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Perfekt

Titel: Perfekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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für die nächsten beiden Tage brauchen würde, schenkte Zack seinem Freund endlich volle Aufmerksamkeit. »Wo zum Teufel glaubst du wohl, daß ich hinwill?«
    »Woher soll ich das wissen? Solltest du Keaton, Texas, im Sinn haben - meinst du nicht, daß es besser wäre, Julie vorher anzurufen?«
    »Nein. Ich weiß nicht, wie sie reagiere könnte. Ich möchte ihr keine Gelegenheit geben, mir auszuweichen. Wenn ich Linie fliege, dauert es wesentlich länger, bis ich dort bin.«
    »Woher auf einmal die Eile? Du hast sie schon sechs Wochen warten lassen, in denen Richardson Gelegenheit hatte, ihre Hand zu halten und ihr zweifellos seine breiten Schultern zum Ausweinen anzubieten. Außerdem sind Privatflugzeuge ein teurer Spaß ...«
    »Und ich habe jetzt keine Zeit für deine Freundlichkeiten, du Sch ...« Zack verkniff sich den Rest um Merediths willen, ging zu ihr, um ihr einen Abschiedskuß zu geben, und hielt dann inne, als Joe O'Hara unter der Tür erschien und berichtete: »Der Wagen steht abfahrbereit vor der Tür, Matt. Und ich habe Steve vom Autotelefon aus Bescheid gesagt. Er meint, daß der Flieger aufgetankt und startbereit ist. Zack, wann bist du fertig, damit wir fahren können?«
    »Ich glaube«, witzelte Matt trocken, »er ist jetzt schon fertig.«
    Matt einen verächtlichen Blick zuwerfend, schloß Zack Meredith in seine Arme. »Danke«, flüsterte er.
    »Gern geschehen«, erwiderte sie und strahlte ihn an. »Und grüße Julie von mir.«
    »Richte ihr bitte aus, daß mir mein Verhalten aufrichtig leid tut und daß ich mich entschuldige«, warf Matt ein, als er aufstand und, ernst geworden, Zack die Hand schüttelte. »Viel Glück.«
    Sie blickten ihm nach, als er mit langen Schritten zur Tür hinausging, und dann sah Meredith ihren Mann an. Ihr Lächeln vertiefte sich, als sie sagte: »Er liebt sie so sehr, daß es ihm egal ist, wenn viele Leute ihn für einen absoluten Trottel halten, weil er sie trotz allem, was sie ihm angetan hat, noch immer will. Das einzige, was für ihn zählt, ist, daß sie ihn liebt.«
    »Ich weiß«, erwiderte Matt und sah ihr tief in die Augen, »ich kenne das Gefühl.«

76
    »Hey, Herman, kannst du einen Kerl abholen, dessen Flugzeug in ungefähr zwanzig Minuten hier landet?« Das heisere Krächzen des Sprechfunkgeräts war in der lauten Turnhalle der High-School kaum zu verstehen, denn 175 Keatoner hatten sich hier zur Generalprobe des Historienspiels eingefunden, das morgen im Anschluß an die Parade zur Zweihundertjahrfeier der Stadt aufgeführt werden sollte. Herman Henkleman schob den Säbel, der von der Taille seiner Generalsuniform herabhing, beiseite, griff nach dem Walkie-talkie und hielt das Mikrofon vor seinen Mund. »Klar, Billy. Julie Mathison hat eben gesagt, ich hätte meinen Auftritt echt gut hingekriegt.«
    Herman, der sich in seiner Uniform prächtig fühlte, sah sich suchend nach Julie um, der die gesamte Leitung des Historienspiels oblag. Er entdeckte sie neben der Bühne, von wo aus sie mit ihrem Bruder und ihrer Schwägerin der Probe zusah. »Hallo, Ted - Katherine«, sagte er, als er sich seinen Weg durch die Menschenmenge gebahnt hatte, »'tschuldigung, Julie.« Als sie aufsah und ihn anlächelte, erklärte er: »Billy Bradson läßt mich am Wochenende Taxi fahren, damit ich mir was dazuverdienen kann. Und jetzt soll ich für ihn zum Flugplatz. Da landet in ein paar Minuten irgend so ein Kerl.«
    »Fahren Sie ruhig«, sagte Julie, ohne den fragenden Blick zu bemerken, den Katherine Ted zuwarf. »Wir sind hier fast fertig, und Sie brauchen wirklich keine weitere Probe.«
    »Ich weiß«, sagte er stolz. »Ich kriege das >Wache, da naht der Feind!< großartig hin.«
    Sie lachte. »Ja, das tun Sie.«
    Er zögerte, warf einen kurzen Blick über die Menge dorthin, wo Flossie Eldridge stand, und beugte sich dann etwas herab. »Falls Flossie nach mir fragt, könnten Sie ihr dann sagen, daß ich was echt Wichtiges zu tun habe?«
    Julie hatte ihm absichtlich eine Rolle zugeteilt, in der er in der Nähe der ältlichen Zwillingsschwester auftrat, die noch immer wie ein junges Mädchen errötete, wenn er mit ihr sprach. »Warum sagen Sie es ihr nicht selber?« flüsterte sie. »Sie schaut schon die ganze Zeit her.«
    Seinen Mut zusammennehmend, blieb Herman auf dem Weg nach draußen bei Flossie und Ada Eldridge stehen, die fast identische Ballkleider trugen und beide das Haar in Kringellöckchen gelegt hatten. »Ich muß für Billy Bradson raus zum Flugplatz«,

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