Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perfekt! Der überlegene Weg zum Erfolg (German Edition)

Perfekt! Der überlegene Weg zum Erfolg (German Edition)

Titel: Perfekt! Der überlegene Weg zum Erfolg (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Greene
Vom Netzwerk:
Geld und Bequemlichkeit bestimmt ist, dann geschieht das meist aus Angst und dem Bestreben, unsere Eltern zufriedenzustellen. Aus Sorge weisen sie uns vielleicht in eine finanziell einträgliche Richtung, aber bisweilen spielen noch andere Beweggründe mit – etwas Neid vielleicht, weil wir mehr Freiheiten genießen als sie zu ihrer Zeit.
    Ihre Strategie besteht aus zwei Schritten: Erstens müssen Sie so früh wie möglich erkennen, dass Sie Ihre Laufbahn aus den falschen Gründen eingeschlagen haben – sonst könnte Ihr Selbstvertrauen Schaden nehmen. Zweitens müssen Sie sich aktiv auflehnen gegen die Kräfte, die Sie vom wahren Weg abgebracht haben. Das Bedürfnis nach Aufmerksamkeit und Bestätigung ist verachtenswert, denn es wird Sie nur in die Irre führen. Wut und Ärger sind angebrachte Empfindungen, wenn die Eltern Ihnen eine fremde Berufung aufzwingen wollen. Es ist ganz normal, den Weg zur eigenen Identität unabhängig von den Eltern zu verfolgen. Lassen Sie sich vom eigenen Widerspruchsgeist mit Energie und Zielstrebigkeit erfüllen. Wenn Ihnen die Vaterfigur, ein Leopold Mozart, im Weg steht, müssen Sie ihn – gewissermaßen – töten und den Weg frei machen.
4. Die Vergangenheit loslassen – Die Anpassungsstrategie
    Von seiner Geburt im Jahr 1960 an wurde Freddie Roach zum Boxchampion aufgebaut. Sein Vater war Profiboxer gewesen, seine Mutter Ringrichterin. Freddies älterer Bruder hatte früh mit dem Boxen begonnen, und Freddie selbst wurde, kaum dass er sechs war, zum örtlichen Boxclub im Süden von Boston mitgenommen, um mit der Ausbildung zu beginnen. Er trainierte mehrere Stunden täglich mit seinem Coach, an sechs Tagen in der Woche.
    Mit fünfzehn fühlte er sich ausgebrannt. Immer öfter erfand er Ausreden, um nicht zum Training zu müssen. Eines Tages begriff seine Mutter, was vor sich ging, und fragte ihn: »Warum kämpfst du überhaupt? Ständig wirst du geschlagen. Du kannst gar nicht kämpfen.« Die ständige Kritik seines Vaters war er gewohnt, aber die schonungslose Einschätzung der Mutter rüttelte ihn auf. Offensichtlich erwartete sie nur vom älteren Bruder, dass er Großes vollbringen würde. Freddie beschloss, sie eines Besseren zu belehren. Er machte sich wieder ans Training – mit verdoppeltem Eifer. Er entdeckte an sich eine Leidenschaft fürs Üben und bemerkte, dass er über große Disziplin verfügte. Er genoss das Gefühl, immer besser zu werden; freute sich über die Siegerpokale, die sich ansammelten, und vor allem darüber, dass er jetzt seinen Bruder besiegen konnte. Die Liebe zu seinem Sport war wiedergekehrt.
    Da Freddie von den Brüdern nun die besseren Aussichten bot, nahm ihn der Vater mit nach Las Vegas, um seiner Karriere einen Schub zu geben. Dort kam er im Alter von 18 Jahren mit dem legendären Boxtrainer Eddie Futch zusammen und nahm bei ihm das Training auf. Alles begann sehr vielversprechend – er wurde in die US-Boxmannschaft berufen und arbeitete sich nach oben. Es dauerte aber nicht lange, bis er wieder an eine Grenze stieß. Bei Futch konnte er die wirkungsvollsten Manöver lernen und bis zur Perfektion einüben, aber diese im Wettkampf anzuwenden war eine andere Sache. Sobald er im Ring einen Treffer abbekam, fiel er in seinen instinktiven Kampfstil zurück; er wurde von seinen Gefühlen übermannt. Aus seinen Kämpfen wurden Rangeleien über viele Runden, und allzu oft verlor er am Ende.
    Nach ein paar Jahren bekam er von Futch den Rat, zurückzutreten. Aber das Boxen war sein Leben gewesen; zurücktreten und was dann? Er kämpfte weiter, verlor weiter, bis auch er begriff, was die Stunde geschlagen hatte, und er beendete seine Karriere. Er nahm einen Job in der Telefonwerbung an und fing an zu trinken. Nun hasste er den Sport – so viel hatte er investiert, und nichts für all seine Mühen erhalten. Fast unwillkürlich tauchte er eines Tages wieder in Futchs Boxstall auf, weil er seinen Freund Virgil Hill beim Sparring mit einem Boxer beobachten wollte, der demnächst einen Meisterschaftskampf hatte. Beide Boxer wurden von Futch trainiert, aber da keiner in Hills Ecke stand, um ihn zu unterstützen, brachte Freddie ihm Wasser und gab ihm Ratschläge. Er kam auch am nächsten Tag, um Hill zu unterstützen und kam bald wieder regelmäßig in die Boxhalle. Bezahlt wurde er nicht dafür – also behielt er seinen Telefonjob, aber irgendwie spürte er, dass sich hier eine Gelegenheit bot – und er war verzweifelt. Er kam immer pünktlich und

Weitere Kostenlose Bücher