Perfekt
hatte vor, dem Filmstudio dafür andere Zugeständnisse abzuverlangen. Alles sprach dafür, doch er ließ sich seine Begeisterung nicht anmerken, sondern sagte lediglich: »Austin kann für die Rolle vorsprechen, aber ich bin nicht gerade begeistert von der Idee, für einen Fixer, ob nun kuriert oder nicht, den Babysitter zu spielen. Dan Moyes, mein Agent, wird dich morgen anrufen. Ihr zwei könnt dann die Vertragsdetails miteinander aushandeln.«
»Dieser Film wird ein verdammt teurer Spaß werden, allein die verschiedenen Drehorte«, erinnerte ihn Irwin, dem schon davor graute, was Zack für die Hauptrolle und die Regie verlangen würde - ganz zu schweigen von den zusätzlichen Forderungen für Austins Rolle. Trotzdem war Irwin von dem Projekt begeistert, ließ sich das aber nicht anmerken. Er schüttelte Zack zum Abschied freundschaftlich die Hand. »Ich lasse mich nur darauf ein, weil dir so furchtbar viel daran zu liegen scheint. Ich für meinen Teil werde ein paar Gebete sprechen, daß der Film wenigstens die Produktionskosten einspielen wird.«
Zack unterdrückte ein Lächeln. Das übliche taktische Hin und Her der Vertragsverhandlungen hatte bereits begonnen.
Diana Copeland lehnte die Rolle der Ehefrau ab, weil sie bereits andere Verpflichtungen hatte, weshalb Zack die Rolle Rachel gab, die seine zweite Wahl gewesen war. Wenige Wochen später änderten sich Dianas Pläne, doch inzwischen hatte Zack die moralische - und vertragliche - Verpflichtung, Rachel die bessere Rolle zu lassen. Zu Zacks Überraschung bat Diana jedoch darum, statt dessen die kleinere Rolle der ehemaligen Geliebten spielen zu dürfen. Emily McDaniels freute sich darauf, die Tochter darzustellen, und Tony Austin wurde für die Rolle des Gammlers verpflichtet. Die kleinen Nebenrollen waren schnell besetzt, und Zacks handverlesenes, perfekt aufeinander eingespieltes Produktionsteam kam für ein neues Projekt unter seiner Leitung zusammen.
Einen Monat nach Beginn der Dreharbeiten machte die Nachricht die Runde, daß die Verfilmung von Destiny zwar von vielen Unfällen und Verzögerungen begleitet werde, die ersten Kopien jedoch einfach fantastisch seien. Und die Klatschspalten Hollywoods sprachen bereits davon, daß der Film bestimmt für den Oscar nominiert werde.
6
Ein Rascheln im Gras riß Zack aus seinen Gedanken. Er blickte über die Schulter und sah Tommy Newton durch die Dämmerung auf sich zukommen. »Das Team ist beim Abendessen, und im Stall ist alles soweit fertig«, meldete er.
Zack stand auf. »Gut. Ich seh's mir noch mal an.« Zwar hatte er das heute schon getan, doch Zack war kein Mann, der irgend etwas dem Zufall überließ. Außerdem bot es ihm die Möglichkeit, den anderen noch etwas länger aus dem Weg zu gehen. »Wir werden heute abend keine Probe abhalten«, fügte er hinzu. »Wir werden versuchen, die Szene gleich von Anfang an aufzunehmen.«
Tommy nickte. »Ich sag's den anderen.«
Im Stall angekommen, musterte Zack die Bauten für die letzte wichtige Szene. In den vergangenen Monaten war die Story vor den Kameras zum Leben erwacht und hatte sich dabei noch dynamischer, noch spannender entwickelt, als selbst er es sich vorgestellt hatte. Es handelte sich um die Geschichte einer Frau, die hin und her gerissen war zwischen der Liebe zu ihrer Tochter, ihrem vielbeschäftigten Ehemann und ihrem leidenschaftlichen Verhältnis zu einem gutaussehenden Gammler, dessen Verlangen nach ihr in eine gefährliche Obsession ausgeartet war. Zack hatte den scheinbar pflichtvergessenen Gatten gespielt, einen Mann, dessen Finanzimperium im Begriff war zusammenzustürzen und der ernsthaft überlegte, Geschäfte mit Drogenhändlern zu machen, um seiner Frau und seiner Tochter weiterhin den gewohnten Lebensstandard bieten zu können. Emily McDaniels spielte die Tochter im Teenageralter, die der luxuriöse Lebensstil ihrer Eltern überhaupt nicht interessierte und die eigentlich nur mehr Aufmerksamkeit und Liebe von ihnen wollte. Die Handlung war spannend, den eigentlichen Reiz der Geschichte machten jedoch die verschiedenen Charaktere aus, die Einblick in die menschliche Natur, in ihre Bedürfnisse, ihre Schwächen und Stärken gaben. Jeder Charakter war so ausgelegt, daß Zack sicher sein konnte, die Kinobesucher auf einzigartige Weise zu fesseln.
Die meisten Szenen waren unabhängig von der späteren Reihenfolge aufgenommen worden. Doch die beiden noch zu drehenden Szenen bildeten tatsächlich den Schluß des Films. So würde
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