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Perdido - Das Amulett des Kartenmachers

Titel: Perdido - Das Amulett des Kartenmachers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rob Stevens
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Inschrift hin.
    »Das sind nämlich gar keine fremdländischen Buchstaben, sondern eine Art Schatzkarte von der Gegend, wo die silberne Eichel versteckt ist. Wahrscheinlich wollte Pedro irgendwann wieder hinkommen und die Eichel holen. Das zweite Zeichen stellt einen Fluss dar, das letzte könnte eine Eichel sein. Wenn es uns gelingt, auch noch die anderen Zeichen zu entziffern, können wir die silberne Eichel bestimmt finden und meinen Onkel befreien. Aber wir müssen uns ranhalten.«
    Snowdon war entschieden unbeeindruckt.
    »Und die anderen Zeichen? Wofür steht zum Beispiel das erste?«
    Delfina zuckte die Achseln. Kramer schüttelte bedauernd die Köpfe. Hugo betrachtete stirnrunzelnd den eingeritzten Kreis.
    »Wenn ihr noch nicht mal das allererste Zeichen auf eurer sogenannten Karte deuten könnt, wird das ja wohl nix«, sagte Snowdon mit leisem Spott. »Wollt ihr etwa die ganze Insel nach irgendeiner Biegung irgendeines Flusses absuchen?«
    »Weißt du denn nicht, was das Zeichen bedeuten könnte?«, fragte Delfina.
    »Ich habe nicht die leiseste Ahnung«, erwiderte Snowdon prompt.
    Dann nahm er sein Angelzeug und stapfte davon. Hugo und die anderen blieben völlig entmutigt zurück, aber kaum war Snowdon ein paar Schritte gegangen, trat Pigasus auf den Plan.
    »Ich muss mich doch sehr über dich wundern, Snowdon!« Pigasus trat hinter einer Baumgruppe hervor, wo er Fallobst gesammelt hatte. »Die silberne Eichel verloren zu geben, ist das eine, aber es ist etwas ganz anderes, seinen Freunden etwas auszureden, das man sich selber nicht traut.«
    »Was willst du damit sagen?«, knurrte Snowdon.
    »Du weißt so gut wie ich, dass der Hedderwald kreisrund ist. Und darum weißt du ganz bestimmt auch, dass das erste Zeichen auf Pedros Karte nur für den Wald stehen kann.«
    »Ach so!«, rief Hugo, dem wieder einfiel, wie der Wald bei seinem Flug auf Pigasus aus der Vogelperspektive ausgesehen hatte.
    »Darauf bin ich gar nicht gekommen«, brummte Snowdon, aber es klang nicht besonders überzeugend. »Außerdem ist der Wald riesengroß. Diese ganz bestimmte Flussbiegung zu finden, kann Tage dauern, ganz abgesehen davon, dass man vorher bei lebendigem Leib gefressen wird.«
    »Wir gehen Noah suchen«, sagte Pigasus entschlossen. »Wenn irgendwer diese Karte entziffern kann, dann er.«
    »Noah Lang?« Snowdon lachte höhnisch. »Viel Glück! Selbst wenn er die Inschrift entziffern kann, wird er euch keine vernünftige Auskunft geben. Er spricht in den verzwicktesten Rätseln und hinterher seid ihr bloß noch verwirrter als jetzt.«
    Hugo hätte zu gern gewusst, wer dieser Noah Lang war, kam aber zu dem (zutreffenden) Schluss, dass eine Nachfrage jetzt nicht angebracht war.
    »Schon viel zu viele Inselbewohner sind wegen dieser Eichel ums Leben gekommen«, fuhr Snowdon fort. »Ihr könnt von Glück sagen, wenn ihr überhaupt wieder lebendig aus dem Wald herauskommt.«
    »Einen Versuch müssen wir trotzdem wagen«, entgegnete Hugo. »Die Büffeloger kommen bestimmt bald wieder und irgendwer muss das Holzstück nehmen und in den Wald aufbrechen. Vielleicht kommen wir bei dem Versuch um, die silberne Eichel wiederzufinden, aber wenn wir nichts unternehmen, müssen wir auf jeden Fall alle sterben. Mein Vater hat mich gelehrt, nie aufzugeben, ehe das Spiel vorbei ist, und dieses Spiel ist noch nicht vorbei.« Hugo holte tief Luft. »Ich will und werde versuchen, meinen Onkel zu retten, ob mit oder ohne eure Hilfe. Also … wer kommt alles mit?«
    Einen Augenblick lang senkte sich Stille über die Lichtung.
    Dann gab sich Herkules einen Ruck, sprang auf und flitzte zu einem großen Kaktus. »Ich bin dabei, Hugo!«, verkündete er und riss der Pflanze einen Stachel aus. »Mit meinen überragenden Körperkräften im Verein mit deiner Entschlossenheit zeigen wir diesen Scheusalen, dass man sich mit uns lieber nicht anlegt.« Er stellte sich auf die Hinterpfoten, schwang seinen Kaktusstachel und hieb um sich wie mit einem Schwert. »Da hast du, und du auch! Ehe die Büffeloger mitkriegen, wie ihnen geschieht, sind sie geliefert!«
    »Danke, Herkules.« Hugo war über die Treue seines mausgroßen Freundes gerührt, hatte jedoch insgeheim gehofft, dass sich ihm noch jemand anders anschließen würde. Jemand Stärkeres.
    »Pah!«, höhnte Snowdon. »Was wollt ihr beide gegen diese Riesenviecher ausrichten?«
    Hugo drückte die Brust heraus und erwiderte: »Mein Vater hat mich gelehrt, dass ein Bauer und ein Springer ein ganzes Heer

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