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Perfekt

Titel: Perfekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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gehabt, mich das sehen zu lassen?«
    »Alles, was dich an Mexico City erinnern könnte, jagt mir Angst ein. Ich glaube nicht, daß ich jemals den Blick vergessen werde, mit dem du mich angeschaut hast, bevor du wußtest, daß sie mir nicht ohne mein Wissen gefolgt waren ...« Ihre Stimme bebte. »Geschweige denn den Ausdruck auf deinem Gesicht, als dir klarwurde, daß ich sie von allem informiert hatte. Ich weiß, daß mir das nie gelingen wird. Niemals. Ich werde mein Leben lang Angst davor haben, diesen Ausdruck noch einmal zu sehen.«
    Widerstrebend schob Zack es auf, das zu tun, was er so gern wollte, rückte ein wenig zur Seite und setzte sich auf. »Dann bringen wir's endlich hinter uns.«
    »Was?« fragte sie voller Panik. »Wo willst du hin?«
    »Hast du einen Videorecorder?«
    Ihre Furcht wich Erstaunen. »Ja. Im Wohnzimmer.«

79
    »Was hast du vor?« fragte sie, als Zack sich neben sie auf das Sofa setzte und das Band abspielen ließ, das er aus seiner Aktentasche geholt hatte. Nervös versuchte sie zu scherzen: »Ich hoffe, es ist Dirty Dancing und nicht irgendeine heiße Liebesszene aus einem deiner Filme.«
    Er legte seinen Arm um sie und sagte ruhig. »Es ist der Film, den ich mir heute schon mehrmals angeschaut habe, der, den das FBI in Mexiko konfiszierte ...«
    Sie schüttelte heftig den Kopf und versuchte, an die Fernbedienung zu kommen. »Ich will das nicht sehen. Nicht heute abend! Nie wieder!«
    »Wir werden es zusammen anschauen, Julie. Du und ich.
    Danach wird es nicht mehr zwischen uns stehen und uns nicht mehr weh tun können. Du brauchst dann keine Angst mehr zu haben.«
    »Zwing mich nicht, das anzuschauen!« sagte sie und begann zu zittern, als das Stimmengewirr auf dem Flughafen von Mexico City hörbar wurde. »Ich ertrage das nicht!«
    Er blieb hart. »Schau auf den Bildschirm«, sagte er. »Wir waren beide dort, aber erst heute habe ich erfahren, was du gemacht hast, während sie mich verhafteten, und ich habe das Gefühl, daß auch du dich nicht mehr daran erinnerst.«
    »Doch, das tue ich! Ich erinnere mich genau daran, was sie dir angetan haben! Und ich erinnere mich daran, daß das alles meine Schuld war!«
    »Beobachte dich, nicht mich. Schau hin, und du wirst dasselbe sehen wie ich - eine Frau, die sehr gelitten hat.« Julie sah widerwillig auf den Bildschirm, starrte auf die Szenen, die sie aus ihrem Gedächtnis hatte verbannen wollen. Sie sah sich selbst, schreiend, daß man ihm nicht weh tun dürfe, sah, wie Paul sie zurückriß, ihr zurief, daß jetzt »alles vorbei« sei, sah Hadley mit einem bösartigen Grinsen im Gesicht auf sich zukommen und wie er ihr den Ring in die Hand drückte. Und sie sah, wie sie den Ring an sich preßte und verzweifelt schluchzte.
    Zacks Stimme war voller Zärtlichkeit: »Julie«, flüsterte er und hielt sie ganz fest, »schau dich an, Liebste, dann siehst du dasselbe wie ich. Es war doch nur ein Ring, ein Stück Metall mit ein paar Steinen. Und schau, wieviel er dir bedeutet hat.«
    »Es war der Ehering, den du für mich ausgesucht hattest!« sagte sie wütend. »Deswegen habe ich geweint.«
    »Tatsächlich?« scherzte er vorsichtig. »Ich dachte, du hättest geweint, weil die Diamanten so klein sind.«
    Sie lachte hysterisch und versuchte gleichzeitig, die Tränen zurückzuhalten.
    »Jetzt schau genau hin«, fügte er hinzu und zog sie noch fester an sich. »Das ist meine Lieblingsstelle. Achte nicht darauf, was sie mit mir machen«, sagte er rasch, als sie ihren Kopf wegdrehen wollte, weil die Federales mit Knüppeln auf ihn einzuschlagen begannen. »Schau auf die rechte Bildseite, was du da mit Hadley anstellst. Das war«, sagte er bewundernd, »ein verdammt guter tätlicher Angriff auf eine Amtsperson, sehr verehrte Dame.«
    Julie zwang sich zum Hinsehen und beobachtete zuerst überrascht und dann mit wachsender Freude, wie sie auf den widerlichen Typen losging. »Ich erinnere mich wirklich kaum daran«, flüsterte sie.
    »Das dachte ich mir. Aber ich wette, Hadley wird nie vergessen, was jetzt kommt. Paß auf. Wenn Richardson dich wegzieht und du mit deinen Händen nicht mehr an ihn rankommst, da hast du ihn ...«
    »Getreten!« ergänzte Julie, während sie entsetzt die Szene verfolgte.
    »Genau an die richtige Stelle«, sagte Zack stolz und lachte, als Hadley zusammenklappte und nach Luft japste. »Hast du eine Ahnung, wie viele Männer es auf der Welt gibt, die sich nichts sehnlicher wünschen, als genau das zu tun?«
    Julie schüttelte

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