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Perfekt

Titel: Perfekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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Strenge fort. »Katherine und Mutter tun ihr möglichstes, Dad davon zu überzeugen, daß es bestimmt sehr viel besser wäre, wenn er ruhig zu Hause auf euch wartet, anstatt hierherzukommen, was er ursprünglich vorhatte.«
    »Warum will er uns denn unbedingt jetzt gleich sehen?« erkundigte sich Julie.
    Lässig gegen die Wand gelehnt, schob Ted die Hände in seine Hosentaschen, hob die Brauen und blickte Zack ins Gesicht. »Können Sie sich den Grund denken, warum Julies Vater so - sagen wir - entschlossen ist, sich mit Ihnen zu unterhalten?«
    Zack trank das restliche Wasser und füllte das Glas wieder. »Ich schätze, das kann ich.«
    »Julie«, befahl Ted leise lachend, »geh dir dein Haar kämmen und versuche nicht so ... äh ... wunderbar zerzaust auszusehen. Ich rufe inzwischen Dad an und sage ihm, daß wir uns gleich auf den Weg machen.«
    Sie drehte sich auf dem Absatz um und floh in Richtung ihres Zimmers, rief ihm aber noch über die Schulter zu, daß das Telefon im Wohnzimmer mit abgehobenem Hörer unter einem Sofakissen liege.
    Als Ted nach dem Telefongespräch in die Küche zurückkam, stand Zack im Bad und rasierte sich. Wenige Minuten später kam er mit gekämmtem Haar und in einem frischen Hemd wieder in die Küche. Ted war inzwischen dabei, alle Küchenschränke zu durchsuchen und fragte ihn über die Schulter hinweg: »Ich nehme an, Sie wissen auch nicht, wo Julie diesmal den Wodka hingetan hat?«
    »Diesmal?« fragte Zack, der in Gedanken bereits bei der bevorstehenden Unterhaltung mit seinem künftigen Schwiegervater war.
    »Julie hat da so eine merkwürdige Angewohnheit«, erklärte Ted und bückte sich, um unter der Spüle nachzusehen. »Wenn etwas sie sehr beschäftigt, dann räumt sie auf ... oder vielmehr um, sollte man besser sagen.«
    Zack lächelte, als er sich daran erinnerte, wie er sie in Colorado eben dabei beobachtet hatte. »Ich weiß.«
    »Dann dürfte es Sie ja nicht überraschen«, fuhr Ted fort, während er auf seiner erfolglosen Suche nach Alkohol den Kühlschrank öffnete, »zu erfahren, daß sie seit Ihrer Entlassung aus dem Gefängnis jeden Schrank, jede Schublade und jedes Regalfach umgeräumt und ihre Garage neu gestrichen hat. Zweimal. Schauen Sie sich den Kühlschrank an«, dabei deutete er auf die Fächer in der Tür. »Sie werden bemerken, daß alle Flaschen und Behälter der Größe nach sortiert sind, links die höchsten Gefäße, rechts die niedrigsten. Hier, im darunterliegenden Fach, hat sie die Reihenfolge umgekehrt. Die größten rechts, die kleinsten links. Letzte Woche war alles nach Farben geordnet. Ein toller Anblick!«
    »Kann ich mir vorstellen.«
    »Aber das ist noch gar nichts«, fuhr Ted trocken fort. »Schauen Sie mal hierher.« Er machte eine Schranktüre auf und deutete auf die Dosen und Packungen. »Die Lebensmittel hat sie alphabetisch sortiert.«
    Zack mußte vor Lachen husten. »Sie hat was?«
    »Schauen Sie nur her.«
    Zack spähte über Teds Schulter. Sämtliche Dosen, Flaschen, Gläser und Schachteln standen in Reih und Glied auf den Brettern: »Ananas, Anis, Apfelmus«, murmelte er amüsiert und ungläubig, »Gelierzucker, Gurken, Haselnüsse, Bohnen ...« Er schaute Ted an. »Sie hat die Bohnen falsch eingeordnet.«
    »Habe ich nicht!« rief Julie, die gerade die Küche betrat und das Ganze als völlig normal hinzustellen versuchte, obwohl beide Männer sich lachend zu ihr umdrehten. »Sie stehen unter H.«
    »Unter H?« wiederholte Zack und versuchte vergeblich, ernst zu bleiben.
    Sie senkte ihren verlegenen Blick und tat so, als wische sie sich einen Fussel von der Jacke. »H wie Hülsenfrüchte«, ließ sie ihn wissen. Zack lachte laut heraus, zog sie in seine Arme, küßte ihr duftiges Haar und genoß das unfaßbare Glück, sie spüren zu können. »Wo ist der Wodka?« flüsterte er ihr ins Ohr. »Ted sucht danach.« -
    Sie legte den Kopf in den Nacken, und ihre Augen funkelten glücklich. »Er steht vor den Ananas.«
    »Was zum Teufel tut er denn da?« fragte Ted, der die Ananasdose wegschob und die Flasche hervorholte.
    Mit vor Lachen bebenden Schultern brachte Zack mühsam heraus: »Es ist unter A eingeordnet - wie Alkohol natürlich.«
    »Natürlich«, bestätigte Julie kichernd.
    »Zu schade, daß wir keine Zeit mehr haben, was davon zu trinken«, sagte Ted.
    »Ich wollte sowieso nichts«, erwiderte Zack.
    »Das wird Ihnen noch leid tun.«
    Teds Streifenwagen wartete am Straßenrand, und er hielt ihnen die Tür zum Fond auf.

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