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Perfekt

Titel: Perfekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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sich selbst etwas fremd dabei vorkam -, und ein Hauch Rouge hob ihre Wangenknochen elegant hervor. Was ihre Augen und ihren Teint aber hauptsächlich zum Leuchten brachte, war die freudige Erwartung, mit Zack einen wunderschönen, unbeschwerten Abend zu verbringen. Alles in allem, entschied sie, hatte sie noch nie besser ausgesehen. Sie lehnte sich vor und benutzte ihren eigenen Lippenstift, trat dann zurück, lächelte ihr Spiegelbild an und schritt zur Tür. Auf jeden Fall wollte sie die Adresse dieses Hauses herausfinden und den Besitzern einen Scheck schicken, um für die benutzten Kosmetikartikel und die Reinigungskosten der Kleidungsstücke, die sie sich ausgeborgt hatte, aufzukommen.
    Die Kerzen am Couchtisch brannten bereits, als sie das Wohnzimmer betrat, und im Kamin loderte ein gemütliches Feuer. Zack stand an der Theke und öffnete gerade eine Flasche Champagner. Das Herz schlug ihr bis zum Hals, als sie bemerkte, wie gut er in dem geborgten dunkelblauen Smoking aussah, der wie für seine breiten Schultern gemacht schien und wunderbar mit seinem schneeweißen Hemd unter der gemusterten Krawatte kontrastierte. Gerade wollte sie zum Sprechen ansetzen, als ihr plötzlich einfiel, daß sie ihn schon einmal so elegant - allerdings in seinen eigenen Kleidern - gesehen hatte, und ein scharfer Schmerz durchzuckte ihre Brust, weil ihr klarwurde, was er verloren hatte. Jenes andere Mal hatte sie ihn im Fernsehen beobachtet, bei den Feierlichkeiten während der Verleihung der Academy Awards. Zuerst hatte er einen Oscar überreicht, und dann war er noch einmal auf die Bühne gerufen worden, um selber einen Oscar - als bester Hauptdarsteller - entgegenzunehmen. An jenem Abend hatte er einen schwarzen Smoking mit Smokinghemd und schwarzer Fliege getragen, und sie erinnerte sich genau, wie sehr sie ihn damals bewundert hatte. Er war so kraftvoll, so hochgewachsen und wirkte dabei sehr distinguiert. Die Worte, die er bei seiner Dankesrede gesprochen hatte, waren ihr nicht mehr in Erinnerung, doch sie wußte noch, daß seine Ansprache kurz und sehr geistreich gewesen war, weil das gesamte Publikum in herzliches Gelächter ausgebrochen war und, noch während er die Bühne verließ, weitergelacht hatte.
    Die Tatsache, daß er sich jetzt wie ein gejagtes Tier verstecken und ausgeborgte Kleider tragen mußte, rührte sie fast zu Tränen.
    Während sie noch darüber nachdachte, fiel ihr ein, daß er sich nie beklagte und daß er ganz bestimmt nicht begeistert wäre, wenn sie ihn ihr Mitleid spüren ließe. Da sie den heutigen Abend als einen besonders festlichen, fröhlichen geplant hatten, beschloß Julie, ihr möglichstes zu tun, um ihn auch dementsprechend verbringen zu können. Etwas schüchtern und unsicher schob sie ihre Hände in die Taschen, die in den Seitennähten ihres Kleides verborgen waren, und ging auf ihn zu. »Hallo«, sagte sie, ein fröhliches Lächeln auf dem Gesicht.
    Zack blickte auf und konnte seine Augen nicht mehr von ihr wenden; der Champagner, den er gerade eingoß, floß über den Rand des Glases. »Mein Gott«, flüsterte er, und seine Stimme klang vor Ehrfurcht ganz heiser, während sein Blick langsam über ihr Gesicht, ihr Haar und ihren Körper glitt. »Wie konntest du nur auf Glenn Close eifersüchtig sein?«
    Erst in diesem Augenblick wurde Julie klar, daß genau das der Grund dafür gewesen war, warum sie sich hatte elegant anziehen, Make-up auflegen und ihr Haar richten wollen: Es war ihr darum gegangen, mit all den glamourösen Frauen, die er gekannt hatte, endlich einmal auf einer vergleichbaren Ebene zu konkurrieren. »Du verschüttest den Champagner«, sagte sie sanft und so glücklich, daß sie kaum wußte, wie sie sich verhalten sollte.
    Er fluchte leise, riß den Flaschenhals hoch und griff nach einer Serviette.
    »Zack?«
    »Was ist?« fragte er reuevoll über die Schulter, während er die Gläser hochhielt.
    »Wie konntest du nur auf Patrick Swayze eifersüchtig sein?«
    Sein strahlendes Lächeln ließ erkennen, daß er sich in ihrem Kompliment nicht weniger sonnte als sie in seinem. »Das kann ich dir beim besten Willen nicht mehr sagen«, lachte er.
    »Was für Musik hast du ausgesucht?« fragte Julie neckend, als Zack im Anschluß an ihr Candlelight-Dinner mehrere CDs in die Stereoanlage einlegte. »Wenn du nämlich die Begleitmusik zu einem Mickymausfilm auflegst, werde ich nicht mit dir tanzen.«
    »Doch, das wirst du.«
    »Was macht dich so sicher?«
    »Ich weiß, daß du

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