Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Perfekt

Titel: Perfekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
Vom Netzwerk:
es mir allmählich. Und wenn das nicht klappt«, fügte er an Ted gewandt hinzu, »wenn er mir trotzdem nicht zuhört oder sich weigert, das Beweismaterial anzuschauen, dann schlage ich vor, du strengst eine Klage gegen ihn an. Schließlich hat er Julie gekidnappt, und ihre derzeitige nervliche und seelische Verfassung sind eine direkte Folge davon. Wenn Benedict mir nicht zuhören will, kann er dir vor Gericht zuhören und das dann noch mit einem hübschen Scheck bezahlen!«
    »Danke, Paul«, sagte Katherine und gab ihm einen Kuß auf die Wange, nachdem er sich mit einem freundschaftlichen Händeschütteln von Ted verabschiedet hatte. Mit stockender Stimme fügte sie hinzu: »Ruf uns an, sobald du mit ihm gesprochen hast.« Sie blickte ihm einen Moment lang nach, dann schloß sie die Tür und bemerkte, daß Ted sie irgendwie merkwürdig ansah. »Du hast eben sehr traurig geklungen, als du dich von ihm verabschiedet hast. So als sei es ein Abschied auf immer gewesen. Warum?«
    Sie blickte ein wenig schuldbewußt. »Weil ich ein durch und durch schlechter Mensch bin, der es nicht verdient, von einem so netten Kerl wie dir geliebt zu werden.«
    »Und das heißt im Klartext?« fragte er lächelnd.
    »Da ist etwas, was ich Paul und dir nicht gesagt habe«, gestand sie. »Schau mal, Julie mag vielleicht glauben, daß sie nichts weiter will, als daß Zack ihr vergibt, aber in Wirklichkeit will sie nicht seine Absolution - sondern ihn selber. Sie hat ihn von Anfang an gewollt. Sogar als er noch ein von der Polizei gesuchter Verbrecher war. Wenn Paul Erfolg hat, dann »wird Julie mehr erhalten als nur Seelenfrieden. Dann wird sie Zack Benedict bekommen.«
    »Der Kerl ist wieder voll im Filmgeschäft und steht mitten im Rampenlicht. Du hast es heute abend im Fernsehen doch selber gesehen, wie sich die ganzen Frauen an ihn rangeschmissen haben. Du hast das Anwesen gesehen, in dem er wohnt. Er hat es nicht nötig, sich mit der Kleinstadtlehrerin Julie Mathison zufriedenzugeben.«
    »Kann sein. Aber ich habe auch den Brief gelesen, den er ihr geschrieben hat«, sagte Katherine vollkommen überzeugt, während sie ihre frisch lackierten Nägel musterte. »Das war Liebe! Zumindest glaube ich das.« Sie hob den Kopf und lächelte ihn an: »Und wenn er sie liebt, dann sollte er hoffen, daß die >Kleinstadtlehrerin Julie Mathison< noch gewillt ist, sich mit ihm zufriedenzugeben, nach allem, was sie wegen ihm durchgemacht hat. Sie ist nämlich wütend, Ted. Ganz tief in ihrem Inneren ist sie wütend, verdammt wütend, weil ihr soviel Unrecht widerfahren ist. Sie macht sich selber Vorwürfe, weil sie den Glauben an Zack verloren hatte, aber ihm gibt sie die Schuld an allem, was er ihr wissentlich angetan hat - angefangen bei der Entführung, bis hin zu den Lügen, die er ihr, was den Tod seines Bruders angeht, auftischte. Nicht zu vergessen die Tatsache, daß er ihre Briefe ungeöffnet zurückgeschickt und sich geweigert hat, sie zu sehen, als sie ihn im Gefängnis besuchen wollte.«
    »Sie lacht aber doch auch, und ein Großteil davon ist echt«, argumentierte Ted, weil er die Realität nicht wahrhaben wollte.
    Katherine beharrte auf ihrer Meinung. »Sie ist wütend«, sagte sie. »Und es ist ihr gutes Recht, wütend zu sein. Ich hoffe, ich kann dabeisein, wenn sie ihm alles an den Kopf wirft, was er verdient. Es wird ein guter Test sein, wenn er das schlucken kann.«
    »Und wenn er es nicht kann oder nicht will?«
    »Dann wird er ihr wenigstens nicht mehr im Kopf herumgehen. Dann wird sie endlich ihren Frieden finden, und Paul kann sie immer noch haben.«
    Er stand auf und löschte das Licht. »Wem von beiden drückst du die Daumen«, erkundigte er sich, »Richardson oder Benedict?«
    »Julie.«

72
    In seinem sonnendurchfluteten Büro arbeitete sich Zack sorgfältig durch den Stapel Computerausdrucke, den Matt ihm in die Hand gedrückt hatte, um ihn auf den neuesten Stand seiner Finanzgeschäfte zu bringen. Außerhalb der deckenhohen Glaswände, die so verspiegelt waren, daß man zwar hinaus-, aber niemand hereinsehen konnte, rief jemand seinen Namen, und er blickte auf. Nicht um zu antworten, sondern lediglich, um sich an dem vertrauen Blick zu freuen und das Gefühl zu genießen, wieder daheim zu sein. Draußen erstreckte sich ein prachtvoller grüner Rasen, und da das Haus auf einer Anhöhe stand, lag der riesige, von einer Wandelhalle mit Marmorstatuen im römischen Stil umgebene Swimmingpool ein ganzes Stück tiefer. Ebenfalls

Weitere Kostenlose Bücher