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Perfekt

Titel: Perfekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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Widerstrebend setzte sich Zack mit Julie auf den Rücksitz. Seine Miene war alles andere als begeistert.
    »Was ist los?« erkundigte sie sich, bereits so auf ihn fixiert, daß ihr selbst der leiseste Stimmungswechsel in seiner Stimme oder seinem Gesichtsausdruck auffiel.
    »Das ist nur nicht gerade mein bevorzugtes Transportmittel, sonst nichts.«
    Zack bemerkte, wie ihre Augen dunkel wurden, doch sie riß sich augenblicklich zusammen und machte sogar einen Scherz, der, das war ihm klar, seine Stimmung heben sollte. »Ted«, erklärte sie und lächelte Zack dabei an, »du hättest mit Carls Blazer kommen sollen. Der hat auf Zack schon immer viel ... anziehender gewirkt.«
    Beide Männer lachten lauthals.

80
    Eine Viertelstunde später war Zack das Lachen vergangen. Er saß vor Julies Vater in dessen kleinem Arbeitszimmer und wurde von Reverend Mathison, der ärgerlich vor ihm auf und ab lief, von A bis Z ins Gebet genommen. Zack hatte damit gerechnet, gemaßregelt zu werden, und er akzeptierte das auch frag- und klaglos, doch hatte er sich Julies Pfarrer-Vater als einen kleinen, schmächtigen Mann vorgestellt und erwartet, eine der üblichen Strafpredigten vorgebetet zu bekommen, in der ihm sämtliche Vergehen vorgehalten wurden, derer er sich schuldig gemacht hatte. Was er nicht erwartet hatte, war, daß Jim Mathison ein hochgewachsener, kräftig gebauter Mann war, der ihn äußerst beredt mit einer Strafpredigt bedachte, die man kaum druckreif nennen konnte.
    »Ich finde beim besten Willen keine Entschuldigung für das, was Sie getan haben, und ich kann auch nicht stillschweigend darüber hinwegsehen!« schleuderte ihm Jim Mathison abschließend entgegen, während er sich auf den abgewetzten Lederstuhl hinter seinem Schreibtisch fallen ließ. »Wenn ich auch nur im geringsten gewalttätig wäre, würde ich Ihnen eine ordentliche Tracht Prügel verpassen. Aber selbst als Mann Gottes ist die Versuchung dazu ausgesprochen groß! Sie sind schuld daran, daß meine Tochter nicht nur Angst und Schrecken, sondern auch der öffentlichen Mißbilligung ausgesetzt war - und darüber hinaus haben Sie ihr das Herz gebrochen! Sie haben sie in Colorado verführt, das weiß ich verdammt gut! Wollen Sie das abstreiten?«
    Es war verrückt, aber einen Moment lang bewunderte Zack alles an diesem Mann; er war die Art Vater, die Zack sich immer gewünscht hatte - und die er selber eines Tages zu sein hoffte: ein zutiefst besorgter Mann mit sehr strengen Prinzipien im Hinblick darauf, was recht und was unrecht war; ein Mann von bewundernswerter Integrität und Ehrlichkeit, der seinen Mitmenschen genausoviel abverlangte wie sich selbst. Er erwartete, daß Zack sich schämte. Und seine Erwartungen wurden voll erfüllt.
    »Wollen Sie abstreiten, meine Tochter verführt zu haben?« wiederholte er ärgerlich.
    »Nein«, gab Zack zu.
    »Und dann haben Sie sie hierher zurückgeschickt, um sie der Presse zum Fraß vorzuwerfen und sich von ihr vor aller Welt verteidigen zu lassen. Wie können Sie nach alldem noch sich selbst oder mir oder ihr in die Augen sehen?«
    »Sie hierher zurückzuschicken, war genaugenommen das einzig Anständige, was ich getan habe«, entgegnete Zack und verteidigte sich damit zum erstenmal seit Beginn ihrer Unterhaltung.
    »Weiter, junger Mann, ich warte auf Ihre Erklärung.«
    »Ich wußte, daß Julie sich in mich verliebt hatte. Und daß ich sie nicht mit nach Südamerika nehmen wollte, sondern sie hierher zurückgeschickt habe, geschah allein um ihret-, nicht um meinetwillen.«
    »Ihr Anfall von Anständigkeit hat aber nicht sehr lange gedauert, nicht wahr! Schon wenige Wochen später schmiedeten Sie insgeheim Pläne, sie zu sich zu holen.«
    Er verstummte wieder, forderte mit seinem Schweigen eine Antwort, und Zack gab widerstrebend nach. »Ich dachte, sie sei schwanger, und ich wollte weder, daß sie das Kind abtreiben läßt, noch daß sie die öffentliche Erniedrigung erfährt, in einer Kleinstadt ein uneheliches Kind großziehen zu müssen.«
    Zack glaubte, ein leises Nachlassen der Feindseligkeit des Mannes zu registrieren, doch wenn es so war, wußte der es gekonnt hinter seinem nächsten eisigen Kommentar zu verbergen. »Wenn Sie in Colorado genug Anstand und Zurückhaltung besessen hätten, Ihre fleischlichen Gelüste zu zügeln, hätten Sie sich später keine Sorgen darüber zu machen brauchen, ob sie schwanger ist, habe ich recht oder nicht?«
    Hin- und hergerissen zwischen Ärger, echter Scham und

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