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Perfekt

Titel: Perfekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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hast du es geschafft, mit meinen Gefühlen Jojo zu spielen, und jetzt ist es schon wieder genau dasselbe.«
    Dann kehrte er zu ihrem ursprünglichen Thema zurück: »Ich bin hergekommen, weil Richardson heute früh in mein Haus gestürmt kam, mir seine FBI-Marke vor die Nase hielt und einen dicken Umschlag auf meinen Schreibtisch knallte, in dem sich zwei Videokassetten und ein Brief befanden.« Eine nach wie vor unterschwellig vorhandene Eifersucht auf Richardson sowie seine eigenen Schuldgefühle ließen ihn einen sarkastischen Ton anschlagen, als er fortfuhr: »Zwischen rüden Beleidigungen und dem Versuch, sich mit mir zu prügeln, teilte er mir mit, daß du - im Gegensatz zu dem, was Hadley mich in Mexico City hatte glauben machen wollen - keine hinterlistige Intrigantin wärst und keineswegs von Anfang an vorgehabt hättest, mich in eine Falle zu locken. Außerdem erklärte er, daß du schließlich nur aufgrund eines Besuches bei Margaret Stanhope und nach Tony Austins Tod unsicher geworden wärst und das FBI verständigt hättest.«
    »Was war auf den Videokassetten, und um was für einen Brief handelte es sich?«
    »Ein Videofilm war von der Pressekonferenz, die du nach deiner Rückkehr aus Colorado gegeben hast. Und der Brief war der, den du an deine Eltern geschrieben hast, als du plantest, zu mir nach Südamerika zu kommen. Der andere Film stammte aus den Unterlagen des FBI - er wurde auf dem Flughafen von Mexico City aufgenommen und zeigt alles, was dort passiert ist.«
    Julie schauderte bei der Erwähnung des Wortes Mexico City und zitterte in seinen Armen. »Es tut mir so furchtbar leid«, flüsterte sie gebrochen und barg ihr Gesicht an seiner Brust. »Es tut mir so leid. Ich weiß nicht, wie wir beide jemals darüber hinwegkommen sollen.« Zack registrierte ihre Reaktion und faßte einen Entschluß, verschob dessen Ausführung jedoch um ein paar Minuten. Statt dessen hob er ihr Kinn und fragte: »Wie in aller Welt bist du nur auf die verrückte Idee gekommen, meine Großmutter aufzusuchen?«
    Es klingelte an der Tür, aber beide ignorierten es.
    Seufzend erklärte Julie: »In deinem Brief stand, du wünschtest, daß du dich schon vor langem mit ihr versöhnt hättest. Du hast sogar vorgeschlagen, daß ich ihr unser Baby bringen sollte, damit sie es aufzieht. Und am Telefon hast du gesagt, es sei fast so etwas wie ein Fluch, wenn man soviel Kummer und Leid zurückließe. Also wollte ich ihr erklären, daß du sie liebst und daß du eure Entfremdung bereust.«
    »Und sie hat dich ausgelacht.«
    »Schlimmer. Irgendwie kamen wir auf das Thema Justin zu sprechen, und ich konnte gar nicht so schnell denken, wie sie mir sagte, daß du deinen Bruder nach einer Auseinandersetzung um ein Mädchen umgebracht hast. Und dann hat sie mir einen Haufen Zeitungsausschnitte und Polizeiberichte vorgelegt, denen zufolge du gestanden hattest, ihn erschossen zu haben. Und da ...«, sie holte unsicher Luft, weil sie es haßte, ihn anzuklagen. »Da mußte ich erkennen, daß du mich angelogen hast, Zack. Ich habe versucht mir einzureden, daß du sie belogen hast und nicht mich, aber als dann Tony Austin ermordet aufgefunden wurde, machte das drei Menschen, mit denen du Streit gehabt hattest und die daraufhin erschossen worden waren. Und es sah wirklich so aus, als hättest du sie auf dem Gewissen. Ich dachte ... ich habe angefangen zu glauben - wie es übrigens auch deine Großmutter tut -, daß du geisteskrank wärst. Und da habe ich dich verraten. Ich glaubte, das wäre das beste - auch für dich.«
    »Ich habe dich nicht angelogen, was Justin betrifft, Julie«, sagte Zack mit einem tiefen Seufzer. »Ich habe die Polizei in Ridgemont angelogen.«
    »Aber warum?«
    »Weil mein Großvater mich darum gebeten hatte. Weil ein Selbstmord immer einen Haufen Staub aufwirbelt und weil man nach den Ursachen geforscht hätte. Mein Großvater und ich wollten diese böse alte Frau ganz einfach davor bewahren, von der Polizei über Justins Homosexualität informiert zu werden. Ich hätte mir die Mühe sparen sollen«, fügte er knapp hinzu. »Ich hätte sie der Schmach, als die sie es sicherlich angesehen hätte, aussetzen sollen. Justin hätte das nicht mehr schaden können.«
    »Aber wenn du wußtest, was sie von dir denkt, wie konntest du da annehmen, daß sie unser Baby aufziehen würde?«
    Herausfordernd und amüsiert zugleich hob er die Brauen: »Was für ein Baby, Julie?«
    Das ansteckende Lächeln, das ihm in Colorado so gefallen

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