucht«, sagte Claire. »Aber leider weigert sich der gute alteJim, uns sein plötzliches Auftauchen zu erklären. Vielleicht verrät er es ja
dir
.«
Percy konnte noch immer keinen klaren Gedanken fassen. Er sah seine Cousine fragend an.
»Ist doch alles ganz einfach.« Claire lockte den übermütig bellenden Jim mit ein paar gebrannten Mandeln von Percys Bett herunter.
»Onkel Adalbert hat außer dem schwebenden Spazierstock noch drei weitere Automaten gebaut. Eine Roboterspinne, eine Gliederpuppe und eine automatische Köchin.«
»Eine automatische Köchin?« Percy begann langsam, an seinem Verstand zu zweifeln. Oder war es vielleicht eher so, dass Claire nicht mehr alle Tassen im Schrank hatte?
John nickte aufgeregt. »Ja, stell dir das einmal vor. Und
niemand
im Schloss hat etwas gemerkt.
Kein Einziger!
« Er raschelte hektisch mit der Mandeltüte.
»Das stimmt nicht ganz«, widersprach Linda. »Churchill hat es gemerkt. Deshalb war er auch so grummelig und hat sich von der automatischen Köchin nicht füttern lassen.«
»Ich verstehe immer nur
automatische Köchin
«, sagte Percy.
»Ganz recht.« Claire nickte. »Und die Vorläufer der automatischen Köchin waren die Roboterspinne und die Gliederpuppe, die dich in dem Geheimgang verfolgt hat. Onkel Adalbert kann sich auch nicht erklären, warum sie dich plötzlich angegriffen hat. Er hatte den Automaten in dem Geheimzimmer abgestellt und stillgelegt, aber dort muss irgendeinEnergiefeld sein, das ihn aktiviert hat. Mit der Roboterspinne ist etwas Ähnliches passiert. Die hat sich auch selbstständig gemacht und ist im Keller herumgegeistert.«
»Ich bin von einem Apparat angegriffen worden, den Onkel Adalbert gebaut hat?«, fragte Percy ungläubig.
»Leider ja«, sagte Linda. »Er ist auch sehr zerknirscht deswegen, und ich bin sicher, dass du dich morgen über ein extragroßes Weihnachtsgeschenk von ihm freuen kannst. Du darfst allerdings niemandem erzählen, was in dem Geheimgang passiert ist. Vor allem nicht Onkel Eric. Der hätte zwar sicher nichts dagegen gehabt, wenn dir der Automat den Hosenboden stramm gezogen hätte, würde die ganze Geschichte aber trotzdem gegen Onkel Adalbert verwenden und ihn in eine Irrenanstalt einweisen lassen.«
»Dieser Automat hat mir nicht den
Hosenboden stramm gezogen
, sondern versucht, mich mit irgendeiner teuflischen Säure zu
verätzen!
«, warf Percy ein, der inzwischen wieder Jim auf dem Schoß hatte.
»Das muss ein Defekt gewesen sein«, entgegnete Claire. »Onkel Adalbert hat uns erklärt, dass seine Automaten im Prinzip so aufgebaut sind wie ein Mensch, nur dass sie statt Adern Schläuche im Körper haben, in denen eine elektrische Lösung hin und her gepumpt wird.«
Percy erinnerte sich plötzlich an einen Roman, den er letztes Jahr kurz vor Weihnachten aus der Bücherei ausgeliehen hatte:
Die Monstermaschinen des Dr. Tod
. Darin war es um einen verrückten Wissenschaftler gegangen, der zwarnicht so sympathisch wie Onkel Adalbert gewesen war, aber offenbar dieselbe Idee gehabt hatte.
»Onkel Adalbert hat also heimlich eine Art Mensch-Maschine konstruiert«, sagte Percy. »Von so etwas habe ich schon einmal gelesen.«
Claire machte ein
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