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Perfekt

Titel: Perfekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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gerne mit mir tanzt.«
    Trotz des spielerischen Wortgefechts hatte Julie sehr wohl bemerkt, daß seine Stimmung während des Essens immer düsterer geworden war. Obwohl er sie ausdrücklich darum gebeten hatte, den Abend besonders festlich zu gestalten, kam sie nicht umhin, eine undefinierbare Anspannung in seinen Zügen zu bemerken, die um so ausgeprägter wurde, je weiter der Abend fortschritt. Sie versuchte sich einzureden, daß ihre heutige Unterhaltung über den Mord die Schuld an seiner seltsamen Stimmung trug, denn die einzige andere Erklärung, die ihr zu seinem Verhalten einfiel, war der Gedanke, daß er daran dachte, sie fortzuschicken - und diesen Gedanken konnte sie beim besten Willen nicht ertragen. Obwohl sie sich nichts sehnlicher wünschte, als bei ihm zu bleiben, war ihr aber vollkommen klar, daß die endgültige Entscheidung darüber nicht sie fällen würde. Und obwohl sie ihn liebte, wußte sie noch immer nicht, was er wirklich für sie empfand. Nur daß er sie gerne um sich hatte.
    Aus den Lautsprechern hinter ihr erklang Barbra Streisands Stimme zu den ersten Klängen eines sehr romantischen Liedes, und Julie tat ihr möglichstes, die düsteren Gedanken aus ihrem Kopf zu verbannen, als Zack sie zum Tanz aufforderte. »Das ist definitiv nicht die Stimme von Mickymaus«, sagte er. »Bist du mit meiner Wahl einverstanden?«
    Julie nickte und lächelte. »Die Streisand ist meine absolute Lieblingssängerin.«
    »Meine auch.« Zack legte seinen Arm um ihre Taille und zog sie näher an sich.
    »Wenn ich so eine Stimme hätte«, sagte Julie, die unbedingt reden mußte, um ihre Ängste besser verdrängen zu können, »würde ich schon allein deshalb singen, um mich daran zu erfreuen. Ich würde immerzu singen - wenn ich die Tür aufmachte und wenn ich ans Telefon ginge.«
    »Sie ist wirklich phänomenal«, stimmte Zack zu. »Gute Sopransängerinnen gibt es viele, aber Barbra ist... einmalig, einfach unvergleichlich.«
    Julie bemerkte plötzlich, daß seine Hand langsam ihren nackten Rücken hinabglitt; sie sah, wie seine Augen zu leuchten begannen, und tief in ihrem Innern fühlte auch sie die Lust erwachen, die Sehnsucht nach der qualvollen Zärt-lichkeit seiner Berührung, nach der stürmischen Forderung seines Kusses und nach der unbeschreiblichen Freude, die sie immer dann erfüllte, wenn ihre Körper miteinander vereint waren. Wie aufregend zu wissen, daß sie in den Genuß all dessen kommen würde, noch bevor dieser Abend zu Ende war, und wie erregend war es, diesen Augenblick noch ein wenig hinauszuschieben - wohl wissend, daß er kommen würde. Und Zack empfand genauso, das spürte sie. Doch gleichzeitig fragte sie sich, ob sie all das auch noch morgen abend und übermorgen abend haben würde, und mußte sich anstrengen, die Gefühle der Panik zu unterdrücken, die jedesmal aufkamen, wenn sie daran dachte, was wohl der Grund für seine düstere Stimmung sein könnte. »Hast du sie gekannt?« fragte sie.
    »Barbra?«
    Julie nickte.
    »Ja, ich kannte sie.«
    »Wie ist sie so? Ich habe irgendwo gelesen, daß sie zu den Leuten, mit denen sie arbeitet, nicht gerade sehr nett ist.«
    Zack dachte einen Augenblick lang nach und versuchte, die richtigen Worte zu finden. »Sie hat eine ganz besondere Gabe«, sagte er nach einem Moment, »und weiß genau, wie sie ihr Können einsetzen will. Dabei hat sie es nicht gern, wenn andere Leute so tun, als ob sie das besser wüßten. Kurz gesagt, sie mag es nicht, wenn sich dumme Menschen in ihr Leben einmischen.«
    »Du hast sie gemocht, oder?«
    »Ich habe sie sehr gemocht.«
    Julie lauschte den sehnsüchtigen Worten des Liedes und überlegte, ob auch er zuhörte oder ob er nicht vielmehr -wie die meisten Männer - nur der Musik lauschte und den Text gar nicht weiter zur Kenntnis nahm. »Ein schönes Lied«, sagte sie, weil sie sich sehnlichst wünschte, er würde die Worte so verstehen, als ob sie aus ihrem Munde kämen.
    »Ein wunderschöner Text«, stimmte Zack bei und versuchte sich einzureden, daß seine Gefühle nachlassen würden, wenn sie erst einmal nicht mehr mit ihm zusammen wäre. Er blickte ihr in die Augen, und die Worte von Barbra Streisands Lied drangen mitten in sein Herz:
    Those tomorrozus waiting deep in your eyes - In the world of love you keep in your eyes - I'll awaken what’s asleep in your eyes.
    It may take a kiss or two.
    Through all of my life ...
    Summer, winter, spring and fall of my life ...
    All I ever will recall of my life, is

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