Perfekt! Der überlegene Weg zum Erfolg (German Edition)
blieb länger als alle anderen. Da er mit Futchs Technik so gut vertraut war, konnte er sie an alle anderen Boxer weitergeben. Seine Verantwortung wuchs.
Ganz konnte er seine Abneigung gegen das Boxen nicht ablegen und er fragte sich, wie lange er das wohl durchhalten würde. Es war ein hartes Geschäft, jeder gegen jeden, und die Trainer wurden häufig gewechselt. Würde dies wieder zu einer Tretmühle werden, in der er endlos das wiederholte, was er von Futch gelernt hatte? Ein Teil von ihm sehnte sich danach, selbst wieder mit dem Kämpfen anzufangen – wenigstens war das Kämpfen nicht so vorhersehbar.
Eines Tages zeigte ihm Virgil Hill eine Methode, die er kubanischen Boxern abgeschaut hatte: Anstatt mit dem Sandsack zu arbeiten, trainierten sie meistens mit dem Box-Coach, der große, gepolsterte Handschuhe trug. Sie standen dabei im Ring, führten ein einseitiges Sparring mit dem Trainer durch und übten dabei ihre Schläge. Roachprobierte es mit Hill aus und seine Augen begannen zu leuchten. Er stand wieder im Ring, aber etwas daran war nun neu. Er war des Boxens und seiner Trainingsmethoden überdrüssig geworden, aber nun konnte die Arbeit mit den Handschuhen in seiner Vorstellung zu mehr als bloßem Schlagtraining werden. Der Coach konnte eine ganze Kampfstrategie ersinnen und sie seinem Kämpfer in Echtzeit vorführen. Dies musste den Sport revolutionieren und wiederbeleben. Mit seinen Schützlingen im Boxstall machte er sich daran, diese Methode auszuarbeiten. Die Bewegungen, die er ihnen beibrachte, waren nun viel flüssiger und besser aufs taktische Ziel ausgerichtet.
Bald schon machte er sich von Futch unabhängig und erwarb sich den Ruf, seine Leute besser als jeder andere vorzubereiten. Innerhalb weniger Jahre war er zum erfolgreichsten Trainer seiner Generation aufgestiegen.
Im Umgang mit Ihrer Karriere und deren unvermeidlichen Wendungen müssen Sie folgendermaßen denken: Sie sind nicht an eine bestimmte Position gebunden; Sie sind keiner Laufbahn und keinem Unternehmen verpflichtet. Sie dienen einzig Ihrer Lebensaufgabe, die Sie voll zum Ausdruck bringen wollen. Es liegt an Ihnen, sie zu erkennen und zu steuern. Andere müssen Sie dabei weder beschützen noch Ihnen helfen. Sie sind auf sich gestellt. Änderungen sind unvermeidlich, gerade in bewegten Zeiten wie diesen. Da Sie auf sich gestellt sind, müssen Sie die Veränderungen in Ihrem Berufszweig auch selbst im Auge behalten. Ihre Lebensaufgabe müssen Sie an diese Veränderungen anpassen. Halten Sie nicht an alten Handlungsweisen fest, denn sonst laufen Sie Gefahr, ins Hintertreffen zu geraten und dann dafür büßen zu müssen. Sie sind beweglich und stets anpassungsfähig.
Wenn Ihnen wie Freddie Roach Veränderungen aufgezwungen werden, dürfen Sie nicht gleich überreagieren oder in Selbstmitleid verfallen. Roach fand instinktiv den Weg zurück in den Ring, weil er begriff, dass er nicht das Boxen an sich liebte, sondern eher den Wettkampf und das strategische Denken. Mit dieser Denkweise gab er seinen Neigungen eine neue Orientierung innerhalb des Boxsports. Genau wie Roach wollen auch Sie nicht auf bereits erworbene Fähigkeiten und Erfahrungen verzichten, sondern neue Wege finden, wie sie zur Anwendung gebracht werden können. Ihr Blick ist auf die Zukunft gerichtet, nicht auf die Vergangenheit. Eine derartige schöpferische Neuorientierung führt uns häufig auf einen besseren Weg. Wir werden aus unserer Selbstzufriedenheit gerüttelt und müssen neu bestimmen, in welche Richtung wir gehen wollen. Vergessen Sie nicht: Ihre Lebensaufgabe ist ein lebendiger, atmender Organismus. Wenn Sie stur einen zu Jugendzeiten gefassten Plan verfolgen, legen Sie sich auf eine Position fest und werden von der unerbittlich fortschreitenden Zeit früher oder später überholt werden.
5. Zurückfinden – Die Strategie auf Leben und Tod
Schon als kleines Kind erkannte Richard Buckminster Fuller (1895–1983), dass er die Welt anders erlebte als andere. Er war von Geburt an extrem kurzsichtig. Da er alles nur sehr verschwommen sah, bildeten sich seine anderen Sinne umso stärker aus – insbesondere sein Tast- und Geruchssinn. Selbst als er mit fünf die erste Brille verschrieben bekam, nahm er die ihn umgebende Welt weiter mit mehr als nur seinen Augen wahr, besaß gewissermaßen eine besondere, taktile Intelligenz.
Fuller war ein außerordentlich einfallsreiches Kind. Er erdachte eine neue Art von Ruder, mit dem er auf den Seen in Maine, wo er
Weitere Kostenlose Bücher