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Perfekt

Titel: Perfekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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sagte er zu Flossie. »Ich helf' ihm an Wochenenden aus, neben meiner Arbeit als Elektriker.«
    »Paß auf dich auf, Herman«, sagte sie schüchtern.
    »Fahr sein Auto nicht zu Schrott«, bemerkte Ada höhnisch.
    Herman fühlte, wie er rot wurde. Er trat ein paar Schritte zurück und musterte sie dann finsteren Blickes: »Ada«, richtete er das erstemal in Jahrzehnten wieder das Wort an sie, »du bist eine boshafte, gehässige, herzlose Frau, und das bist du schon immer gewesen. Ich habe dir das schon vor Ewigkeiten gesagt, und es stimmt immer noch.«
    »Und du«, konterte sie, ebenfalls mit rotem Gesicht, »du bist ein unverbesserlicher Taugenichts.«
    Er setzte seine Generalsmütze auf, stemmte die Hände in die Hüften und blickte sie drohend an. »Als du jünger warst, hast du aber ganz anders darüber gedacht - damals, als du versucht hast, mich Flossie auszuspannen!« Er verließ die Halle, und zurück blieb eine überraschte Flossie, die ihre Zwillingsschwester mit aufgerissenem Mund anstarrte; allmählich dämmerte es ihr, warum Ada immer gegen Herman intrigiert hatte.
    Katherine wartete, bis Julie außer Hörweite war, um sich um die Kinder zu kümmern, die jetzt auf der Bühne standen. Dann drückte sie Teds Hand, und ihre Miene spiegelte Hoffnung und Anspannung wider. »Ted, glaubst du, daß es Benedict ist, der mit dem Flugzeug kommt?«
    Er schüttelte den Kopf. »Bestimmt nicht. Sie haben gestern abend in den Nachrichten doch gesagt, daß er eine Weekend-Party veranstaltet, erinnerst du dich nicht mehr?«
    Enttäuscht blickte sie ihn an, und er drückte ihre Hand. »Wahrscheinlich ist es Larraby, der aus Dallas kommt, um nachzusehen, wie die Bauarbeiten an seiner Fabrik in Lynchville vorangehen.«
    »Schnallen Sie sich an, halten Sie sich fest und fangen Sie schon mal zu beten an«, scherzte der Pilot über die Gegensprechanlage, als der Lear in der beginnenden Dämmerung zur Landung auf der Betonpiste des kleinen Keatoner Flugplatzes ansetzte. »Wenn diese Landebahn auch nur zehn Zentimeter kürzer wäre, könnten wir hier nicht aufsetzen, und wenn es schon dunkler wäre, müßten wir umkehren; die haben hier offenbar nicht mal eine Beleuchtung für die Landebahn. Übrigens - Ihr Taxi steht da drüben.«
    Zack schloß seinen Sicherheitsgurt und sah überrascht auf, als der Pilot wenige Augenblicke nach der Landung eine Vollbremsung hinlegte, um das Flugzeug mit quietschenden Bremsen wenige Meter vor dem Ende der Landebahn zum Stehen zu bringen.
    »Nach zwei Landungen auf dieser Piste braucht Mr. Farrell dringend neue Bremsen«, sagte der Pilot und klang dabei etwas mitgenommen, aber sichtlich erleichtert. »Wie sind Ihre Pläne für heute abend, Mr. Benedict? Soll ich mir ein Motel für die Nacht suchen, oder kann ich gleich an die Westküste zurückfliegen?«
    Zack streckte die Hand nach der Sprechanlagentaste aus, die sich auf der Konsole zwischen den beiden Sofas befand, zögerte dann aber und blickte endlich den Fakten ins Auge, die er bisher versucht gewesen war zu ignorieren: Er hatte nicht die geringste Ahnung, ob Julie ihn jetzt nicht vielleicht haßte - mehr, als sie ihn je geliebt hatte. Er wußte nicht, was für eine Art Empfang ihn erwartete oder wie lange er dafür brauchen würde, sie zu überreden, mit ihm nach Kalifornien zu kommen. Falls ihm das überhaupt gelang! Schließlich drückte er die Taste und antwortete mit einiger Verspätung: »Ich denke, es ist am besten, Sie bleiben über Nacht hier. Ich schicke Ihnen das Taxi zurück, um Sie abzuholen.«
    Der Pilot hatte die Motoren noch nicht abgestellt, als Zack schon die Stufen hinabstieg. Der Taxifahrer, der in Habtachtpositur neben der geöffneten Tür seines Wagens stand, trug eine Bürgerkriegsuniform, an deren Authentizität Zack jedoch lebhafte Zweifel hegte. »Wissen Sie, wo Julie Mathison wohnt?« fragte er ihn, während er sich auf den Rücksitz fallen ließ und seinen Aktenkoffer neben sie legte. »Wenn nicht, müßten wir an einer Telefonzelle halten und nachschlagen. Ich habe vergessen, ihre Adresse zu notieren.«
    »Klar weiß ich, wo sie wohnt«, sagte der Fahrer, der Zacks Gesicht aus schmalen Augen musterte und eine giftige Miene aufsetzte, als er ihn erkannte. Er stieg auf der Fahrerseite ein und knallte die Tür mit unnötiger Wucht zu. »Heißen Sie Benedict?« erkundigte er sich, als sie ein paar Minuten später an der Volksschule vorbeifuhren und in den malerischen Stadtkern abbogen, der von dem neoklassizistischen

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