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Perfekt

Titel: Perfekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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aufrichtiger Höflichkeit: »Sehen Sie, ich kann Ihnen garantieren, daß sie keinen Prozeß gegen Sie anstrengen wird; das einzige, was ich als Gegenleistung verlange, sind fünf Minuten Ihrer Zeit und daß Sie dem zuhören, was ich Ihnen zu sagen habe.«
    »War das tatsächlich eine höfliche Bitte - aus Ihrem Mund?«
    Paul unterdrückte das Verlangen, einfach zuzuschlagen.
    »Ja.«
    Benedict blickte auf seine Uhr. »In diesem Fall haben Sie noch vier Minuten und fünfzig Sekunden.«
    »Ich habe also Ihr Wort, daß Sie mich ausreden lassen?«
    »Sofern Sie es in vier Minuten und vierzig Sekunden schaffen.« Der goldene Füllfederhalter begann eindeutig ungeduldig auf den Notizblick zu klopfen, und Paul sagte höflich: »Damit Sie meine Glaubwürdigkeit oder den Wert meiner Informationen nicht anzweifeln, möchte ich vorausschicken, daß ich von Anfang an für Ihren Fall zuständig war. Ich war in Keaton, als Julie sich mit Ihnen in Colorado aufhielt, und ich bin derjenige, der sie nach ihrer Rückkehr nach Keaton rund um die Uhr beschatten ließ, weil ich irgendwie das Gefühl hatte, sie würde zu Ihnen oder Sie zu ihr Kontakt aufnehmen. Und ich bin auch derjenige, den sie am Abend vor Ihrem geplanten Treffen in Mexico City angerufen hat. Nun«, fuhr Paul fort, und der Ton seiner Stimme unterstrich die Bedeutung, die er den folgenden Worten zumaß, »nun ist es so, daß ich - trotz allem, was Sie vielleicht annehmen und wie die Medien es auch dargestellt haben -mit absoluter Sicherheit sagen kann, daß Julie sich nicht mit Ihnen in Mexiko verabredet hat, um Ihnen von vornherein eine Falle zu stellen und Sie uns auszuliefern. Die Wahrheit ist vielmehr, daß unser Büro von Julies Plan, zu Ihnen zu stoßen, überhaupt keine Ahnung hatte - bis sie uns an jenem bewußten Abend informierte. Und daß sie es überhaupt tat, geschah aus zwei Gründen: Drei Tage vor ihrer geplanten Abreise besuchte sie Ihre Großmutter, Margaret Stanhope, weil sie aus irgendeinem unerfindlichen Grund heraus wohl das Bedürfnis hatte, um Ihretwillen die alten Familienstreitigkeiten schlichten zu müssen. Aber anstatt ihr Ziel zu erreichen, legte man ihr dort eindeutige Beweise dafür vor, daß Sie seinerzeit gestanden hatten, Ihren Bruder erschossen zu haben. Und darüber hinaus hat Ihre Großmutter ihr deutlichst zu verstehen gegeben, daß sie selbst davon überzeugt sei, Sie hätten erst den Jungen und später Ihre Frau vorsätzlich getötet.«
    Paul hatte erwartet, daß diese verbalen Hämmer irgendeine Reaktion auslösen würden, doch abgesehen von einem kaum merklichen Zucken bei der Erwähnung seiner Verwandten kam keine, und so fuhr er verbissen fort: »An dem Abend, an dem Julie aus Ridgemont zurückkehrte, erfuhr sie, daß verschiedene Leute, die bei Destiny mitgewirkt hatten, Drohanrufe erhielten, die angeblich von Ihnen stammten, und trotzdem hat sie noch weiter zu Ihnen gehalten und Ihnen vertraut. Erst als Tony Austin am Abend vor ihrer Abreise tot aufgefunden wurde, teilte sie uns endlich ihre Absicht mit, Sie am folgenden Tag in Mexico City zu treffen.« Er wartete erneut, und als Benedict auch diesmal keinerlei Reaktion zeigte, sondern sitzenblieb und ihn verächtlich anstarrte, riß Paul der Geduldsfaden. »Haben Sie verstanden, was ich gesagt habe, verdammt noch mal? Es war nicht so, daß sie Ihnen von Anfang an eine Falle stellen wollte. Haben Sie das kapiert?«
    Benedicts Miene verhärtete sich, doch seine Stimme klang unheilverkündend sanft: »Wenn Sie noch einmal diesen Ton mir gegenüber anschlagen, vergesse ich mein Versprechen, Sie ausreden zu lassen, und werfe Sie eigenhändig hinaus.« Und mit beißendem Sarkasmus fügte er noch hinzu: »Haben Sie das kapiert?«
    Paul rief sich mit Mühe ins Gedächtnis zurück, daß er schließlich Julies wegen hier war und ihr zuliebe Erfolg haben mußte, und so sagte er nur knapp: »Lassen wir doch diese kindischen Zänkereien. Sie mögen mich nicht, und ich mag Sie nicht, das wissen wir beide. Aber darum geht es hier nicht. Ich bin nicht hergekommen, um mit Ihnen zu streiten, sondern um Ihnen zu beweisen, daß Julie keineswegs von Anfang an darauf aus war, Ihnen im Auftrag der Polizei eine Falle zu stellen. Es ist vielmehr sogar so, daß das, was Ihnen in Mexico City zugestoßen ist - verbunden mit der Tatsache, daß Sie sich geweigert haben, ihre Briefe zu lesen oder ihr Gelegenheit zu geben, ihre Motive zu erklären -, sie tiefer verletzt hat, als Sie sich das auch nur im

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