Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Perfekt

Titel: Perfekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
Vom Netzwerk:
leise und lächelte zuerst höhnisch, dann aber beruhigend. »Wegen ihm brauchst du dir keine Gedanken mehr zu machen, Liebes. Ich habe mich schon um ihn gekümmert. Jetzt brauchen wir keine seiner miesen Anleihen mehr zu kaufen. Unser kleines Geheimnis ist jetzt nur noch bei uns aufgehoben ...«
    »Warum mußten wir seine falschen Anleihen denn überhaupt kaufen?« erkundigte sich Emily, die der Ton seiner Stimme und die seltsame Stimmung in dem spärlich beleuchteten Raum unerklärlich nervös machten.
    »Er zwang mich dazu. Ich wollte ja nicht. Aber jetzt ist er tot, und ich muß es nicht mehr tun.«
    »Wie konnte er dich dazu zwingen, vier Millionen Dollar von meinem Geld in seine Firma zu investieren, wenn du es gar nicht wolltest?« Ihre Stimme klang schärfer, als sie es beabsichtigt hatte.
    »Rede nicht in diesem Ton mit mir, Fräulein!« schnauzte er, plötzlich wütend. »Sonst bekommst du meine Hand zu spüren!«
    Emily war so verblüfft über die ungewohnte Drohung aus dem Mund eines Mannes, der niemals die Hand gegen sie erhoben hatte, daß sie aufstand. »Wir reden ein andermal darüber, wenn du wieder bei Vernunft bist!«
    »Warte!« Mit überraschender Schnelligkeit sprang er auf, griff über den Tisch und packte sie am Arm. »Verlaß mich nicht, Liebes. Ich fürchte mich, das ist alles. Ich habe seit Tagen nicht geschlafen vor lauter Angst. Ich würde dir nie weh tun. Das weißt du doch.«
    Plötzlich sah er wirklich verängstigt aus, und das weckte Emilys Mitleid. Sie tätschelte seine Hand und sagte beruhigend: »Ich gehe ja gar nicht, Daddy. Du brauchst keine Angst zu haben. Sag mir, was los ist. Du weißt, daß ich bestimmt Verständnis dafür habe.«
    »Du versprichst, nichts weiterzusagen? Schwörst du es?«
    Sie nickte. Die kindliche Bitte ging ihr nahe.
    »Austin hat mich gezwungen, die Anleihen zu kaufen. Er - er hat uns erpreßt. Fünf Jahre lang hat dieser Bastard uns Geld abgezapft.«
    »Uns?« stieß sie halb ungläubig, halb ungeduldig hervor.
    »Du und ich, wir sind doch ein Team. Was dem einen passiert, passiert auch dem anderen, nicht wahr?«
    »Ich - ich denke schon«, sagte sie zögernd und bemühte sich, ihre zunehmende Unruhe nicht sichtbar werden zu lassen. »Warum hat Tony ... uns erpreßt?«
    »Weil«, ihr Vater senkte seine Stimme zu einem verschwörerischen Flüstern, »weil er wußte, daß wir Rachel umgebracht haben.«
    Emily fuhr hoch, stand stocksteif da und starrte ihn mit offenem Mund ungläubig an. »Das ist doch verrückt! Du -du mußt so betrunken sein, daß du fantasierst! Was für einen Grund solltest du denn haben, Zacks Frau umzubringen?«
    »Keinen.«
    Emily stützte ihre zitternden Hände auf den Schreibtisch. »Warum sagst du dann einen solchen Unsinn? Das ist doch verrückt.«
    »Wage ja nicht, so mit mir zu reden! Genau das hat er auch gesagt, und es ist eine gottverdammte Lüge! Ich bin nicht verrückt. Ich habe nur Angst. Warum kannst du das denn nicht verstehen?« Seine Stimme klang auf einmal weinerlich.
    »Wer hat gesagt, daß du verrückt bist, Dad? Und warum hast du Angst?« fragte sie so geduldig, als rede sie mit einem verwirrten, verkalkten Achtzigjährigen.
    »Austin hat gesagt, ich sei verrückt. Er hat es gesagt, kurz bevor ich ihn umgebracht habe.«
    »Zachary Benedict hat Tony Austin umgebracht!« schrie sie. »Das wissen doch alle.«
    Er verdrehte ängstlich die Augen und kippte den Rest seines Drinks hinunter. »Nicht alle denken das«, knurrte er und knallte das Glas auf die Tischplatte. »Ein paar Männer -Privatdetektive - waren hier, zweimal, seit jenem Abend. Sie wollten von mir wissen, wo ich war, als es passiert ist. Sie arbeiten für irgend jemand, da bin ich mir ganz sicher, aber sie wollten mir nicht sagen, für wen. Man verdächtigt mich, Liebling, siehst du das denn nicht? Sie haben vermutlich herausgefunden, daß Austin mich erpreßt hat, und es wird nicht lange dauern, bis sie auch herausfinden, warum, und dann werden sie wissen, daß ich Rachel und Austin umgebracht habe.«
    Obwohl ihre Nerven zum Zerreißen gespannt waren, versuchte Emily skeptisch zu klingen, als sie sagte: »Aber warum hättest du Rachel denn umbringen sollen?«
    Er fuhr sich durch das Haar. »Sei doch nicht so begriffsstutzig - ich hatte vor, Austin zu töten! Ich wollte ihn umbringen. Ich wollte, daß er stirbt, aber dieser Dummkopf Benedict hat das Drehbuch geändert, so daß er den ersten Schuß abgab, und nicht Rachel.«
    Emilys Hals war wie

Weitere Kostenlose Bücher