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Perfekt

Titel: Perfekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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herausfordern und besser nachgeben.«
    »Das ist eine sehr weise Entscheidung«, meinte sie und wandte sich lächelnd ihrem Ehemann zu. Dann nahm sie das Kuvert vom Schreibtisch und hängte sich bei Matt ein. »Ich erinnere mich an eine Zeit, als allein schon die Erwähnung meines Namens dich zu ähnlichen Wutanfällen veranlassen konnte«, erinnerte sie ihn zärtlich und versuchte so, die Spannung abzubauen, die noch zwischen den beiden Männern stand.
    Sein finsterer Blick begann sich aufzuhellen. »War ich tatsächlich genau so ein Esel wie Zack?«
    Sie lachte. »Das ist eine Frage, die ich wohl besser nicht beantworte, wenn ich es mir nicht mit einem von euch völlig verderben will.«
    Matt fuhr ihr zärtlich durchs Haar und zog sie dann an sich.
    »Wir sehen dich dann auf der Party, sobald wir umgezogen sind!« rief sie Zack über die Schulter zu, während sie hinausgingen.
    »In Ordnung«, sagte Zack, blickte ihnen nach und beneidete sie um ihre Verbundenheit. Es war noch gar nicht so lange her, da hatte er selbst davon geträumt, daß Julie und er ... Entsetzt, auch nur an sie gedacht zu haben, ging er zu den Fenstern hinüber und zog die Vorhänge auf. Er war sich nicht sicher, was verabscheuungswürdiger war: daß sie ihn verraten hatte oder daß er sich so von ihr hatte einwickeln lassen. Mit fünfunddreißig hatte er einen vollständigen Trottel aus sich gemacht - ihr sein Herz in pubertären Liebesbriefen offenbart und stundenlang auf ihr Foto gestarrt; ganz zu schweigen davon, daß er seinen Hals riskiert hatte, um ihr bei einem der exklusivsten Juweliere Südamerikas den passenden Ehering zu besorgen. Die Scham und die Selbstverachtung, die er darüber empfand, hoben fast die Erniedrigung auf, vor den Augen der halben Welt zusammengeschlagen worden zu sein. Aber natürlich war auch das ihre Schuld. Und jeder Mensch, der ein Fernsehgerät besaß, wußte es - wußte, daß er in diese Kleinstadtlehrerin so blind verliebt, so irrsinnig vernarrt gewesen war, daß er sein Leben aufs Spiel gesetzt hatte, um sie zu sich zu holen.
    Sie endgültig aus seinem Kopf verbannend, blickte Zack durch das Fenster auf die beständig wachsende Menschenmenge, die sich zum weiteren Verlauf der Party einfand. Glenn Close unterhielt sich mit Julia Roberts. Sie blickte auf, sah ihn hinter dem Fenster stehen und winkte ihm zu.
    Zack hob grüßend seine Hand. Auf dem Rasen hinter seinem Haus hielten sich einige der schönsten Frauen der ganzen Welt auf, und die meisten davon hätte er haben können, ohne auch nur einen Finger zu rühren. Die Hände gegen den Fensterrahmen gestützt, musterte Zack sie, suchte nach einer, die aus den anderen hervorstach und ihn ansprach, ihn reizte - nach einer mit besonders schönen Augen, einem romantischen Mund, leuchtendem, natürlichem Haar ... nach jemand mit Wärme und Geist und Zielen und Idealen ... jemand, der das Eis in seinem Innern zum Schmelzen bringen konnte. Er kehrte dem Fenster den Rücken zu und ging in sein Schlafzimmer, um sich umzuziehen. Auf der ganzen Welt gab es niemanden, der es fertigbringen könnte, daß er sich wieder so gefühlt hätte wie in Colorado. Und selbst wenn es möglich gewesen wäre, würde er es niemals wieder zulassen. Sich wie ein liebeskranker Jüngling zu benehmen, war definitiv nicht sein Stil. Er mußte den Verstand verloren haben in Colorado. Ganz zweifellos war es die unglückliche Kombination aus Ort und Zeit gewesen. Unter normalen Umständen wäre es ihm nie passiert, sich derart in eine Frau zu verlieben.
    Nun, er würde seinen Gästen mehr Aufmerksamkeit schenken, als er es bisher getan hatte, gelobte er sich. Seltsamerweise, und er wußte nicht einmal warum, begann schon jetzt, nach kaum sechs Wochen, seine Freude über die neue Karriere nachzulassen.
    Wahrscheinlich war es Erschöpfung, entschied er, während er sein Hemd aufknöpfte. In sechs kurzen Wochen hatte er sich nicht nur mit sechs Produzenten, fünf Filmstudio-Bossen und zahllosen anderen Geschäftsleuten zusammengesetzt, sondern darüber hinaus Dutzende von Drehbüchern gelesen, Abkommen mit den Mietern seiner Häuser getroffen, neues Personal angeheuert, einen Teil seines alten Personals wiedereingestellt, zwei Autos gekauft und ein Privatflugzeug bestellt. Er hatte Entspannung nötig, entschied er, als er sein Hemd auf das Bett warf; er mußte endlich anfangen, sich über seinen neugewonnenen Erfolg zu freuen. Hinter ihm öffnete sich die Tür, und er drehte sich um, die Hände

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